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Dünenspringer, Yllenus arenarius (0731-33-34-38-40)

Dünenspringer, Yllenus arenarius (0731-33-34-38-40)

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Dünenspringer, Yllenus arenarius (0731-33-34-38-40)

Der Dünenspringer (Yllenus arenarius) ist eine Springspinne, die in der Roten Liste Deutschlands derzeit als „vom Aussterben bedroht“ geführt wird. In der älteren Rote Liste galt sie noch als „verschollen“, wurde aber seit der Jahrtausendwende mehrfach wiedergefunden. Sie lebt ausschließlich in natürlichen Binnendünen Ost- und Mitteleuropas; ähnlich ausgestattete Sekundärbiotope wie Sandgruben besiedelt sie nach bisherigen Kenntnissen nicht. Möglicherweise kommt die Art auch in Küstendünen vor, die Angaben dazu sind widersprüchlich.
Das Areal der Springspinne reicht im Osten vom Kaspischen Meer bis nach Mitteleuropa, die westlichsten Fundorte liegen an der Elbe und an der Aller. Die wenigen Funde aus Deutschland stammen also alle von ihrer westlichen Arealgrenze. Ob damit die Spinne tatsächlich „vom Aussterben bedroht“ ist, kann man durchaus kritisch hinterfragen. Der Lebensraumtyp ist Bestandteil kontinentaler, trockener, sommerwarmer und winterkalter Klimazonen, die im westlichen Mitteleuropa in atlantisch geprägte Bereiche übergehen. Y. arenarius kommt also aus streng natürlichen Gründen hierzulande selten vor und eher nicht aus solchen, die auf das Wirken des Menschen zurückzuführen sind. Um die Springspinne hier zu halten, kann der Mensch auch nicht wirklich etwas tun; weiter ausbreiten kann sie sich ohnehin nicht.
Vor allem die Weibchen sind mit ihrer Körperzeichnung so gut getarnt, dass sie praktisch unsichtbar sind. Die Männchen sind zwar deutlich dunkler gezeichnet, aber immer noch kaum zu sehen. Man erkennt sie auf dem Sand erst dann, wenn sie sich bewegen; bleiben sie stehen, sind sie wieder praktisch unauffindbar. Sie läuft wenig, ist dafür extrem sprungfreudig und überwindet Distanzen von 25 cm in der Weite und 15 cm in der Höhe.
Springspinnen sind zwar Aktivjäger, die zum Beutefang keine Netze benötigen, legen aber trotzdem Gespinste an. Die Sandspringerin spinnt im Laufe ihres Lebens wenige Millimeter bis Zentimeter unter der Sandoberfläche zahlreiche Unterschlüpfe, die saison- und altersabhängig verschiedene Funktionen erfüllen und die sich im Wesentlichen vier Typen zuordnen lassen. Das erste Gespinst dient den abgelegten Eiern und den ersten Entwicklungsstadien, den sog. Pulli, als Schutz. Für jede Häutung wird jeweils ein neues Gespinst zwischen die Sandkörner gewoben. Den dritten Typ legt sie für die Überwinterung an (der Dünenspringer überwintert einmal juvenil und ein einmal adult, er erreicht eine durchschnittliche Lebensdauer von 700 Tagen), und schließlich webt sie jeden Tag ein nächtliches Versteck. Dies ist naturgemäß der weitaus häufigste Gespinsttyp, mit dem sie bereits in den späten Nachmittagsstunden beginnt. Mit dem ersten Beinpaar gräbt sie sich in die Tiefe, mit dem zweiten wird der Sand nach hinten weggeschoben; die beiden hinteren Beinpaare werden einfach nachgezogen.
Für das Überleben der Spinne in Sanddünen, die beständig äolischen Prozessen ausgesetzt sind, die kaum Vegetation besitzen und keine Versteckmöglichkeiten bieten, ist der subterrane Nestbau überlebenswichtig. Yllenus arenarius demonstriert das in hoch spezialisierter und differenzierter Weise, wie dies bei vielen Gliederfüßern in Wüsten und anderen ariden Lebensräumen charakteristisch, für die mitteleuropäische Spinnenfauna aber wohl einzigartig ist.

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Exif

APN NIKON D300S
Objectif Sigma Macro 105mm F2.8 EX DG OS HSM
Ouverture 22
Temps de pose 1/125
Focale 105.0 mm
ISO 100

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