Günter Gaus
Gräber bekannter Persönlichkeiten auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin
Er ist eine der bemerkenswertesten deutschen Nachkriegspersönlichkeiten. Seine norddeutsche st-/sp-Aussprache wurde legendär.
Als politischer Redakteur beim Spiegel, bei der Süddeutschen Zeitung und beim ZDF ("Zur Person") bewies er historisches Verantwortungsdenken.
Nach Inkrafttreten des BRD-DDR-Grundlagenvertrags übernahm er 1974 bis 1981 die Leitung der Ständigen Vertretung (de facto "Botschafter").
Dabei war er maßgeblich am Freikauf politischer Häftlinge und an den Reiseerleichtungen für DDR-Bürger beteiligt.
Erst während seiner Amtszeit trat er in die SPD ein. Nach der Berliner SPD-Wahlniederlage 1981 kehrte er zurück in den Journalismus.
Die deutsche Wiedervereinigung kommentierte er kritisch, "weil schnell und schlecht gemacht".
2001 trat er wegen der Erklärung von Kanzler Gerhard Schröder zur "uneingeschränkten Solidarität mit der US-Regierung" aus der SPD aus.
Gustav Heinemann, Konrad Adenauer, Willy Brandt, Herbert Wehner, Franz Josef Strauß, Helmut Schmidt, Rudi Dutschke – er hatte sie alle.
Sein bestes "Zur Person"-Interview aber war das mit Hannah Arendt ("Banalität des Bösen" im Eichmann-Prozess) 1964: https://youtu.be/J9SyTEUi6Kw
irminsul 27/04/2016 0:31
...ihn kannte sogar ich...er war weit über die Grenzen Deutschlands hinaus als
toller Kritiker bekannt ....
LG Jörg
heide09 25/04/2016 23:38
Ein absolut beeindruckendes Interview danke für den Link.LG Ania
gelbhaarduisburg 25/04/2016 6:37
In den 70ern war er Dauergast in den Hauptsendungen von "Tagesschau" und "heute"...