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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Glatt gelaufen

Glatt gelaufen
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Ja, nee – glatt gelaufen ist anfangs mal gar nüscht. Ich bin zu Andrea Bächstädt gereist mit dem charmanten Gefühl von mehreren borstigen Lagen 40-er Schmirgelpapiers im rechten Knie und einer sich ständig verhakenden Kniescheibe an ballonartigem Erguss (ohne Kräuter). Ich war also in etwa so geschmeidig wie ein Totem, der seit 50 Jahren am gleichen Platz steht oder wie Jesus, der Fritz, am Kreuz inner niederbayerischen Dorfschule. Im Grunde empfand ich mich eher als Last, denn als Quell der Freude. Nun wollte ich Andrea ursprünglich – so war´s zumindest geplant – gehörig auf die Nerven gehen, die Umstände dafür waren ja günstig, nur blieb sie davon völlig unbeeindruckt. Sie reichte mir stattdessen die Hand, wenn es eine Böschung hinunter ging und trug meinen Fotokoffer.
So falle ich zum Dank dann einfach mal linksseitig auf das verbliebene Knie!
:-)
Am Tage meiner Ankunft, bzw. ja eher am Abend, wurden wir schon aktiv. Zum Aufwärmen ging´s in die Nähe an die Gleise einer Museums-Bahn, die nur am Wochenende Alarm macht. Ich verließ mich dabei zu 100% auf Andrea. Sie muss es ja wissen, schließlich kennt sie die Gegend. An jenem Abend war für mich wirklich ALLES anstrengend, denn “Arnie” (mein rechtes Knie) fühlte sich an, wie gerade eben operiert.
Böschung, Gleise, Steine ... alles Hindernisse. Aber, wir hamm´s gewuppt. Der Himmel war nur mäßig frei – später sank noch heftiger Nebel auf uns herunter. Zudem hat uns ein nachtaktiver Vogel echt ein Ohr abgekaut – ich muss noch recherchieren, was das für einer war. Interessant dabei: Der hat auch Meisen und Spechte imitiert. Es war ganz sicher immer derselbe Vogel!
Im Grunde war das echt keine optimale Nacht, aber dennoch:
Man kann sehen, denke ich, dass es nicht immer das Zentrum der Milchstraße in barbarischer Klarheit sein muss, sondern auch das andere Ende (bzw. der Zenit) und ein leicht verwaschener Look können überaus reizvoll sein.
Der Rückweg fiel mir dann schon leichter. Ich war einfach stolz und froh, die Reise angetreten zu haben, trotz meines zu dem Zeitpunkt desolaten Zustandes. Mit nen büschen Motivations-Rückenwind machten wir uns g´schwind und quasi wie auf Schienen zurück zum Auto.
Doch, halt!
Sind mir denn auf dem Hinweg die doppelt gelegten Gleise und der Bewuchs zwischen ihnen in meinem Tunnel gar nicht aufgefallen? Konnte das sein? Nein, das konnte nicht sein, denn wenn ich auf eines achte, dann ist es der Untergrund, auf dem ich mich bewege – zumal mit so einem Knie.
Andrea kennt die Strecke. Sie kennt sie so gut, dass sie auch die doppelten Gleise und das Gestrypp schon irgendwann mal wahrgenommen hat und gar nicht ungewöhnlich fand.
Doch auch für sie war der Tag anstrengend – so anstrengend, dass sie wohl nur registrierte, dass sie die Umgebung wohl kennt, aber nicht, dass wir soeben am Auto vorbeigelatscht sind.
Anekdote am Ende zu unserer beider Erheiterung!

nachgeführt | Einzelaufnahmen | Überblendung | Panorama
(TRACKED | SINGLES | BLENDING | PANORAMA)

Kamera:
Canon EOS 500D

Himmel (10.06.2021):
ISO 3200 • n=f/4
Panorama • 1 Reihe • 5 x Hochformat • 210” • nachgeführt
f=11mm
Objektiv:
Tokina atx-i 11–16mm 1:2,8

Boden (10.06.2018):
ISO 3200 • n=f/4
Panorama • 1 Reihe • 5 x Hochformat • 300”
f=11mm
Objektiv:
Tokina atx-i 11–16mm 1:2,8

Nachführung:
Omegon Minitrack LX3

Bearbeitung:
PTGUI • Photoshop

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