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Das Dorf Spenrath verliert an Substanz

Das Dorf Spenrath verliert an Substanz

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Franz-Josef Wirtz


Premium (Pro), Düsseldorf

Das Dorf Spenrath verliert an Substanz

Im wie Garzweiler II im Rheinischen Braunkohlerevier haben Dörfer eine sehr begrenzte Standzeit. Wenn die Schaufelradbagger anrücken muss weichen, was über Jahrhunderte gewachsen ist. So eben auch der Ort Spenrath, ein Dorf im Gebiet der Gemeinde Jüchen. Teils beginnt der Abriss der Häuser sobald der Bergbautreibende sie erwerben kann und noch weitere Bewohner im Dorf leben. Teils geht der Abriss in großen Schritten in kurzer Zeit vonstatten.

Hier an diesem kleinen westlich gelegenen Platz des Straßendorfes ist bereits ein Haus inklusive Keller ausgehoben. Von einem anderen einst recht modern wirkendes Haus ist nur noch der Keller und einige Gartenmauerreste vorhanden. Ein weiteres büßt bereits einen Großteil der zeitweise typischen Verblendung ein. In wieder einem anderen sind die Fenster schon ausgehöhlt. Der große Komplex ist ein Bauernhof, der noch in Betrieb und bewohnt ist, als einziges Gebäude im Ort. Dafür konnten noch kein Alternativstandort gefunden werden, um den großen Betrieb weiterführen zu können.

Leben mit dem Braunkohletagebau: Das Aus für einen modernen Betrieb auf einem alten Gehöft?
Leben mit dem Braunkohletagebau: Das Aus für einen modernen Betrieb auf einem alten Gehöft?
Franz-Josef Wirtz

Für die Gemeinde bedeutet es eine Zeitlang doppelte Kosten für den Unterhalt der Infrastruktur, denn ein Betrieb muss schließlich versorgt werden, auch wenn am neuen Ort die Versorgungseinrichtungen ebenfalls bereits ihren Dienst verrichten. Mit den schwindenen Häusern nehmen auch die Zerstörungen an der Infrastruktur zu, wie etwa fehlende Gullideckel und verstopfte Kanäle.

An diesem Platz, jetzt mit dem Durchblick über das schon teilweise leergeräumte Grundstück in den ferneren Straßenabschnitt, wirkt die Zerstörung durch ihr geballtes Ausmaß noch härter. Nach und nach, mit dem Verschwinden von immer mehr Häusern verliert der Ort Zug um Zug sein altes Gesicht, die Orientierung fällt zusehends schwerer. Bei einem Stück ländliche Geschichte wird der Buchdeckel zugeklappt. Eine Fortsetzung gibt es nicht. Der neu entstandene kleiner gewordene Ort hat kaum etwas vom alten Charkter.

Die Lage des Ortes:
http://maps.google.com/maps?f=q&hl=de&geocode=&time=&date=&ttype=&q=spenrath&sll=37.0625,-95.677068&sspn=41.767874,70.3125&ie=UTF8&ll=51.06369,6.45421&spn=0.004059,0.008583&t=h&z=17&iwloc=addr&om=1

Der Aufnahmestandpunkt ist an dem Knick der Hauptstraße links.

Der neue Doppelort Otzenrath-Spenrath ist hier angelegt:
http://maps.google.com/maps?f=q&hl=de&geocode=&time=&date=&ttype=&q=otzenrath&sll=51.06369,6.45421&sspn=0.004059,0.008583&ie=UTF8&ll=51.109167,6.464295&spn=0.00811,0.017166&t=h&z=16&om=1

Das Panorama ist zugegebenermaßen eher ein "Panorama für Arme", keine richtige Ausrichtung der Drehachse, kein Nodalpunktadapter, keine erschütterungsfreie Auslösung, kein manueller konstanter Weißabgleich, keine manuelle Angleichung der Einzelbilder. Insgesamt sind es 17 Hochformataufnahmen, die mit Hugin/nona/enblend zusammengesetzt wurden. Zwei Aufnahmen fallen durch den Sonnenschein heraus. Belichtet wurde immerhin mit konstanten manuellen Einstellungen.

So oder so, das Bild lässt vielleicht ahnen, wie es dort aussieht, aber mehr auch nicht. Man muss es wirklich mal mit eigenen Augen gesehen haben.

Entstanden beim von Angela DS initiierten Usertreffen am 30.09.2007.

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