Dictyopsocus pennicornis (2719)
Die Insektenwelt der Tropen ist unüberschaubar, möglicherweise ist erst ein Zehntel der dort lebenden Arten beschrieben. Dennoch gibt es ein paar Insekten, die so auffällig und unverwechselbar sind, dass ein einziger Blick genügt, sie zu identifizieren. Dazu gehört die Staublaus Dictyopsocus pennicornis.
Mit ihren 8 mm Körperlänge gehört sie zudem zu den größten Vertretern der Ordnung. Einzigartig ist sie aufgrund des weißen Adergeflechts auf den Vorderflügeln, den sog. anastomotischen Adern. Ihr Verbreitungsgebiet sind die südamerikanischen Regenwälder einschließlich der angrenzenden semiariden Waldgebiete Brasiliens, Boliviens, Paraguays und Argentiniens.
Über die Biologie der Art ist nichts bekannt. Wenn sie sich wie die meisten anderen, (halbwegs) bekannten Staubläuse verhält, ernährt sie sich von Pilzhyphen, Pilzsporen, Algen und anderen Mikroorganismen. Allerdings ist sie eine Zeigerart für die fortschreitende Fragmentierung von Wäldern. Da sie ganz offensichtlich nicht in der Lage ist, Wälder zu verlassen, müssen alle die Areale, in denen sie aktuell nachgewiesen ist, dereinst ein einziges zusammenhängendes Waldgebiet gebildet haben. Aus ihren Vorkommen lassen sich also zeitliche und räumliche Rückschlüsse auf die Waldzerschneidung und -fragmentierung in kontinentalem Maßstab ziehen.
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