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Odynerus spinipes (9208)

Odynerus spinipes (9208)

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Odynerus spinipes (9208)

Wie der deutsche Name – Gemeine Schornsteinwespe – vermuten lässt, handelt es sich bei Odynerus spinipes um die häufigste Art der Gattung. Dennoch ist sie gefährdet, was v.a. in den unmittelbaren und vom Menschen verursachten Lebensraumverlusten begründet liegt. Sie benötigt zumeist senkrechte Lehm- oder Lößwände, Steilufer an Meeresküsten oder Binnenseen, Lehmgruben, seltener (reine) Sandabbrüche und nur vereinzelt flache Bereiche.
Charakteristisch und – fast – unverwechselbar ist der Vorbau ihres eigentlichen Nestes. Sie gräbt in eine geeignete Steilwand einen schräg abwärts führenden Gang und verklebt den Aushub am Eingang. Dabei entsteht sukzessive eine zunächst abstehende, nach etwa 1 cm abwärts gerichtete und stark durchbrochene Röhre, die eine Gesamtlänge von 3 bis 7 cm erreicht. Die Länge der Röhre könnte einen Hinweise darauf geben, wieviele Brutkammern im Innern bereits angelegt wurden; zumindest bei den kurzen Röhren erscheint das verständlich. Aus physikalischen Gründen können die Röhren allerdings eine bestimmte Länge nicht überschreiten, da sie sonst massebedingt abbrechen würden. Das Problem scheint die Wespe auf irgendeine Art zu registrieren. Ab einer bestimmten Länge der Röhre, die möglicherweise materialbedingt ist, baut die Wespe nämlich nicht mehr nach unten an, sondern klettert mit kleinen Lehmklumpen zwischen den Mandibeln bis an das untere Röhrenende und wirft ihn fort.
Einige andere Hautflügler bauen ähnliche Röhren, etwas die Pelzbienen der Gattung Anthophora. Gelegentlich versuchen diese, die Röhren der Schornsteinwespe zu okkupieren, scheitern aber regelmäßig, weil sie deutlich fülliger sind und nicht in die Gänge passen. Unter den Bienen sind „feindliche“ Übernahmen aber recht häufig zu beobachten.
Von dem Hauptgang zweigen im Innern die Brutkammern ab. Nach dem Graben der ersten Kammer klebt die Schornsteinwespe ein Ei an eine Wandseite und versorgt die Kammer mit Nahrung. Ist sie fertiggestellt, wird die nächste in Angriff genommen. Nach den zweitägigen Beobachtungen der abgebildeten Wespe vermute ich folgendes: nach dem sie drei- oder viermal Lehm an das Ende der Röhre angefügt hat, fliegt sie fort, um Wasser aufzunehmen, das für das Verkleben der Bodenteilchen erforderlich ist; da nach dem ersten Eintragen der Beute kein Baumaterial nach Innen getragen wird, um die Kammern zu verschließen, erfolgt der Kammerverschluss wohl erst ganz am Ende des Brutgeschehens; daraus, dass nach dem Eintrag der letzten Beute wieder Baumaterial abgeworfen wird, schließe ich, dass die Nahrungsbeschaffung für das erste Nest beendet ist und das zweite in Angriff genommen wird; den Bau von 3 Kammern konnte ich verfolgen: für die erste Kammer hat sie 16 Rüsselkäfer-Larven erbeutet, die zweite erhielt 10 und die dritte 13 (es ist sehr wahrscheinlich, dass mir etliche Beuteflüge entgangen sind, da ich meine Aufmerksamkeit zwar überwiegend, aber nicht ausschließlich auf dieses Tier gerichtet habe, in der Literatur wird von über 30 Larven pro Kammer gesprochen).
Neben dem richtigen Bauplatz und der Wassernähe – die fotografierte Wespe lebt in einer Großkolonie an einer Küsten-Lehmwand des Kleinen Zicker im Biosphärenreservats Südost-Rügen – ist das Vorkommen der Beute und das ihrer Wirtspflanzen von entscheidender Bedeutung. Die Schornsteinwespe ernährt sich selbst zwar von Pollen und Nektar, für ihren Nachwuchs fängt sie ausschließlich die Larven der Rüsselkäfer-Gattung Hypera, die an den grünen Teilen von Schmetterlingsblütlern fressen.

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APN NIKON D300S
Objectif AF Micro-Nikkor 105mm f/2.8D or Sigma Macro 105mm F2.8 EX DG
Ouverture 20
Temps de pose 1/200
Focale 105.0 mm
ISO 100

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