Der Visionär

Es war einmal ein Kleiberlein
der wohnte auf nem Ast allein
Saß da so rum gar Tag für Tag
ihm war lang-weilig, keine Frag
Ich sollte an die Zukunft denken
und heut mir mal ne Freude schenken
Werd Gartenbauer, ist doch klar
wo Wille, da ein Weg auch war
Nimmt eilig von des Sonnenblumen
des letzten Restes Krumen
Und pflanzt sodann den kleinen Kern
im Aste, jeglich Boden fern.
Auf dass er sprieße und gedeihe
setzt Flügelschlages letzte Weihe
Zufrieden mit der Tat er wacht
nun Tag für Tag, gar Nacht für Nacht
und wartet auf des Kernes Keim
...
erstaunt der mutigen Tat nun ich geh heim
Gedankenvoll gespannt ob´s wird mit Garten
und dem ewig langen Warten
Im Frühling werden wir erleben
ob Sonnenblumen sich im Ast erheben
und Kleiberlein, der Visionär
als Gartenbauer stolziert einher.

Und die Moral von der Geschicht -
und von daher dies Gedicht:
Die Macht der Vision lässt wachsen selbst am kahlen Baum
so manche Blüte - man glaubt es kaum.

:)

Commentaire 29