Die Geschichte einer Legende
Bereits vor einigen Jahrhunderten gab es das, was man neudeutsch als "place to be" bezeichnen würde: Die Oberschicht aus Vermögenden und Mächtigen suchte dabei teilweise nicht mehr nur solche Orte auf, an denen es etwas "zu Sehen" gab, sondern wo man bisweilen auch etwas für die Gesundheit tun konnte.
Dabei entstanden sogenannte Kurorte, welche bereits Goethe (in diesem Fall Karlsbad) aufsuchte. In Hessen waren dabei die heutige Landeshauptstadt Wiesbaden und das etwa 18 Kilometer entfernte Langenschwalbach (ab 1927 dann Bad Schwalbach) ab 1889 per Schiene miteinander verbunden, die komplette sogenannte Aartalbahn zwischen Limburg und Wiesbaden wurde im Jahr 1894 in Betrieb genommen. Vorausgegangen war im Jahr 1866 der "Anschluss" des Herzogtums Nassau an das Königreich Preußen...
Die Trassierung mit Steigungen von 1:30 und engen Radien erforderte leistungsfähige Lokomotiven, das eingesetzte Wagenmaterial konnte den Ansprüchen der Kurgäste jedoch nicht genügen. So gab man bereits wenige Jahre nach Inbetriebnahme des Abschnitts Wiesbaden - Langenschwalbach neue Waggons in Auftrag, welche auf zwei kurzen zweiachsigen Drehgestellen liefen. Die Laufruhe der Wagen erhöhte sich dadurch erheblich, zudem war auch eine höhere Geschwindigkeit möglich.
Im Bestand des Hessencourrier befinden sich noch zwei von (angeblich) sechs erhaltenen Wagen dieser bekannten Bauart. Die obige Aufnahme zeigt dabei den Wagen 0501 005, die exakte Bauartbezeichnung lautet C4id Pr 23. Er war als einer der letzten Waggons der letzten Bauserie im Jahr 1924 von der Waggonbaufabrik Van der Zypen & Charlier in Köln-Deutz gebaut worden.
Aufnahmedatum: Sonntag, 29. Dezember 2019 - 14:01 Uhr
Gerhard Huck 28/02/2020 23:49
Echt eine Überraschung als Doppelachser!FG
Gerhard
Matthias Buettner 28/02/2020 22:22
Sehr schöne Aufnahme vom berühmten "Langenschwalbacher"...Und wieder informativer Begleittext.
Danke und Gruß, Matthias
Haidhauser 28/02/2020 20:21
Das ist schon ein Wagen der Extraklasse, der Langenschwalbacher!!LG Bernhard