FRÄNKISCHE BIERPROBE 2: Der weiße Hai

FRÄNKISCHE BIERPROBE 2: Der weiße Hai

Was für eine Überraschung!
Dieser weiße Hai, aus artgerechter Bierhaltung, zeigt seine gehopften Zähne!
Er schwimmt naturtrüb daher und ausschauen tut er wie ein Earl Grey mit einem minimini Schuss Milch.
Aber dann legt er los.
Angekommen im Mund sorgt er für eine,
von einem normalen Hefeweizen
nicht gewohnte Geschmacksexplosion.
Da ist nichts lieblich-blumiges.
Nichts auf Anhieb erkennbar Wohlgefälliges.
Aber eine Fülle von Aromen bringt die Geschmacksknospen in helle Aufruhr,
und lässt sie voll erblühen.
Dominant ist die Bitternote des Hallertauer „Comet“,
einem Hopfen dessen ungeahnte Fruchtigkeit dem Gaumen einiges abverlangt,
der aber durch eine sanfte, bananige Note
sofort wieder ausgleicht und für wohligen Frieden sorgt im Mund.
Üppige 6,8% machen diesen weißen Hai, zu einem stürmischen Gesellen,
der, so man ihn getrunken hat, ganz schön heftig durch die Blutbahnen schwimmt.
Die Wellen, die er dabei erzeugt, schlagen aber schlussendlich wohltuend an die Ufer des Bewusstseins
und sorgen für eine angenehme Trübung desselben.
Kein Bier für jeden Tag, kein Bier, um es massenhaft in sich hinein zu schütten.
Aber ein Bier für besondere Tage und Anlässe, und ein Bier,
das erkennen lässt, dass das Wort
Braukunst nicht einfach nur eine leer Worthülse ist !
Ein eindeutiges VETO gegen Massenbierhaltung !

https://www.youtube.com/watch?v=omuUpJ5wIyg
Another Beer Blues · Donut Kings