Die Höhle des Mammut...

Die Höhle des Mammut...

...könnte man den Bismarcktunnel bei Neuwerk im Harz auch nennen. Schließlich waren es einst die vier Lokomotiven der sog. Tierklasse (BR 95.66) - Mammut, Büffel, Wisent und Elch - die die damalige Harzbahn erstmals ohne Zahnstange überwanden und dabei auch durch diesen Tunnel durch das Nebelholzmassiv stampften.

Anfang der 1930er Jahre wurde die Strecke verlegt, führt heute weiter oben im Berg durch den Nebelholztunnel, der den Bismarcktunnel noch im Berg kreuzt. Das Portal des Bismarcktunnels liegt zudem direkt unter dem bekannten Kreuztalviadukt der neuen Rübelandbahn-Trasse. Man hört das Rumpeln der schweren Kalkzüge weiter oben im Berg, wenn man durch den Bismarcktunnel läuft. Indes erkennt man an regelmäßigen Vertiefungen auf dem Boden des Bismarcktunnels auch nach über 80 Jahren noch immer, wo einst die Schwellen des Gleises lagen. An der Wand rechts zeugen zudem Rudimente von Telegrafenleitungen von der Geschichte des Tunnels. Mit etwas Glück findet man sogar noch ein paar Kleineisen.

Am 11.01.2015 drehte sich auf der Rübelandbahn kein Rad, sodass ich unten im Tunnel nichts als den Klang tausender Wassertropfen hörte, die durch die Tunneldecke sickerten und sich in kleinen glasklaren Seen am Boden sammelten. So nass war es bei meinen letzten Besuchen dort nicht. Auch erkennt man hier deutlicher, wie marode der Tunnel inzwischen ist. Der Steinhaufen links stammt von der Tunneldecke, an der mittlerweile einige große Löcher klaffen.

Wie bei meinem älteren Bild...

...kam auch hier die Wanderblitztechnik zum Einsatz. Die Kamera stand also auf Stativ im Tunnel und belichtete, während ich mit dem Blitzgerät durch den Tunnel lief und die Wände anblitzte. Um eine bessere Ausleuchtung als auf den früheren Aufnahmen zu bewirken, leuchtete ich die Tunnelröhre zudem mit meiner kleinen Taschenlampe aus. Nach mehreren Minuten Belichtungszeit wirkt der stockfinstere Tunnel nun so schön hell.

Aufnahme mit Canon EOS 700D im manuellen Modus, entwickelt aus der RAW-Datei und nachträglich etwas ausgerichtet.
Die Wahl der Sektion "Gleise" mag merkwürdig erscheinen - aber wo sollte man derartige Bahn-Bauten sonst einordnen?