Donauwalzer
Nachdem Leopold den geschäftlichen Teil seiner Angelegenheiten geregelt hatte, machte er sich auf zum Donaufer, einem seiner Lieblingsorte. Dort bei den Enten fühlte er sich wohl … so wohl, dass er erwog, einen Walzer zu tanzen, einfach nur so, weil er glücklich war. Aber das Geschnatter der Enten brachte ihn gleich wieder aus dem Takt, so dass er sich einfach nur ins Gras setzte und dem Plätschern der Wellen lauschte.
In seinen Gedanken war Leopold schon fort, wobei er sich allerdings noch nicht entschieden hatte, wo denn „fort“ sein würde. Mit Marei hatte er ausgemacht, dass er zunächst wieder in die Welt ziehen würde, um sein Glück zu machen, denn für das gemeinsame Leben brauchten sie einen Grundstock. Sicher würde sich irgendwo und irgendwie eine neue Möglichkeit auftun, um das nötige Kleingeld ... gern auch das etwas Größere … zu beschaffen.
Und plötzlich fiel dem Leopold sein Wichtelvetter Nils Holgersson ein. Zwar hatte man sich lange nicht gesehen, aber Leopold beschloss, demnächst mal eine Nachricht hoch in den Norden zu schicken, um zu hören, ob es da nicht eine neue Aufgabe für einen tapferen Wichtelsmann gäbe. Denn die Welt wartete ja schließlich nur auf einen Recken wie ihn, einen Weltenbummler und Abenteurer. Ha, er wollte es ihnen schon zeigen!
Schließlich brach der Wichtel auf, um vor der Abreise noch bei Ignaz und Kilian vorbei zu schauen.
Es wurde ein langer Abend mit viel Enzian und auch Musik, denn so leicht bringt einen Wichtel nichts aus der Ruhe.
Das Hühnchen mit Kilian war schnell gerupft, denn schließlich hatte Leopold die Gefängnisnacht ja gut überstanden,
und so ein bisschen Wasser und Brot hatten seiner Figur auch nicht geschadet.
Ignaz und Kilian konnten auch schon wieder über die verpatzte Musikerkarriere lachen, und schließlich schleppten sie das rosane Sousaphon herbei, um es Leopold mit auf die Reise zu geben, was dieser jedoch dankend ablehnte.
So warfen sie zum Abschied nur ihre Zipfelmützen in die Luft, wie es eben alter Wichtelbrauch ist, Ignaz steppte noch ein paar Takte und Kilian quetschte die Kommode, dass sich die Grashalme vor Entsetzen bogen.
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Immer wieder gern besucht:
:-)
Andreas Boeckh 24/10/2019 21:58
In besseren Gefilden. Was bin ich erleichtert!andreas
Mira Culix 24/10/2019 16:45
Die Sache mit dem Nild gibt mir zu denken. Wird Leopold womöglich auch ewig lange mit den Gänsenrumfliegen und seine Marei warten lassen?Heide G. 24/10/2019 15:00
stell dir vor - ich habe sie gesehen!Klacky 24/10/2019 13:23
Enzian?Das muß blauer gewesen sein, passend zu den Donauwellen, die er sich hatte machen lassen.
Starcad 24/10/2019 12:31
Das wäre schon auch ein Plätzchen für mich, da an der Donau. Hier in Kassel an der Fulda habe ich auch ein paar Stellen dieser Art. Das Schauen auf den Fluß und das Beobachten der Tiere hat was besinnliches.LG Marc