Die wahre Geschichte vom Gold-Esel
Ich betrat das Hamburghaus der reichen Kaufmannsfamilie Hab und Gier durch
den Dienstboteneingang. Sie waren meine Herrschaft und Arbeitgeber. Ich ver-
dingte mich dort als Kammerdiener seit 17 Jahren. Man hatte mir für den Vor-
mittag frei gegeben, damit ich meiner kranken Mutter endlich Medizin und Le-
bensmittel vorbeibringen konnte. Ich kam rechtzeitig zum Nachmittagstee. Vom
Herren des Hauses war nichts zu sehen. Ich wußte nur, dass es ihm nach sei-
ner letzten Geschäftsreise vor drei Tagen, nach der Kutschfahrt von Bremen
nach Hamburg, nicht gut ging. Mehr bräuchte ich nicht zu wissen, so die Haus-
herrin. Da mit ihr nicht gut Kirschen essen war, begnügte ich mich dieser kurzen
Information und gehorchte. Der Kuchen war schnell in kleine Portionen zerlegt
und der Tee endlich servierfertig. Ich näherte mich mit dem beladenen Tablett
dem Gesellschaftszimmer der Hausherrin. Ihre ältere und Lieblingsschwester
hatte sich zum Besuch angemeldet. Grete, das Kindermädchen, hatte die Türe
zum Zimmer nicht ganz geschlossen, um mir so den Zugang zu erleichtern. Sie
wußte, das beladene Tablett war schwer und unhandlich. Gerade als ich die
Türe mit einer kleinen Fußbewegung öffnen wollte, hörte ich die Hausherrin sa-
gen: „Nun sitzt der Esel ständig auf dem Klo und scheißt Gold.“ Stille. Ich trat ei-
nen Schritt von der Türe zurück und kündigte mein Erscheinen an in dem ich
sagte „Gnädige Frau, ich serviere den Tee“ und trat in das Zimmer. Die Damen
schauten etwas irritiert zu mir. Ich tat völlig unbeteiligt, wie wenn ich nichts ge-
hört hatte und stellte das Tablett auf seinen gewohnten Platz. „Wünschen Sie . .“
„Nein, geh schon, Hans Hubert. Wir kommen alleine zurecht.“ Ich verstand und
verließ die Räumlichkeit. Einige Zeit später erfuhr ich durch das Kindermädchen,
dass der Hausherr mit einem Säckel feiner Goldmünzen auf seiner Kutschfahrt
überfallen worden war. Ein junger Herumtreiber mit Namen Störtebeker oder so
ähnlich, soll den Überfall geplant und durchgeführt haben. Der Hausherr habe in
der Eile einen Großteil der feinen Goldmünzen sozusagen „aufgegessen“, was
angesichts der geringen Größe der Münzen durchaus möglich war. Den Räu-
bern sei so ein Großteil der Beute entgangen. In Folge aber sitze nun der Haus-
herr ständig auf dem Klo und scheiße Gold.
Klacky 16/12/2024 14:45
Wie man mittlerweise von gewöhnlich gut unterrichteten Greisen weiß, bekam dieser Störtebeker später, was er verdiente.Rübe ab.
Sollte auch heutzutage öfter praktiziert werden.
Viele sind eh kopflos.
Für die ist das kein schweres Los.
Sondern ne Erlösung.
Ist da oben die Kloschüssel nicht jetzt schon voll, oder wird die täglich geleert?
Denn wenn das Klo überläuft, gibt das ne ordentliche Sauerei.
Ich kenne das.
Gruß,
Klacky
Max Stockhaus² 18/08/2023 9:22
Eine schöne Geschichte !lg max
peju 31/01/2023 12:43
Störtebeker?Hieß der nicht Stürzenbecher und war ein KHK in Münster und Freund von Wilsberg?
Zumindest dem im gedruckten Buch...und der hatte mit Gold nix am Hut.
Alle scheinen scharf zu sein auf Gold, obwohl man kaum was damit anfangen kann...anders als zumindest mit Wasser und Brot.
Ein starkes Objekt für Habgier, scheinbar eine der Grundeigenschaften von uns Menschen.
Nützt die zu irgendwas?
Muß wohl, denn sonst gäbe es sie nicht.
Nachdenkliche Grüße aus Köln
Peter
HJ.B. 27/01/2023 10:02
Goldesel gibt es noch heute.Der Herumtreiber heißt heute Wolodymyr Selenskyi, der Hausherr ist heute ein ganzes Volk, das deutsche Volk.
Herzliche Grüße
Hans Jürgen
Clara Hase 26/01/2023 14:28
und das damals sicher noch ins Plumpsklosett. Lach, wo kommt die story her?Willi Thiel 25/01/2023 22:00
eine reich volle geschichteFranz Schmied 25/01/2023 19:46
Die gute alte Zeit !;-) frz
Michael Jo. 25/01/2023 18:46
nette Geschichtevon der Familie Hab & Gier .. ;-))
Und den Dukatenscheisser
mit dieser Anekdote in Verbindung zu
bringen ... ;-)))
- Chapeau (!) mein Freund;
amüsierend grüsse ich,
Michael