Die Stars der "Alten Umbettung"

Die Stars der "Alten Umbettung"

[Südwestkirchhof der Berliner Stadtsynode, Stahnsdorf bei Potsdam • 9. September 2023]

Die "Alte Umbettung" sind Mausoleen, die auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof Berlin-Schöneberg standen.
1939 ließ sie Hitler hierher umsetzen, weil sie dem größenwahnsinnigen Germania-Projekt weichen mussten.

Links: Kammergerichtsrat Friedrich Müller (1845 – 1901), Reichstagsabgeordneter der Freisinnigen Volkspartei.
Diese Partei war regierungskritisch und zugleich wirtschaftsliberal und gab sich ein modernes Programm.
Sie gilt als Wegbereiter des heutigen Wahlrechts bis hinunter auf die kommunale Ebene.

Rechts: Prof. Gustav Langenscheidt (1832 – 1895), Gründer des heute führenden Enzyklopädieverlags.
Das Kapital für die späteren Standard-Wörterbücher stammte aus seinen "Unterrichtsbriefen".
Das waren erfolgreiche Anleitungen zum Selbstlernen von Französisch (1856) und Englisch (1861).
Ab 1867 konnte er mit seinen Verlagsprodukten die eigene Druckerei auslasten.
Heute hat die Verlagsgruppe zahllose Wörterbücher, Lern- und Nachschlagewerke im Portfolio.
Bei der Wörterbuch-Digitalisierung programmierte sie die ersten CD-ROMs und Online-Ressourcen.

Nicht im Bild: Weiter rechts neben Langenscheidt liegt Ferdinand von Richthofen.
Der Geograf, der den Begriff "Seidenstraße" prägte, entstammt nicht derselben Linie wie der "Rote Baron".