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Die Mutter aller deutschen Eisenbahnfähren

Die Mutter aller deutschen Eisenbahnfähren

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Premium (World), Berlin

Die Mutter aller deutschen Eisenbahnfähren

Bei 35 °C unterwegs mit gelbhaarduisburg entlang des Niederrhein, der Ruhr, der Emscher und der Lippe.

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Der Trajekt Ruhrort–Homberg, 1852 bis 1907 in Betrieb, war die erste von drei deutschen historischen Eisenbahnfähren.
Eine Rhein-Brücke wurde damals verworfen, da das preußische Militär Angst vor einer französischen Invasion hatte.
Die Bahnstrecke transportierte bis 1885 die Kohle aus dem Ruhrgebiet in die linksrheinischen Industrien um Köln.
Danach wurde der Trajekt nur noch für den Personenverkehr genutzt.

Im Gegensatz zu den englischen und amerikanischen Vorbildern war hier ein Höhenunterschied von 9 m zu überwinden.
Weil Rampen nicht genügten, wurden ab 1856 die Waggons per Turm herabgelassen bzw. angehoben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hebeturm_und_Schiff.jpg
Von den beiden Hebetürmen ist nur noch der in Duisburg-Homberg erhalten.
Der Zufahrts- und Entkopplungstunnel wird von einem Ruderclub genutzt.

"Trajekt" heißen übrigens nicht nur Eisenbahnfähren, sondern auch Schienenwege für Militärraketen.
Diese Wege enden am Trajektor, der stationären Abschussrampe. Auch mobile Rampen heißen so.
"Trajektor" geht auf den von einer Schienenrampe in Peenemünde gestarteten V1-Marschflugkörper zurück.
Die Russen gebrauchen den Begriff verkürzt anstelle von "trajektorija" (Trajektorie, ballistische Raketenflugbahn).

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