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Blackfacing im Kölner Karneval,
in den 1950er Jahren üblich und unreflektiert belächelt, heute zu Recht verpönt: https://www.dw.com/de/kontroverse-um-blackfacing/a-51217292
Die gekreuzten Gebeine auf den Helmen der "Menschenfresser"
(statt Pfeife und Hering, wie sie die Roten Funken tragen),
setzen dem Rassismus die Krone auf.
Ich sehe da ein paar gut gelaunte Menschen, die sich über die Verhältnisse "Trizonesiens" in Verbindung mit dem Traditionskarneval lustig machen (zu lachen hatten sie ja lange genug nichts). Insofern ein gelungenes Bild... Den Leuten - die sich dazu heute nicht mehr äußern können und das Problem auch nicht sehen würden - im Nachhinein bewussten Rassismus zu unterstellen, finde ich des Guten etwas zuviel.
Danke für Deinen Kommentar, und für Dein Lob zu dem Foto.
Ich stimme Dir zu, dass das nach dem Krieg verbreitete Blackpainting im (Kölner) Karneval von der ganz überwiegenden Zahl der Menschen nicht als Rassismus verstanden wurde. Aber ich glaube auch, dass die mit solchen Stereotypen verbundenen gesellschaftlichen Wirkungen kritisiert und bewusst gemacht werden sollten.
Schön und gut, aber es geht ja jetzt weiter: Wenn ich das richtig mitbekommen habe, setzen die Kölner JuSos sich dafür ein, dass man sich Karneval nicht mehr als Indianer, Araber usw. verkleiden soll, weil man nicht die Gefühle von Ethnien verletzen will. Was kommt als nächstes? Ich sehe es schon:
- Clown, Polizist, Feuerwehrmann, Handwerker: Fehlende Wertschätzung von Berufsgruppen.
- Römer: Verdacht auf Faschismus/Imperialismus
- Funken, Ritter, überhaupt Uniformen: Latenter Militarismus.
- Männer als Frauen oder umgekehrt: Verstoß gegen Geschlechtergleichheit bzw. Lächerlichmachen von Transgendern
- Heinzelmännchen: Diskriminierung Kleinwüchsiger
Als Gespenst ruft man dann spiritistische Vereinigungen oder irgendein professionelles Medium auf den Plan; Vampire oder Frankensteins Monster verletzen Urheberrechte von Bram Stoker oder Mary Shelley, Froschkönig/Rapunzel usw. die der Gebrüder Grimm. Mehr?
Sind nur die Deutschen allgemein oder speziell die Karnevalisten angehalten, sich für alles Mögliche zu rechtfertigen? Wieso ist das im Ausland nicht so kompliziert? Warum leiden wir so sehr an uns selbst??
Vielen Dank für Deinen kritischen und berechtigten Kommentar zu diesem Foto. Vielleicht tun wir Deutschen uns schwerer als andere Nationen wegen unserer Geschichte, wegen der unsäglichen Rolle Deutschlands im Dritten Reich?
Ich stimme Dir zu, dass die Forderungen, bestimmte Ethnien, Volksgruppen und Minderheiten nicht zu diskriminieren und herabzusetzen, auch an Grenzen stoßen, z. B. wenn sie die Rechte des Einzelnen übermäßig einschränken, sich nach eigenem Gutdünken zu (ver)kleiden und charakteristische Merkmale und Verhaltensweisen von Menschen anderer Länder, anderer Kulturkreise oder bestimmter Berufsgruppen zu adapieren oder zu imitieren. Eine vom Staat vorgegebene Liste zulässiger Karnevalskostüme will wohl keiner, und auch die von Dir erwähnte Liste unzulässiger Kostüme, die Kölner Jusos sich haben einfallen lassen, dürfte den meisten zu weit gehen. Aber grundsätzlich gilt doch auch hier: Die Freiheit des Einzelnen (hier: sich zu verkleiden) wird begrenzt durch die Freiheit anderer (hier: durch das Recht Dunkelhäutiger, nicht als menschenfressende Bastrock-Träger herabgesetzt zu werden).
VG Kaspar
Tja; ich hätte auch ein Problem damit, im Ausland als Kartoffel- und Sauerkrautfresser angesehen zu werden... und doch ist es quasi an der Tagesordnung. Nur wir Deutschen entschuldigen uns am laufenden Band.
Ich will wie schon bei meinem ersten Kommentar nur verdeutlichen, dass wir in einer hysterischen Zeit leben, in der auch die Vergangenheit wieder und wieder neu bewertet und ein groteskes Fremdschämen für längst ausgestorbene Generationen betrieben wird. Die hätten vermutlich gerne unsere heutigen (Luxus-)Probleme gehabt...
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Tanzbär62 15/03/2021 8:08
Ich sehe da ein paar gut gelaunte Menschen, die sich über die Verhältnisse "Trizonesiens" in Verbindung mit dem Traditionskarneval lustig machen (zu lachen hatten sie ja lange genug nichts). Insofern ein gelungenes Bild... Den Leuten - die sich dazu heute nicht mehr äußern können und das Problem auch nicht sehen würden - im Nachhinein bewussten Rassismus zu unterstellen, finde ich des Guten etwas zuviel.