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Eine alltägliche Jumbo Begegnung 1979 im Bhf Kahla

Eine alltägliche Jumbo Begegnung 1979 im Bhf Kahla

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Eine alltägliche Jumbo Begegnung 1979 im Bhf Kahla

Eine sehr nette PN von „Milu“ = Michael betreffend zu meinen Bildern verbunden mit den Hinweis auf viele schöne Eisenbahnerinnerungen vergangener Zeiten in Kahla beflügelte mich zu dem heutigen Freitags Foto.
Bleibt nur zu hoffen die richtige Wahl dabei getroffen zu haben ?

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An dem Tage leisteten wir Michael G. mein Planheizer und ich jeweils Sonderdienste in der 3 Tagen Ruhe die hintereinander anstanden.
Den ersten Tag einen Freitag konnte man schon opfern zumal wenn dann immer noch das ganze Wochenende für die Familie übrigblieb.
So heuerten wir beide, unsere Planlok damals die wohlbekannte 01 0533, getrennt zu erbaulichen Abwechslung eben mal auf der 44er an.
Dienstbeginn 7.00 Uhr eine angenehme Zeit um den Tag ausgeschlafen zu beginnen. Nix aufregendes wurde dir dabei abverlangt.
Es begann erst mal mit warmlaufen auf kurzer Distanz. Was so aussah 5 Kilometer strafe Bergfahrt mit 1200t nach Unterwellenborn und zurück.
Die Lok dazu war keine geringere als Jugendlok 44 0567 (ex 44 1569) .
Kurz mal den Regler auf danach quasi im Leerlauf rollend wieder nach Saalfeld runder.
Bei der Einfahrt hielten wir Ausschau nach einen günstigen Parkplatz für unseren Öler.
Zur Mittagszeit wollten wir uns natürlich einen Besuch der Betriebsküche für unser leiblichen Wohl nicht entgehen lassen.
Es sah gut aus auf den Friedhof war doch von vorn noch ein ideales Plätzchen frei.
Bei der Vorbeifahrt am Stellwerk B1 einen Achtungspfiff, dabei etwas abgebremst um den Fahrdienstleiter unser Begehren , “Von vorn auf den Friedhof „ zuzurufen. Mit Handzeichen bestätigte er unser Anliegen. Klappernd über die Fahrstraßen- Querverbindung bis hinter die Weiche 9 gefahren. Das Weichenbild wechselte sofort auf Wn 1, ein gerades weißes Rechteck erschien sichtbar an der Weichenlaterne.
Gleich darauf ertönte krächzend der nicht ganz korrekte aber spezielle Saalfelder Fahrauftrag „Lok zum Friedhof kommen“ über dem Lautsprecher.
Pfahlfrei die Lok abgestellt, fasst fluchtartig eilten wir in die zu der Zeit gut besetzte Betriebsküche.
Nach einer angemessen Pause gestärkt zu neuen Taten eilten wir zu unserer Lok um gleich mit ihr in den Güterbahnhof an unseren Zug zu fahren. Der 13.02 Uhr abgehen sollte nach Bremsprobe sowie den üblichen Papierkram.
Wenn der Betriebshalt in Orlamünde wegfällt besagt der Buchfahrplan ohne Halt durch bis Camburg. Wo eine E- Lok der BR 242 wartet um den Zug das kurze Stück noch bis Weißenfels zu befördern.
Wir dagegen hatten etwas Wasser nachgenommen die großen Lager nachschaut drehten um mit dem schon bereitstehenden Dg 50 629 geschwind, kräftig und lautstark die Saalebahn hoch donnern.
Unter dem Strich brachte mir die Schicht, gut geschrieben, glatte 12 Überstunden und 2.00 Mark Auslösung.
Mit bester Laune ging es nun erst mal in die wohl verdiente sich anschließende Wochenendruhe.

Am Montag den 13. August was für ein Datum, in meinen Taschenbuch gedruckt stand:
„1961 Sicherung der Staatsgrenze der DDR“.
Das juckte uns drei Lok, Heizer und Lokführer ganz und gar nicht kein Grund zum feiern zumal bei der anstehenden Planleistung.
Eine der schöneren gern gefahrenen Tagestouren wie dem Eilzugpaar E 802/805 nach Leipzig. Unsere Planlok die 01 0533 stand wieder gepflegt treu und brav für uns bereit.

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Am 10. August 1979 wurde das Foto aufgenommen von meinen damaligen Planheizer Michael G.
Der nicht weniger, wenn nicht sogar noch verrückter war als meine Wenigkeit was das Fotografieren anbetrifft.

Zu sehen auf dem Foto unsere Durchfahrt mit Hg 60 Km/h bereits eingezogenen Regler und den immer voll ausgelasteten ellenlangen Dg 55 446 in Kahla. Aufnahmestandort Michas das Führerhaus von 44 0196.
Beide leisteten wir ja Sonderdienste auf der 44er er hing mit der 196 an den N 66 473 Göschwitz - Saalfeld.
Schon verhallt und nicht mehr zu sehen in Form einer weißen Dampfwolke unsere persönliche Begrüßung.
Sachte angefangen, lauter werdend lang mit ganz kurzen Abpfiff, die Antwort von der 44 0196 kam ebenso prompt. All das wurde im Saaletal als Echo noch mal weithin hörbar wiedergegeben.
Gegen die Vorschrift, man möge es mir verzeihen, dass kurzzeitige verlassen meines angestammten Arbeitsplatz auf die linke Seite zum Zwecke des gegenseitigen Zujubelns in der Vorbeifahrt.
Beim genauen Hinsehen fällt noch auf das die 44 0196 irgendwo mal einen leichten Kopfstoß bekommen hatte. Woher und warum das linke Ohr (Windleitblech) so geknickt daherkommt entzieht sich meiner Kenntnis ?

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Andere Bilder der hier erwähnten Loks

Nachgereicht - 01 533 auf der Drehscheibe in Camburg
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44er, - Nahgüterzüge, Nacht und Winter 1980
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Die Eisenbahn und der Winter bei der DR
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Euer Ralf

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