@ Elke: Ja, das ist die Konfliktlage: Tragödie und Chance zugleich.
Viele Bruckhausener werden natürlich fragen: Chance für wen oder was ? Sie sehen ihren Ortsteil untergehen und befürchten, wenn erst einmal die eine Hälfte abgerissen ist, wird der Rest der Halbinsel im riesigen Werksgelände der Thyssen-Krupp-Steel AG auch bald zur Disposition stehen.
Die Stadt Duisburg läßt hier 120 Wohnhäuser, zum Teil aus der Gründerzeit, abreißen und verspricht, an deren Stelle einen Grüngürtel (Park) zu schaffen. Diese "Sanierung" wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Als Gründe für den Abriß wurden genannt: Industrienahtlage, Feinstaubbelastung, Investitionsrückgang, Leerstände...
Die politisch Verantwortlichen sind hier starker Kritik ausgesetzt:
Die Gründe des Abrisses seien hausgemacht und willkürlich,
der Abriß sei unmenschlich und mit Gewalt (Enteignungsandrohung, Veränderungssperren = Veräußerungs-, Vermietungs- und Renovierungsverbot) und gegen die Interessen der Bevölkerung durchgesetzt, das ganze Verfahren sei undemokratisch,
ein historischer Ortskern und eine gewachsene Sozialstruktur würden zerstört. Sogar Vorteilsnahme im Amt (Korruption) wird unterstellt und daß der Abriß nur den Kapitalinteressen des Thyssen-Krupp-Konzerns diene.
der Sessel im VG macht die Situation noch sensibler ... und hinter jede Häuserfassade steht eine menschliche Geschichte ... ein ganzer Roman wird hier Stück für Stück beseitigt ... aus dieser Perspektive gesehen eine Tragödie ... von anderer Seite aus eine Chance
lg Elke
@ ShoresOfArkerport: Die Enteignungsklage abzuwarten,
wäre ein legaler Weg gewesen.
Selbst wenn ich bei Wasser und Brot hätte leben müssen,
ich hätte es probiert.
Und wenn viele es gewagt hätten,
hätte das Anliegen Wellen geschlagen und die Gerichte beschäftigt...
Roland Günter sagte mir, in Deutschland sei noch nie jemand
wegen einer Parkanlage enteignet worden.
@ Katrin: Das Recht folgt der Macht, und die Macht kommt aus den Gewehrläufen...
Ich weiß, aber Bruckhausen wird nie mehr so sein,
wie es einmal war.
Wie willst Du den weiteren Abriß aufhalten ?
@ ShoresOfArkerport: Bruckhausen ist (war) erheblich größer und "der Zug" scheint dort bereits "abgefahren".
Die Stadt ist bereits im Besitz der Häuser und Grundstücke und verfolgt weiter ihre Abrißpläne. Der Siedlungszusammenhang ist durch die bereits erfolgten Abrisse und Leerzüge nicht mehr gegeben. Die Stilllegung des Hüttenwerks steht nicht an...
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Reinhard Gebauer 08/07/2013 16:26
Duisburg-Bruckhausen, Edithstraße, Ecke Bayreuther Straße, 2011Reinhard Gebauer 07/07/2013 12:26
@ ShoresOfArkerport: Das ist gelungene Ironie !Dein Text gefällt mir !
SYLKON 07/07/2013 9:31
Tolle Fotomotiv.Sehr gelungene Präsentation.LG Sylkon
Reinhard Gebauer 07/07/2013 3:06
@ Elke: Ja, das ist die Konfliktlage: Tragödie und Chance zugleich.Viele Bruckhausener werden natürlich fragen: Chance für wen oder was ? Sie sehen ihren Ortsteil untergehen und befürchten, wenn erst einmal die eine Hälfte abgerissen ist, wird der Rest der Halbinsel im riesigen Werksgelände der Thyssen-Krupp-Steel AG auch bald zur Disposition stehen.
Die Stadt Duisburg läßt hier 120 Wohnhäuser, zum Teil aus der Gründerzeit, abreißen und verspricht, an deren Stelle einen Grüngürtel (Park) zu schaffen. Diese "Sanierung" wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Als Gründe für den Abriß wurden genannt: Industrienahtlage, Feinstaubbelastung, Investitionsrückgang, Leerstände...
Die politisch Verantwortlichen sind hier starker Kritik ausgesetzt:
Die Gründe des Abrisses seien hausgemacht und willkürlich,
der Abriß sei unmenschlich und mit Gewalt (Enteignungsandrohung, Veränderungssperren = Veräußerungs-, Vermietungs- und Renovierungsverbot) und gegen die Interessen der Bevölkerung durchgesetzt, das ganze Verfahren sei undemokratisch,
ein historischer Ortskern und eine gewachsene Sozialstruktur würden zerstört. Sogar Vorteilsnahme im Amt (Korruption) wird unterstellt und daß der Abriß nur den Kapitalinteressen des Thyssen-Krupp-Konzerns diene.
Elke Cent 06/07/2013 20:49
der Sessel im VG macht die Situation noch sensibler ... und hinter jede Häuserfassade steht eine menschliche Geschichte ... ein ganzer Roman wird hier Stück für Stück beseitigt ... aus dieser Perspektive gesehen eine Tragödie ... von anderer Seite aus eine Chancelg Elke
Katrin Gems 05/07/2013 23:41
Du bist ein Held...Reinhard Gebauer 05/07/2013 23:26
@ ShoresOfArkerport: Die Enteignungsklage abzuwarten,wäre ein legaler Weg gewesen.
Selbst wenn ich bei Wasser und Brot hätte leben müssen,
ich hätte es probiert.
Und wenn viele es gewagt hätten,
hätte das Anliegen Wellen geschlagen und die Gerichte beschäftigt...
Roland Günter sagte mir, in Deutschland sei noch nie jemand
wegen einer Parkanlage enteignet worden.
Reinhard Gebauer 05/07/2013 23:22
@ Katrin: Das Recht folgt der Macht, und die Macht kommt aus den Gewehrläufen...Ich weiß, aber Bruckhausen wird nie mehr so sein,
wie es einmal war.
Wie willst Du den weiteren Abriß aufhalten ?
Katrin Gems 05/07/2013 23:17
Das ist so ungerecht Reinhard...Halt mal den Druck aus. Von außen betrachtet ist das immer so einfach.
Reinhard Gebauer 05/07/2013 23:01
@ Katrin: Dann hätte hier niemand sein Haus an die Stadt Duisburg verkaufen d ü r f e n.Katrin Gems 05/07/2013 22:58
Man darf sich der Ungerechtigkeit nicht beugen. In dieser Hinsicht ist der Zug nie abgefahren.Oskar Karre 05/07/2013 20:38
Gut in Gestaltung und Dokumentation!Reinhard Gebauer 05/07/2013 20:29
@ Claudio Micheli: Accordo !Stimmt, das gibt es nicht nur in Italien !
Reinhard Gebauer 05/07/2013 14:14
@ ShoresOfArkerport: Bruckhausen ist (war) erheblich größer und "der Zug" scheint dort bereits "abgefahren".Die Stadt ist bereits im Besitz der Häuser und Grundstücke und verfolgt weiter ihre Abrißpläne. Der Siedlungszusammenhang ist durch die bereits erfolgten Abrisse und Leerzüge nicht mehr gegeben. Die Stilllegung des Hüttenwerks steht nicht an...
Reinhard Gebauer 05/07/2013 14:07
@ Gerhard Busch: Die Veränderungen sind hausgemacht und dienen nun als Argumente für den Abriß der Siedlung.