Harburger Schattengewächs
Ach Harburg . . . .
Da war ich nun, in Harburg, meine heimliche Liebe, nein, mein Heimatersatz !
Wie einst die Kohlenstädte im Westen, hattest auch Du denen dort auf der an-
deren Elb-Seite den Reichtum gebracht. Und dafür haben sie Dich fallen lass-
en, die Schönen und Reichen. Dank scheint eben nur käuflich möglich, also,
wo bzw. wenn das Geld stimmt. Grau und irgendwie verloren, versuchst Du so
lange schon aus dem langen Schatten der großen leuchtenden aufgeblasenen
Stadt hervorzutreten, aber alle Welt fährt an Dir vorbei, sieht und beachtet Dich
kaum. Diese Raffgier-Hanseaten wußten eben, wie man die gewinnbringende
„Seidenstrasse“ an Dir vorbeiführen muß, damit für Dich nur die Schlußlichter
leuchten. Undank ist eben auch Dein Lohn, für Deine Mühen und Fleiß. Wie
auch immer, Du lebst, und das ist gut so. Also war ich am sonnigen Sonntag
nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder in Deinem Revier. Und wie ich so die
alten vertrauten, mittlerweile teilsanierten Wege gehe, da entdecke ich doch sel-
tsames, ein ach so selten vorkommendes Schatten-Gewächs. Was für ein sel-
tenes Glück ich doch einmal wieder hatte. Und wie ich das Gespräch mit die-
sem so sonderbaren Gewächs suche, da spüre ich die tiefe Verbindung, mehr
noch, eine tiefe Verwurzelung mit diesem so eigensinnigen Wesen. Wunderbar!
webhein 08/02/2024 8:41
Sind wir nicht alle Schatten unseres Selbst, und doch flüchtig sichtbar...momentan und auch spürbar für gewisse Momente, die wir uns schaffen...und eventuell
geschaffen werden...real vermeintlich...wer weiss, aber da sind wir nun mal, und wir treffen uns...
Henry
manfred.art 04/02/2024 14:13
ich lasse mal nur die aufnahme auf mich wirken, wunderbar in der gestaltung und bearbeitung, ein fremder in der stadt, wo wäre mein titel... herzlichst manfredgabi44 03/02/2024 11:36
Ein Schattengewächs, so leuchtend schön vor diesem malerischen HG - und als Zugabe ein Schattenmensch, der nie ganz daraus hervortritt, sondern seine Gefühle stets mit liebevollen Worten versteht, sie auszudrücken. Bescheidenheit ist eine Tugend, welche nur die verstehen, die es vom Wesen her sind. Die Historie hat gezeigt, daß all` der Glanz und Tand nicht von Dauer ist. Darum steh auch weiterhin zu Deiner heimlichen Liebe, dabei baust Du nicht auf Sand !!!lg gabi 44
-ansichtssache- 30/01/2024 21:31
Es scheint erstaunt, das Schattengewächs, das jemand es entdeckt hat, und freut sich dann über den Gesprächspartner mit dem großen Hut. So war es ein schöner Tag für beide ;-)LG Danny
Conny11 30/01/2024 19:49
Stimmt und ein gut behütetes Gewächs wie ich sehe...bestens fotografiert und präsentiert.
LG,, hab einen schönen Mittwoch, Conny
Marina Luise 30/01/2024 7:52
Ein sentimental-liebenswerter Text und ein Foto, in das man sich erst reinsehen muss! Man sieht sofort den Hutschatten des Fotografen und die zwei mageren Goldrauten.Dann geht man in das Bild rein - und erkennt im Hg eine ganze Menge viel Interessanteres: In einer Laube sitzt links eine kleine Figur (Frau?) auf einem Stuhl und vor ihr in der Bildmitte ein nach vorn gebeugtes Kind (zwischen den Stengeln) und zwischen ihnen ein riesiges Herz!
Viielleicht ist es die Liebe zu diesem Fleckchen Erde, die hier ans Tageslicht wächst! Es könnte auch eine Szene aus der Kindheit sein oder eine entfernte Erinnerung!
reibol 29/01/2024 14:38
Neben Deinen interessanten Ausführungen ist dies auch ein sehr gelungenes Bild!VG Reinhold