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Gut fürs Bild, aber ...

Gut fürs Bild, aber ...

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Karl-W. Koch


Premium (Basic), Mehren

Gut fürs Bild, aber ...

es gibt verbrennungstechnisch besser eingestellte Dampfloks. Vor ziemlich genau 15 Jahren verbrachte ich den Jahreswechsel im Harz, mit Zugfahren, wandern und Fotografieren. Schnee war leider zunächst Mangelware, kam aber dann auch noch - toller Urlaub ... sollte ich mal wieder machen!

Zum Qualm - es gibt schlimmere Umweltsünden, das hier sieht schlimmer aus, als es ist: Da kommt "nur" schlecht - sprich "kaum" - verbrannte Kohle aus der Esse. Stickoxide und Schwefeldioxid als Verbrennungsabgase sind weitaus gesundheitsgefährdender, selbst CO2 ist fürs Klima schlimmer. Das Bild entstand kurz hinter dem Bahnhof Drei Annen Hohne, dem Abzweigbahnhof der Brockenbahn. Hier sind die Dampflok extrem gefordert, da hier direkt eine starke und lange Steigung beginnt.

Die Lok war mir in den Tagen schon öfters aufgefallen, die Verbrennung war nicht optimal. Hier hatte ich fast den Verdacht, dass die Mannschaft dem halben Dutzend rumstehender Fotografen eine kleine Schau liefern wollte: Gelungen!

Zur Harzquerbahn (https://www.hsb-wr.de/): Die Spurweite beträgt 1.000 mm, die Bahn ist in Deutschland (und meines Wissens sogar in Europa) die letzte mit täglichem Fahrplan (Corona-Ausnahmen mal weggelassen), die noch immer Dampfloks einsetzt. Die meisten gehören zur Baureihe 99.72xx, es gibt aber auch noch Exoten wie die 99.6001 oder die Malletloks 99.59xx. Neben der Hauptstrecke Wernigerode - Drei Annen Hohne - Eisfelder Talmühle - Nordhausen mit dem Abzweig zum Brocken gibt es noch die (deutlich weniger befahrenen) Strecken ab Eisfelder Talmühle nach Stiege (weiterer Abzweig nach Hasselfeld) - Alexisbad (weiterer Abzweig nach Harzgerode) - Gernode - Quedlinburg. Die Strecke Stiege - Alexisbad - Gernrode ist die eigentliche "Selketalbahn", landschaftlich sehr sehenswert, aber längst nicht so bekannt wie die Harzquerbahn. Der Abschnitt ab Gernrode ist (fast) ein Neubau, hier wurde nach Stilllegung eine Normalspurstrecke umgenagelt auf 1.000 mm, um das touristisch gut gebuchte Quedlinburg anzubinden.

Die Loks:
Baureihe 99.72xx: Die Deutsche Reichsbahn beauftragte 1949 den VEB Lokomotivbau "Karl Marx" Babelsberg mit dem Bau von 17 Lokomotiven. Sie wurden zwischen 1954 und 1956 gebaut und erhielten die Nummern 99 231 – 99 247. Von den 17 Lokomotiven sind ca. zehn Stück planmäßig bei den Einsatzstellen Wernigerode und Nordhausen Nord im Einsatz.

Lok 99.6001: Mitte der 30er Jahre wurde der Fuhrpark der Nordhausen – Wernigerode Eisenbahn (NWE) erneuert. Gebraucht wurden starke Dampflokomotiven für den Güterverkehr. Krupp entwarf eine neue Baureihe, von der aber wegen des Ausbruchs des zweiten Weltkrieges 1939 nur ein einziges Exemplar geliefert wurde.
Die Lokomotive wurde 1949 mit der Nummer 99 6001 von der Deutschen Reichsbahn übernommen und kommt seit Ende der 1950er Jahre im Selketal zum Einsatz. Dies hat sich (auch nach der Übernahme durch die HSB 1993) nicht geändert. Die Einsatzstelle ist Gernrode.

Die Mallets kommen nur noch (aber recht regelmäßig) bei Sonderzügen zum Einsatz.

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