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Die Reste der ruhmreichen molwanischen Raumfahrtindustrie

Die Reste der ruhmreichen molwanischen Raumfahrtindustrie

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Die Reste der ruhmreichen molwanischen Raumfahrtindustrie

1962, als die Kubakrise gerade ihren Höhepunkt erreicht hatte, forderte auch Molwaniens Staatspräsident, der ehrenwerte Vlutag Rejsek , die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenwaffen auf molwanischen Staatsgebiet, da er hoffte, so einen richtig dicken Knaller zum Silvesterfest 62/63 (gleichzeitig sein 10-jähriges Amtsjubiläum) abfeuern zu können.

Leider wurde Rejsek zwischen der Lieferung der Raketen und dem Silvesterabend entmachtet und konnte aufgrund der zunehmenden Totenstarre auch kein weiteres politisches Amt mehr ausüben.

Sein Nachfolger Jonathan Frantizek Kenedroski kam auf die verwegene Idee, mit Hilfe der nun herrenlosen Raketen, ein eigenständiges molwanisches Raumfahrtprogramm zu starten.

Legendär seine Rede zum XIV. Parteitag des Zentralkomitees der Molwanischen Alt-Katholisch-Kommunistischen Union, in der er forderte, dass bis zum Ende des nächsten 5-Jahresplanes (ca. 1973 *) ein molwanischer Bürger bis in die untere Stratosphäre geschossen werde. (weiter war aus Gründen der Treibstoffknappheit eh´ nicht realistisch!).
Er hatte eigentlich an seine Schwiegermutter Olga Treschemzowa gedacht, musste sich aber nach einem längeren Streit mit seiner Frau dieses Vorhaben aus dem Kopf schlagen.

So sollte also am Silvesterabend 1972 (also durchaus im Zeitlimit) die MOLWA I vom neu errichteten Raumfahrtbahnhof in Crud (auf 2450m Höhe in den molwanische Alpen errichtet, trotz Treibstoffknappheit (s.o.) hätte man so schon ein Viertel des Weges geschafft) starten.

Aber erstens, hatte der vorgesehene Pilot, ein gewisser Zlatomir Perestroika, die Kapsel kurz vor dem Start verlassen, um nochmal auszutreten, und war dann (wohl auch Tribut seinen 2 l Knoblauchschnaps zollend, die er gegen Reisekrankheit bereits intus hatte) auf der Toilette eingeschlafen.

So entging ihm zweitens, auch der riesige Reinfall: die Rakete hob gar nicht erst ab, sie war nämlich nicht voll getankt. Die Mitarbeiter der MASA (Molwanischer Aeronautischer Sozialistischer Ausschuss), hatte den Sprit rechtzeitig für die Silvesterfeier abgezweigt.

Alle hatten einen ordentlichen Filmriss und behaupteten nach dem Aufwachen am Neujahrsmorgen „schwierige unbeeinflussbare technische Probleme" hätten einen Start verhindert.
Da der Treibstoff aus naheliegenden Gründen verschollen blieb und kein neuer mehr beschafft werden konnte, wurde das heldenhafte molwanische Raumfahrtprojekt leider eingemottet.

Die traurigen Überreste der MOLWA I fand ich im letzten Winter an der Passstrasse (endlich ein Wort mit 5 s!) zwischen Crud und Slagvec (kleines Bild). Auf dem grossen Bildteil ist auch ein Blick auf die für damalige Verhältnisse fortschrittliche molwanische Steuerelektronik möglich.

Diesen Stand der Technik hat das Elektrohandwerk zwischen Girtt und Montespag nie wieder erreicht.

*( molwanische 5-jahrespläne galten immer solange, bis der Plan erfüllt war! )



Anmerkungen:

Luca Und Irmi Meo, 5.03.2006 um 16:16 Uhr
bei dieser geschichte frag ich mich doch, warum Zlatomir Perestroika nicht einfach in den tank gepinkelt hat. mit all dem sprit, den er intus hatte waere das raumschiff sicher in die ewuenschte hoehe gekommen!
danke fuer diese ausreichende info - war wirklich interessant zu lesen und .. man lernt ja nie aus!
lg irmi

Elmar P. Frings, 5.03.2006 um 16:34 Uhr
ja ja so sind sie nun mal die molawier - immer versuchen die anderen zu übertumpfen - aber man sieht ja was daraus wird ;-))
klasse doku
lg elmar

Reinhard Matisovits, 5.03.2006 um 16:35 Uhr
moderne technik ist ofr filigran und anfällig, diese ist robust und unverwüstlich :-)
g. reinhard

Lichtbilder - Holger Sauer, 5.03.2006 um 16:48 Uhr
ein erneuter beweis, dass weltweit die ficiton der tatsächlichen raumfahrt mindestens eine totenstarre voraus ist...
die kabelbäume lassen zumindest einen schnellen zufriff zu, um dann (wie klassisch im film) vor den beiden kabeln verschiedener farbe zu stehen ...
lg holger


Su Aet, 5.03.2006 um 16:56 Uhr
öhm da merk ich mal wie blöd ich bin..., habe noch nie was von Molwanien gehört *g* (kein Wunder das gibt es ja auch nicht)...abgesehn davon :)

ein interressantes Foto mit interressanter Geschichte :D

MFG Su@

Be@ Te, 5.03.2006 um 17:43 Uhr
Poh, das haut einen um...
ich konnte noch gar nicht alles lesen, muss schon wieder weg,
aber die Bildidee ist toll und ich werde da später bestimmt noch mal genauer nachschauen :-)
LG
Beate

Maike Venzl, 5.03.2006 um 18:03 Uhr
*lol* :-))

Du hast mir meinen Sonntag versüßt :-)

Hans-Peter Hein, 5.03.2006 um 18:10 Uhr
es war an der Zeit, dass auch dieses Kapitel der Raumfahrt endlich geschrieben und gebührend illustriert wurde.
lg Hans-Peter

Werner Sperl, 5.03.2006 um 18:35 Uhr
Sieht aus, wie bei mir im Keller... :O)))))))))

Roland Vollmar, 5.03.2006 um 18:44 Uhr
Uwe...du bist total durchgeknallt...

Danke!

R.

Trude S., 5.03.2006 um 18:57 Uhr
Fleißarbeit auf höchstem Niveau ! Ich bin beeindruckt und buche sofort eine Reise dorthin, denn soviel geballte und komplizierte Historie findet man selten :-)))


Klaus Baum, 5.03.2006 um 19:09 Uhr
heißt dieser staat nicht molwahnien?
jedenfalls sollte man sich nie abkapseln. weder international noch im städtchen.

lg
klaus


Roland Teubl, 5.03.2006 um 20:08 Uhr
Wahnsinn wofür alles Geld ausgegeben wird und die Leute hungern.
roland

André Engelhorn, 5.03.2006 um 20:11 Uhr
ROTFLBTC... (mein alter Internet-Slang bricht mal wieder durch) Warum findet man diesen Artikel eigentlich nicht in der wikipedia? Ist echt 'ne Bildungslücke... 8-)
André

Jörg F. Dietz, 5.03.2006 um 23:15 Uhr
Dank Dir endet der Tag heute in gehobener Stimmung :)

Ralf Kesper, 5.03.2006 um 23:56 Uhr
hihi!....Du hättest noch einen Monat warten sollen...bald ist der erste April! Aber eine super Idee...ich musste doch herzhaft grinsen.

lg Ralf

Maike Venzl, 5.03.2006 um 23:59 Uhr
@ Ralf - in Molwanien ist jeder Tag der 1. April :-)

Geoff Ashton, 6.03.2006 um 9:06 Uhr
*grins*
vg geoff

Rolf Rock, 6.03.2006 um 11:55 Uhr
Hallo Uwe so kaputtgelacht habe ich mich schon lange nicht mehr.
Und was man bei dir so alles lernt, ich hätte doch früher in der Schule besser aufpassen sollen.
Bis denne
rolf

Kai C. Pekie, 6.03.2006 um 13:45 Uhr
Es ist schade, dass diese großartige Nation damals so knapp am Erfolg ihres Raumfahrtprogramms vorbeigeschrammt ist. Ich denke, vieles könnte heute besser sein, wenn der gute alte Zlatomir seinerzeit die Molwa 1 in die Umlaufbahn gesteuert und der Welt damit Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der molwanischen Technik und Wissenschaft gegeben hätte. Doch noch ist es nicht zu spät. Die Molwanier sollten es noch einmal versuchen. Jetzt, wo die Amerikaner eine neue Mondmission planen, sollte Molwanien all seine Energie darauf verwenden, vor den Amis oben zu sein. Als bekennender Fan dieses wunderbaren Volkes und seines schönen Landes wünsche ich ihnen alles Gute dabei.
Gruß
Kai

Klaus Baum, 6.03.2006 um 15:41 Uhr
http://www.randomhouse.de/dynamicspecials/molwanien/

Tho Mas, 6.03.2006 um 15:59 Uhr
Uwe, Uwe, Uwe.........wisch mir gerade die Lachtränen aus dem Gesicht, bin ansonsten sprachlos.........Bild und vor allem Deine Erklärung sind:
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Ulla S., 6.03.2006 um 20:50 Uhr
Lieber Uwe,
dein Foto und deine sachlichen Ausführungen erfüllen mich mit Freude.
Leider ist das Thema in der internationalen Presse viel zu kurz gekommen.
Wenn ich noch etwas hinzufügen darf.
Einen großen Auftritt hatte die Kapsel noch. In dem Film *Planet der Affen* durfte sie die angebete Bombe spielen. Die Gage für die Dreharbeiten entsprach dem Landeshaushalt von 1 3/4 Jahren.
Ich fiebere einer Fortsetzung entgegen.
Mit dankbaren Grüßen, Ulla






Karl Honemann, 6.03.2006 um 21:28 Uhr
Toll, dass du dort fotografieren durftest! Als wir dort waren, gab es noch halbmilitärische Bewachung und wir mussten vor der Besichtigung die Fotoapparate abgeben. Leider haben wir sie nachher nicht mehr zurückgekriegt.

lg Karl

P.S.: Passtraße hat nur 3 s ;-)

Patricia. F., 7.03.2006 um 11:34 Uhr
Nicht viel übrig:)
Ein nicht alltäglicher Ort.

Manfred Rupp, 7.03.2006 um 23:08 Uhr
Ein Bild das Anlass zum Nachdenken gibt!

VG Manfred

Jürgen D. R. aus W. an der D., 8.03.2006 um 11:00 Uhr

*lach

... jetzt muß ich wohl auch austreten :)))))))))))))))

spitzenklasse
liegrü
jdr


N. L., 8.03.2006 um 12:07 Uhr
*brechzusammen*

Zlkavska Uwe!

Sprufki Doh Craszko i kyunkasko sbazko byusba?

Krokystrokiskiaskya,
Nadine

P.S.: Wakuz Dro Brugka Spazibo!

Bernhard Stocker, 10.03.2006 um 11:25 Uhr
*sicher3wochenmuskelkaterimbauchbereichvorlauterlachenhab* ROFL, *instant bodenwaelz*

b.

Commentaire 3

  • Uwe Thon 26/11/2010 9:16

    wo soll das alles enden......
  • Lichtbilder - Holger Sauer 13/01/2007 11:51

    in dem damaligen technisch gut ausgestatteten flugkörper hat der einzige kosmonaut der damaligen DDR, siegmund jähn, seine flugsimulatorenübungen geleistet.
    vorteilhaft am flugsimulator war, dass kein treibstoff notwendig war. *g*
    das zentralkomitee unterstützte hier auf brüderliche art den staatsratsvorsitzenden und vorsitzenden des zentralrats der sozialistischen einheitspartei deutschlands, herrn erich h., in seinem gemeinschaftlichen wirken mit der UdSSR (insbesondere leonid breshnev), dem klassenfeind eine nasenlänge raumfahrtgeschichte abzutrotzen (mit juri gagarin war das der UdSSR bereits schon einmal erfolgreich gelungen).
    auf grund seiner hervorragenden leistungen an diesem molwanischen flugsimulator war siegmund j. dann zusammen mit dem sowjetischen kosmonauten valerie bykovskie bekanntlich auf der Raumstation MIR.
    hier konnte er nun seine molwanischen erfahrungen in die praxis umsetzen: er versprach dem damaligen molwanischen vorsitzenden des zentralkomitees vlutag rejsek das verglühen der MIR im märz 2001 über dem südpazifik - und damit ein verspätetes feuerwerk (quasi nachträglich und postum zum 10-jährigen amtsjubiläum) beim eintritt in die atmosphäre .
    und was siegmund versprach, hat er auch gehalten...

    http://www.astrogarten.de/MIR.htm

    lg holger