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Thomas Jüngling


Premium (Pro), Quedlinburg

Die Tierklasse...

...löste in den 1920er Jahren den kostenintensiven Zahnradbetrieb auf der Rübelandbahn im Harz ab. Als erste Lokomotiven brachten die vier Loks "Mammut" (95 6676), "Wisent" (95 6677), "Büffel" (95 6678) und "Elch" (95 6679) genügend Reibung auf die Schiene, um die steilste Strecke im Norden Deutschlands ohne Zahnstange überwinden zu können. Rennpferde waren sie dabei nicht: Die kleinen Räder lassen erahnen, dass die Loks für maximal 50 km/h zugelassen waren – der große Kessel verrät hingegen, welch kräftigen Dampferzeugers es bedurfte, um diese Strecke zu bewältigen – vor allem vor den Umbauten der Strecke in den 1930er- und 60er Jahren, die ich Euch hier schon öfter gezeigt und beschrieben habe.

Rübelandbahn
dossier Rübelandbahn
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Die Höhle des Mammut...
Die Höhle des Mammut...
Thomas Jüngling


Bis zur Elektrifizierung der Strecke blieben diese Loks im Dienst – erst Ende der 1960er Jahre wurden die letzten drei Loks ausgemustert. Die "Elch" hatte es allerdings nicht bis hier geschafft: Die Lok explodierte im Raw Meiningen 1953 nach gerade erfolgter Kesselrevision in der Anheizhalle des Ausbesserungswerkes und riss drei Menschen mit in den Tod.

Die letzte Überlebende der Baureihe 95.66 ist die "Mammut", die seit 1973 dem Verkehrsmuseum Dresden gehört und seit 1997 – nach einigen Zwischenstationen – wieder zu Hause auf der Rübelandbahn ist. Hier steht sie im museal erhaltenen Lokschuppen im alten Bahnhof Rübeland und empfängt ab und an Eisenbahnfreunde und ihre "Tochter" 95 027, deren Konstruktion im Grunde auf die Tierklasse zurückgeht.
Endlich ist's mir gelungen...
Endlich ist's mir gelungen...
Thomas Jüngling


Für das Foto bekam die Lok im Frühjahr 2016 wohl zum ersten Mal seit vielen Jahren einige Meter Auslauf und verließ ihren Schuppen mal für ein paar Stunden – ohne Bad in der Fotografenmenge.
Vielen Dank an die Mitglieder des Förderverein Rübelandbahn e.V. für diese Fotogelegenheit!

Aufnahme mit Porst reflex C-TL super auf Schwarzweiß-Film Kodak 400 T-MAX. Scan vom Labor, keinerlei Bearbeitung.
Ziel der ganzen Aktion waren vor allem Portraitaufnahmen im historischen Stil auf möglichst authentischem Fotomaterial, in Zusammenarbeit mit zwei Freunden der Eisenbahn und der analogen Fotografie. Natürlich gibt es auch digitale und Farbaufnahmen auf Film.
Aus der selben Serie:
Personalausweis eines Urtieres...
Personalausweis eines Urtieres...
Thomas Jüngling




Als Quellen meiner Information dienen sowohl die Erklärungen des Vereins, als auch die Bücher:
Werner Steinke: Die Rübelandbahn, VEB Transpress Verlag für Verkehrswesen Berlin 1982
Klaus-Jürgen Kühne: Alles über die Rübelandbahn im Harz, Transpress Verlag Stuttgart 2012.

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