Retour à la liste
Die Gleichgültigkeit der Oberschicht gegenüber den Hartz-IV-Opfern wird immer größer.

Die Gleichgültigkeit der Oberschicht gegenüber den Hartz-IV-Opfern wird immer größer.

10 675 30

† Klaus Baum


Premium (Basic), hamburg

Die Gleichgültigkeit der Oberschicht gegenüber den Hartz-IV-Opfern wird immer größer.

Ich sollte noch erwähnen: Das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen sieht in der Abwrackprämie keine zweckgebundene Einnahme bei gleichzeitigem Hartz IV Bezug. Diese Richter sind realitätsfremd. Obwohl ich kein Autofahrer bin, weiß ich doch, dass es auch auf dem Lande, in den Dörfern, Arbeitslose gibt, die ohne Auto noch nicht einmal zum Arbeitsamt kämen, geschweige denn zu einer vom Amt verordneten 1-Euro-Tätigkeit. Die Rede der Neoliberalen von der Flexibilität der Arbeitenden erweist sich angesichts dieses Urteils mal wieder als Geschwätz, denn dieses Gerichtsurteil verurteilt die Arbeitslosen zur finanziellen Unbeweglichkeit. So manche Richter gleichen sich immer mehr jener Justiz an, die Kurt Tucholsky in den Zwanziger Jahren aufs Korn nahm: die vom deutschen Kaiserreich geprägte Obrigkeitsjustiz.

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/linke-kritisieren-hartz-iv-abwrackpraemien-urtei3111l.php

Selbstredend, wenn man nicht verblendet ist, stellt die Abwrackprämie für Hartz-IV-Empfänger eine zweckgebundene Einnahme dar. Was denn sonst? Hier werden von oben mal wieder herrschaftlich Definitionen gesetzt, die an der Wirklichkeit vorbeigehen. So etwas nennt man Willkür oder auch Machtmißbrauch.

So stellt sich die Justiz das Hartz-IV-Auto vor:

junger Unterschichtler
junger Unterschichtler
Der Borstel

Commentaire 30

  • Martin T. 16/11/2009 12:58

    ein bild mit aussage !
    hart dargestellt aber manchmal geht es nicht anders !

    respekt
    grüße martin
  • † Klaus Baum 07/11/2009 0:04

    @mathias, danke für dein statement. im voting hätte das bild allerdings keine chance. :--))
  • Schellhase FotoArt 07/11/2009 0:01

    Das Bild gehört in die Galerie!
    Kann leider im mom. keins vorschlagen.
    Das Wasser spiegelt nicht nur die Leute auf der Treppe, sondern exakt unsere Gesellschaft.
  • † Klaus Baum 06/11/2009 23:43

    dirk, danke für deine zustimmung. ich weiss nicht, ob ich es oben irgendwo erwähnt hatte: das foto ist eigentlich more or less ein knipsbild, aufgenommen anläßlich der preview der biennale in venedig im juni diesen jahres.
    das lob gilt eigentlich dem künstler.
  • Linsenfehler 06/11/2009 23:38

    klasse Bildidee... und tolle Umsetzung

    Tot ziens
  • † Klaus Baum 06/11/2009 23:25

    @siegfried, von meinem bisherigen denken kann ich mich leider nicht verabschieden, da ich in politischer philosophie promoviert habe.

    ps.: das foto hat die fc-administration für ihre frontseite selbst ausgesucht.
  • Siegfried K. 06/11/2009 23:18

    Verabschiede dich von deinem bisherigen Denken. Brave new world ist, was auf uns zukommt.

    Aber das hier ist eine FOTO-community. Und das Bild hat nix, was auf Aussage schliessen lässt. Zu plump, zu offensichtlich. Deine grundsätzliche Idee ist ausgezeichnet, aber die Ausführung leider nicht.

    lg
    sigi
  • dennis.dickhof 06/11/2009 23:14

    Die Bild idee gefällt, ist mir aber zu politisch...
    Gruß Dennis
  • Peter Ackermann 29/10/2009 22:04

    Toll inszeniert und mit einem sehr ernsten Hintergrund!
    Viele Grüße!
    Peter
  • Jutta Schär 13/09/2009 23:54

    faszinierend... auch die anmerkungen...
    lg jutta
  • † Klaus Baum 13/09/2009 22:23

    @nässpress war vergiftet.
  • Ulf Redmann 13/09/2009 22:22

    (Nässpress-oh) ,what else? ...Atlantis is calling, this is the end...
  • Uwe Thon 13/09/2009 17:14

    abgesehen davon, dass du du es mal wieder geschafft hast hier eine politische diskussion in gang zu bringen, ein schönes biennale-bild :-))))
  • Gerontolon Müllhaupt 13/09/2009 14:47

    Irgendjemand sollte ihn aber doch mal wegräumen. Streikt etwa das unverschämte Gartenpersonal?
  • Nyx X 13/09/2009 14:40

    Mag die bedrückende Absurdität des Bildes - sehr gut!
    Und rechts, sein letztes Bierchen scheint er auch noch gehabt zu haben. ;-)

    Über die Erklärung im Untertitel ließe sich lange im Detail diskutieren, über die grundsätzliche Grundaussage des Bildes hingegen nicht!
    Geschichte wiederholt sich nicht, jedoch ihre Prinzipien.
    In Anlehnung an ein Zitat von Martin Niemöller möchte man formulieren:

    Als sie die Junkies aus dem Stadtzentrum trieben, habe ich geschwiegen, ich rauchte nur Zigaretten.

    Als sie die Raucher vor die Türen trieben, habe ich geschwiegen, ich trank nur noch Alkohol.

    Als sie die Bettler aus den Einkaufzonen vertrieben, habe ich geschwiegen, ich konnte noch einkaufen.

    Als sie die Obdachlosen in Wohnheimen zusammenpferchten, habe ich geschwiegen, ich hatte noch eine Wohnung.

    Als sie die Tafeln erforderlich machten, habe ich geschwiegen, ich hatte noch zu Essen.

    Als sie das Arbeitsamt in eine Agentur verwandelten, habe ich geschwiegen, ich hatte noch gut bezahlte Arbeit.

    Als sie die Mehrwertsteuer erhöhten, habe ich geschwiegen, meine Sparquote war noch hoch.

    Als sie den Kündigungsschutz aufweichten, habe ich geschwiegen, ich hatte noch selbst verhandelt.

    Als sie die Studiengebühren einführten, habe ich geschwiegen, ich war nicht mehr Student.

    Als sie das Rentenalter heraufsetzen, habe ich geschwiegen, ich war noch nicht so alt.

    Als sie die Bürgerfreiheiten beschnitten, habe ich geschwiegen, ich war kein Terrorist.

    Als sie die Soldaten in den Krieg schickten, habe ich geschwiegen, ich war kein Soldat.

    Als sie Hartz IV erließen, habe ich geschwiegen, ich hatte noch Anrecht auf Arbeitslosengeld I.

    Als sie die ARGEN organisierten, habe ich geschwiegen, ich hatte noch einen schlecht bezahlten Job.

    Als sie Vollzeit-Arbeitende bezuschussen mussten, habe ich geschwiegen, ich hatte noch mehrere 400-Euro-Jobs.

    Als sie Ein-Euro-Jobs anboten, habe ich geschwiegen, ich hatte so noch Anspruch auf ALO II.
    ...
    ...
    Als sie mir das Menschenrecht abnehmen wollten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.


    Es gibt viele Wege, manchmal muss man nur bereit sein, sie zumindest auch anzudenken ...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen
    ... neue Impulse suchen ...
    http://www.kultkino.ch/kultkino/besonderes/grundeinkommen