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Eine Belastung

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+++ JEDE FESSEL +++
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+++ [sagt er] +++
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+++ IST MIT SCHMERZEN VERBUNDEN +++
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Commentaire 15

  • Phi Nale 06/08/2004 8:34

    Ich habe "prinzipiell" (s.o. Cindy 0:21 "finde ehen im prinzip für überholt!") nichts gegen Ehen, ABER gegen die m. E. total verkitschte und heuchlerische Sicht und Darstellung derselben.

    Denkende Menschen entwickeln sich mitunter weiter, haben mit 45...55 Jahren ggf. andere Einstellungen, Wertvorstellungen, Sichtweisen etc. wie mit 15...25 Jahren ... auch und besonders bzgl. Liebe/Ehe. Viele nisten sich allerdings mit 25-35 irgendwie ein und dämmern für den Rest des Lebens so dahin ... aus Bequemlichkeit, aus Gewohnheit usw. Warum nicht, wenn sie sich wohlfühlen? Nur sollten sie dann nicht ihre Mär von der ewig währenden Liebe faseln ... und, was schlimmer ist ... alternative Formen diskriminieren.

    Freie Menschen sollen frei entscheiden können ... auch über die (Vertrags-) Form ihrer Bindung. Wenn 2 Menschen in jungen Jahren vereinbaren, einen Garten anzulegen und Rosen zu züchten, können sie doch "vertraglich" vereinbaren, bis zum Lebensende gemeinsam Blattläuse zu bekämpfen ... sollten dieses Ziel dann aber auch so nennen und nicht Anderen "höhere Werte" vorgaukeln wollen, Alternativen verunglimpfen. Das aber setzt GLEICHSTARKE Vertragspartner voraus ... und unter diesem Gesichtspunkt stimme ich Cindy zu: " JEDER soll sein eigenes einkommen- arbeit haben !" ... als ein erstes Kriterium für wirklich FREIE Entscheidungen.

    "WEG mit der ehe prostition ! EINEN VERSORGER ZU SUCHEN ! AM BESTEN MILLIONÄR !"
    ... ist mir zu einseitig. Ich kann ebenso schreiben ...
    "WEG mit der ehe prostition ! EINE VERSORGERIN ZU SUCHEN ! AM BESTEN KÖCHIN, PUTZFRAU, KRANKENSCHWESTER, ANIMATIONSDAME, REPRÄSENTATIONSFIGUR, BETTHÄSCHEN, SORGENTANTE usw.!" in Personalunion. Ich kenne sie zahlreich, diese in "Filzpantoffeln" schlurfenden Hausmännchen, allein auf sich gestellt m. E. reichlich hilfloser als die "lustigen Witwen".

    Traditionell festgeklopfte Ehen sind und bleiben für mich ein Abhängigkeitsverhältnis und deshalb sind alternative Formen ... WENN SIE FREIWILLIG GEWÄHLT WERDEN ... !!! ... auch ein Privileg derer, die frei und stark genug dafür sind ... nicht nur materiell.

    mlg phi+++
  • Vera Boldt 06/08/2004 0:38

    @
    Cindy
    Ehe als Versorgungsanstalt kann nichts taugen, das ist der Ursprung für die Fesseln, ebenbürtig dazu die gesellschaftliche, kirchliche Sicht der Ehe. Ohne Zwangsgesetze zusammen zu halten ... das wäre schon ein Optimum . Dazu allerdings gehört auch ein freiwilliges Verantwortungsgefühl (u.a.. in Bezug auf Kinder) und Ehe ist nunmal SCHEINBARE Sicherheitsabsicherung
  • Phi Nale 05/08/2004 10:46

    K.Stephan, ich freue mich ja, dich hier mal wieder zu vernehmen, leider verschließt sich mir etwas der Inhalt deiner Anmerkung: WO geht es denn hier um "Vergangenheitsbewältigung" ???
    Zumindest nach meiner (Bild-) Absicht geht es um Lebensformen ... Ehe/Partnerschaft ... Single ... und (mir) insbesondere um individuelle Vor-/Nachteile derselben bzgl einer persönlichen Freiheit, Selbstverwirklichung etc.

    Benutzt wurde von mir u. a. das klassische "Ehe-Rollenklischee". Das ist als Begriff hinreichend definiert und derart im allgemeinen Bewusstsein vernetzt, dass es als "Ausgangspunkt" einer Diskussion "unverbogen" herangezogen werden kann. Wieweit dieses Klischee i. S. von Denkmuster heute noch relevant ist, hat Silvie schon hinterfragt und muss (im Bildsinne) nicht unbedingt vertieft werden, denke ich.

    Über den wissenschaftlichen Wert der Statistik können wir beide wohl nicht urteilen, darüber wird in der Zeitungsmeldung nichts ausgesagt. Ich gehe zumindest nicht davon aus, dass du auch dieser "Stammtisch-Volksmeinung" verfallen ist, die ohne Beachtung/Kenntnis von Methoden etc. behauptet "... jede Statistik lügt". Die Meldung ist - wie oben schon erwähnt - von mir als "Aufreißer" dort eingefügt worden.

    Und schließlich kann ich mit der etwas hochnäsig-abwertung klingenden Wortschöpfung "philosophasterei" in diesem Zusammenhang erst recht nichts anfangen ??? Gehst du davon aus, dass dieses Bild eine wissenschaftliche Abhandlung sein sollte ???

    mlg phi+++
  • Phi Nale 03/08/2004 13:17

    Vera, glaubst du im Ernst, da fragt jemand geduldig nach 'Rechten' ... gönnerhafte 'Gewohnheit' (des 'stärkeren' Teils) ist Trumpf. *ggg*
    Ja, so etwa meine ich die Bildungsfrage ... unter Vorbehalt dieser vereinfachenden Kürze. Sehr wohl muss man dazu nicht Single sein, aber es erleichtert die Sache sehr. Jede Partnerschaft erfordert Kompromisse ... so oder so.
    (Einwand zum PS: Mit Kind ist man doch kein Single ??? )

    Zuletzt noch ein Quellenhinweis:
    Nirgends wurde bei dem Satz im Untertitel hinterfragt, wer denn "er" sei. "Er" hat aber einen Namen: James Duffy. Das Zitat und letztlich die Bildidee stammt aus der Erzählung "Ein schwerer Unglücksfall" von James Joyce (in "Dublin"), welche ebenfalls dieses Thema behandelt. Die Erzählung endet leider etwas tragisch mit dem lapidaren Satz "Da fühlte er seine Einsamkeit."
    Das Zusammentreffen mit der 'Single-Statistik' ergab sich rein zufällig.

    Vielen Dank für eure Anmerkungen!
    mlg phi+++
  • Vera Boldt 03/08/2004 10:23

    Wieso können Partner/Partnerinnen ihr Recht einfordern was zu unternehmen usw. Haben sie diese Rechte ? Meiner Meinung nach nicht in einer akzeptablen Partnerschaft.
    Wenn du die Bildungsfrage in "Form einer Persönlichkeitsbildung" meinst, geb ich dir recht, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln, ist sicher der wesentliche Teil einer Selbstverwirklichung. Allerdings meine ich, auch dazu muß man nicht unbedingt Single sein.
    LG
    Vera
    PS Ich bin ürbrigens auch einer, wenn auch mit Kind und gerne :-)
  • Phi Nale 02/08/2004 22:02

    Naja, Vera, ein wenig ist dein Einwand ja berechtigt ... bzgl. der Einwirkungen. Ich persönlich versuche es zumindest weitgehend.
    Und man "muss sich ja nicht stören lassen" ??? - Da muss ich aber herzlich lachen !!! Hast DU nie erlebt, wie Partner/Partnerinnen IHR Recht einfordern können ??? ... nach dem Motto "nun los ... lass uns was unternehmen ... sonst kann ich ja gleich alleine leben" usw.
    Die "Bildungsfrage" hat für mich weder etwas mit IQ noch mit Schulwissen zu tun. Hier kommt es für mich lediglich darauf an, ob jemand SEINE Anlagen erkennt und nutzt, also jeweils für ihn selbst "ausgefüllt" lebt, sich weder unter- noch überfordert. So würde ich auch 'Selbstverwirklichung' verstehen, also "im Bilde" sein über sich selbst und danach leben. "Bildung" ist als solcher ein ziemlich undefinierter Begriff, da versteht jeder was anderes drunter und nicht immer das, was G.Jauch im TV vorturnt.
    mlg phi+++
  • Vera Boldt 02/08/2004 21:12

    Ohne äußere Einwirkung, Phi? Ist das möglich, das schafft ja weder ein zerstreuter Professor noch ein eingefleischter Junggeselle.
    In der Intensität stören.... man muß sich ja nicht stören lassen, auch in einer Zweierbeziehung kann man sich viel freiraum lassen und vielleicht die Intensität noch verstärken.Die "Selbstverwirklichung, die ist auf jedenfall inzwischen negativ und abgedroschen. Versucht sich doch jeder auf die eine oder andere Art selbst zu verwirklichen, oftmals ohne Rücksicht auf Verluste. Und interessant .... wieso eine Bildungsfrage? Meinst du etwa nur Leute mit einem hohen IQ können elitär sein , sich intensiv mit Dingen beschäftigen usw. ?????
    LG
    Vera
  • Phi Nale 02/08/2004 16:21

    Vera, "sich selbst genügen" bedeutet zumindest für mich, dass ich ohne äußere Einwirkung etwas aus mir ... aus meinem Leben machen kann, also z.B. auch keinerlei Fremdverstärkung (Lob, Anerkennung etc.) benötige. Dem entspricht ntürlich kein "TV-Single", das ist für mich eine Null. Wenn ich mit etwas intensiv beschäftigt bin, brauche ich niemanden sonst ... er/sie würde mich evtl. nur in meiner Intensivität stören oder ablenken ... fanatisch gedacht. Ich wollte das heute schon negativ beladene Wort vermeiden, aber das ist dann für mich "Selbstverwirklichung" in Reinform. Das ist dann schon elitär ... fast eine Bildungs- zumindest aber eine Charakterfrage?
    mlg phi+++
  • Vera Boldt 02/08/2004 14:51

    @ Silvie
    Ich bn auch der Meinung, daß die Rolle der Frau sich schon weitgehend geändert hat aber sie ist noch vorhanden. Fängt in der Erziehung an , geht weiter im Beruf (zumindest verbunden mit vielen Schwierigkeiten) und auch in der Ehe hat das Rollenklischee nach wie vor noch Vorrang.


    @ Phi
    Im PRINZIP gebe ich dir recht. Ein Single Dasein , alleine sein, das können nur wenige, insofern stimme ich mit dir überein zum Single dasein muß man geeignet sein. Zur Ehe vermutlich auch:-))
    Man müßte jedoch nochmal über das Selbst genügen reden....wenn z. B. jemand als Single lebt, den ganzen Tag vor Fernseher, Internet oderm Tele. sitzt, genügt er sich dann selbst.? Oder holt er sich Inspiration, Motivation , Unterhaltung nur von anderer Quelle.
    Nicht recht gebe ich dir, daß ein Single Dasein extrem elitär ist. Kann sein, muß aber nicht ...kann das banalste Leben überhaupt sein. Und auch eine Ehe KANN elitär sein.
    Und noch was anderes. Fessel ist für mich gar nicht so unbedingt negativ, mich kann eine Idee fesseln, eine Arbeit , die ich gerade mache, ein Buch das ich gerne lese, eine Person mit der ich was gemeinsam mache usw.
    Auf die anderen Gedankengänge gehe ich hier mal nicht weiter ein.
    LG
    Vera
  • Phi Nale 02/08/2004 13:47

    Zunächst zu den Übereinstimmungen:
    @Vera, ... "... braucht sie diese Fessel vielleicht sogar dringend" - oh ja, der Meinung bin ich unbedingt auch. Diese m. E. von dir angesprochenen Fesseln bilden die Basis fast aller Ehen - reine "Zweckgemeinschaften" in beiden Richtungen ... angefangen vom Fortpflanzungszweck über den Freizeitgestaltungszweck bis hin zum Versorgungszweck.

    @Silvie, ... "... scheinen sämtliche der befragten frauen sehr oberflächlich zu sein ..." hat auch mich zunächst arg verwundert. Aber, hat nicht Oberflächkeit Konjunktur??? Schau dich nur in der fc um ... massenhaft Oberfächlichkeit pur ... rutz butz "Schön gemacht ..." abgehakt.
    Die Emanzipation hat sicherlich Fortschritte gemacht, aber das berüchtigte Rollenklischee ist nach wie vor präsent, nehme ich mal an?

    Zu meiner Intention:
    Ich habe versucht, mit dem 'Ehe-Negativ-Bild' ein 'Single-Positiv-Bild' zu kreieren. Für mich ist ein "überzeugtes" (!!!) Singledasein das Nonplusultra, wobei sich die Frage stellt, ob das für alle Lebensalter gilt?
    Im Text heißt es "Jede Fessel ist mit Schmerzen verbunden" ... und eine megawirksame Fessel ist das "Alleinsein". Ich kenne 'zig Leute, die das nicht mal 1 Tag aushalten ... ohne dass ihnen "die Decke auf den Kopf fällt". Das sind die "Schmerzen" einer "Unfähigkeitsfessel". Ich behaupte also, dass man zum Single GEEIGNET (!!!) sein muss, was die wenigsten sind und deshalb ist ein Single-Leben auch für mich extrem elitär. ACHTUNG: Ich meine hier nicht das Single-Dasein aus purem Egoismus (... alles für sich alleine haben wollen), sondern eine Art Freiheits-Single-Dasein. Dazu gehört Mut (... selbst zubestehen), Unabhängigkeit (... nicht nur materiell), Selbstbewusstsein (... z.B. auch bzgl. des "Alten-Jungfer-Syndroms") und ... (!!!) ... vor allem die Fähigkeit, sich selbst zu genügen. Für Menschen, die diese Eigenschaften mitbringen, muss es schon ein gewaltiger Felsbrocken plus Kette sein, wollte man sie fesseln. Für die anderen genügt schon ein Bröckchen, diese klammern sich doch von alleine gegenseitig fest.
    (Ich stelle mir jetzt gerade so mancherlei Gedankengänge vor ... Liebe, Gemeinsamkeit ... usw.)
    mlg phi+++
  • Silvie K. 02/08/2004 9:07

    WENN das so stimmt (woran ich sehr zweifel) scheinen sämtliche der befragten frauen sehr oberflächlich zu sein.
    ich bin gerne single, weil ich dann keine sportschau sehn muss - weil die wohnung dann sauber bleibt - usw., dient bestenfalls der klischeebedienung.
    sollte es tatsächlich so sein, dass das normale reale leben SO substanzlos geworden ist??
    kann und will ich nicht glauben.
    dein bild von der unterdrückten frau ohne freiheiten seh ich ebenfalls nicht mehr. mag es noch geben, aber eher als einzelfall. das frauenbild HAT sich geändert in den letzten generationen.
    ich glaub an "den überzeugten single", keine frage. nur die angabe der gründe bringt mich zum kopfschütteln. die hören sich eher nach schlechtem witz an....
    ich wär ja gespannt auf die männer-single-statistik.
  • Vera Boldt 02/08/2004 9:04

    Hallo Phi
    dieser Stein mag wirklich schwer sein für die (arme? ) Frau, In diesem Fall ist der Mann die Fessel, er guckt ja auch sehr zufrieden, hätts es ja auch umgekehrt darstellen können und schreiben können (sagt sie ). Gibt immer jemand der fesselt und jemand der sich fesseln läßt.Und wenn ich mir das Püppchen unter dem Stein so angucke...braucht sie diese Fessel vielleicht sogar dringend, hat sie sich wahrscheinlich freiwillig ausgesucht. Wollte sich damit evtl. von anderen Fesseln befreien, was da sind Gesellschaft, Mama und Papa o.ä. Hier siehts allerdings so aus, als bräuchte es schon gewaltige Anstrengung, um sich von dieser Fessel zu befreien.
    Zu deiner Zeitungsmeldung.
    Wäre mal interessant zu wissen, wieviele SINGLE Frauen in diese Umfrage einbezogen worden sind.
    LG
    Vera
  • Phi Nale 02/08/2004 7:19

    Dazu noch folgende Zeitungsmeldung vom 22.07.04:

    Viele Single-Frauen wollen keinen Mann
    Hamburg (ap)
    Mehr als ein Drittel aller alleinstehenden Frauen in Deutschland will überhaupt keinen Partner.
    Laut einer Forsa-Umfrage empfinden sie das Leben alleine als schöner. Vier von fünf Single-Frauen (81 Prozent) genießen es, tun und lassen zu können, was sie wollen. 69 Prozent sind froh, mehr Zeit für sich zu haben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten will lieber allein über das Urlaubsziel bestimmen, und rund jede Zweite (48 Prozent) ist froh, dass niemand die Wohnung unordentlich macht. Keine Sportübertragungen anschauen zu müssen, genießt etwa jede Dritte (36 Prozent).
    Nur zwei Prozent wollen nicht gerne allein sein.