Garagenhofblues
Er bog um die Ecke und wusste nun, was er schon vorher ahnte weil es verdächtig still war.
Kein Schwein da.
Er kickte den Ball lustlos gegen ein Garagentor, das zum Dank dafür donnerte.
Manno, wo steckten die alle?
Seitdem sie alle ständig mit diesen Smartphones rumliefen war es schwierig geworden.
Nur er hatte keins. Seine Alten wollten nicht.
Geh raus Junge, geh an die Luft!
Wenn ich endlich alt genug bin, dann...
Und er malte sich aus, was er ihnen sagen würde und was er sich endlich alles kaufen würde, dann...
Nikon FE10 mit Nikkor2,8/24 auf SW-Negativfilm,
eingescannt vom Negativ
Eifelpixel 18/07/2019 14:27
Sieht schon sehr trostlos aus.Einen guten Tag wünsche ich dir Heute Joachim
Günter de Graph 25/02/2019 12:47
Trostlosigkeit und doch verheißen die Bäume noch etwas Grün.Hier stehen auch die Dinger drin, mit denen man hofft die Welt
zu erkunden.
Bloß liegen da immer jede Menge Asphalt dazwischen und meistens
auch jede Menge Streß.
Dir eine schöne Woche..... Günter
- Elke K - 19/02/2019 18:14
Ganz schön trist,passend in SW !
LG Elke
† werner weis 18/02/2019 20:58
jede Tristesse hat ihren Sinn - und wenn der nur der ersteSatz eines Romans ist:
"Er bog um die Ecke und wusste nun, was er schon vorher ahnte weil es verdächtig still war.
Kein Schwein da.
Er kickte den Ball lustlos gegen ein Garagentor, das zum Dank dafür donnerte..."
Besser kann ein Bild oder ein Satz einen Roman kaum starten ...
Kerstin Stolzenburg 18/02/2019 10:06
Was Marina schreibt, kann ich bestätigen. Wir haben als Kinder doch überall gespielt, wo es uns irgendwie interessant genug erschien. Auf dem Garagenhof wären so manche Spiele möglich gewesen, Ballspiele (gegen die Tore schießen, hätte zudem schön laut gekracht ;)), Gummitwist (bei uns machten die Jungs auch mit), Himmel und Hölle, Rollschuhlaufen usw.. Ich sehe da gar keine Langeweile ... und die Farbe (im Kopf) macht man sich selbst. :)Schönes Foto, Peter! Ich überlege manchmal auch, ob ich die analoge Technik wieder hervorkramen soll ... war bislang aber immer zu bequem.
LG. Kerstin
Günter7 17/02/2019 18:20
Die Aufnahme gefällt mir nicht,aber der Text regt zum nachdenken an.
Sicher ein Problem der heutigen Jugend....
LG Günter
Lumiguel56 14/02/2019 11:23
Ich hätte es schön gefunden, wenn noch ein Fußball vor einem der Tore gelegen hätte. Das hätte die Geschichte glaubhaft ergänzt. Aber natürlich ist die Stimmung auch ohne recht gut zu spüren.Koelsche 14/02/2019 1:30
Träumerei eines Teenies an einem trüben Tag, als er vergeblich auf seine Freunde wartete.Das Foto aus analogen Fotozeiten und die Geschichte dazu passen sehr gut zum jetzigen miesen und trüben Wetter im Tiefland. Mit dem tristen Garagenfeld ist die trübe Stimmung sehr deutlich versinnbildlicht.Nun aber wird es warm und sonnig! Auch die Teenies werden sich wieder an den gewohnten Plätzen einfinden.
LG und eine gute Woche noch!
Irene
axelunplugged 13/02/2019 16:29
visualisierte Trostlosigkeit ... gefällt mir gutG., axel
LIBOMEDIA 11/02/2019 18:25
Feine Geschichte zum noch feineren Bild.So ist das Leben.
lg*Rainer
Neydhart von Gmunden 10/02/2019 11:04
...nun ja, es sind die Zeichen (Nebenschauplätze) des wachsendenWohlstandes des 60iger Jahre. Versteckt, irgendwo, abseits vom Le-
ben. Wie wenn man schon früh geahnt hatte, dass die Lust auf ein
eigenes Auto auch eine Grundlage unseres Unterganges sein wird.
Hier konnte man Tore satt schießen und es dem Lieblingsverein mal
zeigen, wie das geht. Manchmal konnte man auch auf diese Gebäude
klettern und man sah die kleine Welt der Menschen von oben. Blickte
in gepflegte Kleingärten oder auf Rasenflächen und Kinderspielplätze.
Natürlich kam irgendwann jemand, oder trat auf den Balkon, und schrie,
verschwindet da oder ich hole die Polizei. Wir übten uns im Klettern
bzw. im die Mauer erspringen. Wenn man sich geschickt anstellte,
konnte man eine 2 Meter-Mauer erklimmspringen. Und man war für
einen Moment eine Art Spidermann, obwohl es denn erst später zu
lesen gab. Heute schauen diese Abstellplätze des Wohlstandes eher
grauslig aus, verwaist, melancholisch traurig, schuldbeladen, eher wie
eine Schande .... und wir, heute, 40 bis 50 Jahre später, freuen uns,
wenn wir noch eine Leiter ersteigen können ohne runter zu fallen. Eine
Mauer erklimmspringen ....... oh Gott .... lange her, fast vergessen. Nur
die Narbe am Knie ist geblieben, erinnert, an ......... damals .....
E. W. R. 10/02/2019 10:52
Klassisches Foto-Werkzeug macht schon mal mehr Freude als die Handyknipse. Als es Asahi Pentax noch gab, haben die in der Werbung immer behauptet, es komme nur auf das Bild an, aber das sind doch nur zwei Drittel der Wahrheit. Hinterhof: Hier können Stars geboren werden, natürlich nicht, wenn Jugendliche zu Smombies werden.Marina Luise 10/02/2019 8:54
Dort hatten wir als Kinder auch Ballspiele gemacht und Gummitwist (nur für Mädchen!) - es sieht unendlich trostlos aus - aber als Kind sieht man das mit anderen Augen - ! ;)Fokke Nijdeken 09/02/2019 23:10
Ein desolates Bild mit ungemütlicher Text !...Gr Fokke
Dorothee 9 09/02/2019 20:15
Und als er dann so auf die 60 Jahre zuging, seine Kinder waren schon längst erwachsen, spürte er Dankbarkeit seinen Eltern gegenüber. Denn er hatte vieles erfahren und mit Sinnen erspürt, was seine Kameraden von damals sich später mühsam in überteuerten Optimierungskursen auf Kreta und den Seychellen aneignen mussten. Wie man es schafft, zwei Stunden ohne Internet auszukommen. Dann vier, dann acht Stunden. Den Kopf aufrecht halten, den anderen Menschen in die Augen blicken und sie anreden. Manche gaben vorher auf, nur wenige schafften es für immer.