Ihm verdanken wir das Sehen bis ins hohe Alter
[Jerusalemfriedhof II, Friedhöfe vor dem Halleschen Tor • Berliner Friedhöfe zwischen den Jahren 2022/23]
Albrecht von Graefe (22.5.1828 Berlin – 20. 7.1870 ebenda) war der bedeutendste deutsche Augenarzt.
Als königliches Patenkind und Sohn eines Chirurgen-Generalstabsarztes hatte er gute Startbedingungen.
Zu seinen Lehrern gehörten Rudolf Virchow in Berlin und Ferdinand von Arlt in Prag.
1852 zurück in Berlin, habilitierte er als Chirurg und Augenarzt und gründete eine Privatklinik.
Deren Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Augenheilkunde erlangten alsbald Weltruhm.
1858 wurde er Direktor der Abteilung Augenkrankheiten an der Charité.
1866 berief ihn die Charité zum ordentlichen Professor für Augenheilkunde.
Seine Verdienste sind bis heute fundamental:
• Er etablierte die Augenheilkunde, zuvor Teilgebiet der Chirurgie, als eigenständige Disziplin.
• Er entwickelte ein spitzes Skalpell für Star-, Schiel- und Sehnerv-Operationen.
• Ihm gelang als erstem Arzt die operative Behandlung des Grünen Stars, u.a. durch Iridektomie.
• Er erfand die Operation des Grauen Stars mittels Ersatz der Augenlinse durch eine Brille.
• Er erfand das Leucht- und Spiegelsystem für Untersuchungen des Augenhintergrunds.
• Er entwickelte Therapien für geistig Beeinträchtigte, die stark schielten und Sehen lernen mussten.
• Er gründete die erste Fachzeitschrift und den ersten Ärztekongress für Augenheilkunde.
Es ist sicher keine Übertreibung, ihn als Wohltäter der Menschheit zu bezeichnen.
anne47 10/01/2023 23:39
Noch sind meine Augen gut und ich musste seine Dienste bisher nicht in Anspruch nehmen, aber gut zu wissen, dass es immer wieder solche Menschen gibt, die Großes leisten und sich nicht beirren lassen. Das Grab ist auch typisch für seine Zeit mit dem großen Medaillon, das ihn und seine Frau zeigt.LG Anne
Fotobock 10/01/2023 19:22
Es ist immer wieder interessat, wenn man an alten Gräbern vorbeigeht und sich erinnert, wer die Menschen waren. lg Barbarahomwico 10/01/2023 15:18
Allein die Erinnerung ist es wert. Wer kennt heute noch die vielen, vielen Namen, denen wir unseren heutigen Komfort, Sicherheit und die damit verbundene Bequemlichkeit zu verdanken haben? Und ob das Nachschlagewerk "Google", "Wikipedia" oder sonst wie heißt, ist irrelevant: Bei der Fülle an Wissen, das sich die Menschheit über Jahrtausende angeeignet hat, kann man unmöglich alles wissen. Muss man auch nicht: Es reicht, wenn ich weiß, wo es geschrieben steht und wie ich es geschickt verpackt so präsentiere, dass es Interesse weckt. Ein gutes Beispiel ist das Auto: Gleicher Motor - aber anderes Chassis.......LG homwico
Dorothee 9 10/01/2023 9:34
Das hast du fein nachgeoogelt und er war DER Superstar unter seinen Kollegen, allerdings gab es auch wie so oft damals Neider.