Frühnebel

Nepal. Nachdem wir von Manang aufbrachen, war uns allen, so glaube ich, gar nicht richtig bewusst, was für eine Tour mit dem Jeep vor uns liegen würde. Eine Fahrt durch die Bergwelt der Himalaya Region, mit ihrer schmalen und unwegsamen mit Steinen und Geröll versehenen Route, über eine Distanz von 145km. Das mag in unseren heimischen Gefilden eine überschaubare Strecke sein, nicht jedoch in Nepal. Die Jeeps selbst, die unterschiedlich gefedert waren und verschiedene Radstände hatten, schienen bemüht das bestmöglich zu kompensieren. In unserem Jeep, ging es zu wie auf einer Hüpfburg. Da ich im Wagen ganz hinten saß, sprang ich gefühlt, wie ein Flummi auf meinen Sitz hin und her.

Nach ca. 9 Stunden strapaziöser Fahrt, einschließlich zwei kleiner Stopps, erreichten wir unsere das idyllisch gelegene Bandipur, ein Bergstädtchen im Distrikt Tanahu in Zentral-Nepal. Bandipur wurde 2014 mit einigen benachbarten Dörfern zu einer Stadt zusammengefasst. Der autofreie Ort liegt auf einem schmalen etwa 200 m langen Sattel auf gut 1000 m Höhe zwischen zwei ca. 1300 m hohen Berggipfeln im Mahabharat-Gebirge (Danke an Wikipedia).

Für mich sind Fotoreisen in erster Linie, Entdeckungs- und Erkundungsreisen. Es scheint dass ich unermüdlich bin und es kaum abwarten kann das Land mit all seinen Facetten zu erleben und zu erkunden. Als geborener Frühaufsteher liebe ich es sehr früh morgens aufzustehen, besonders wenn es dann noch auf mit der Kamera auf Erkundungstour geht. Auch wenn ich abends oft geschafft und selig ins Bett falle, ich kann den nächsten Morgen kaum erwarten.

Nach unserer Ankunft am frühen Abend, war das Licht einfach zu schön um es nicht noch zu nutzen. Ein kurzes Briefing für den weiteren Ablauf und schon verschwanden wir zügig auf unseren Zimmern, in einem Hotel, das authentischer nicht sein konnte und den Charme vergangener Epochen versprühte. Es blieben uns gut 20 Minuten und schon starteten wir los. Bis zum Abendessen stand jedem Frei, was er mit seiner vorliegenden Zeit anfangen wollte.

Gleich am nächsten Morgen, wer noch schlafen wollte, tat dies, trafen sich einige, die Hälfte der Truppe, vor dem Hotel. Das Licht lies noch auf sich warten, was Ideal war, um in Ruhe nach schönen Motiven Ausschau zu halten. Dabei lief ich abseits der Hauptstraße einen der seitlich abgehende Wege entlang und entdecke dieses verlassen wirkende aus Steinen errichtete Haus. Der Weg der daran vorbei führte, war mit schönen Steinplatten versehen. Links davor türmen sich kleinere Steinplatten zu einer Mauer auf, die auch schon vor Zeiten dort errichtet sein musste, bewachsen von Pflanzen und Sträuchern, die mit ihren vereinzelten Blüten eine Augenweide waren.

Wer kennt es nicht. Früh morgens, ob in der Natur, am See oder dort wo man sich zum schönen Bild vielleicht noch zusätzlichen Nebel wünscht. Dank der gelegenen Höhe des Ortes, hatte ich Glück, Nebel war bereits in greifbarer Sichtweite. Das Licht bemühte sich durchzubrechen und sorgte für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Für mich war dieser erste Morgen in Bandipur sogleich ein besonderer Start ind den Tag. Wieder einmal hat sich das frühe Aufstehen mehr als gelohnt. Nach einigen weiteren Bildern in der Umgebung ging es dann zum ersehnten Frühstück, das gleich doppelt so gut schmeckte.

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