Ist die Hochzeitsfotografie nur etwas für Profis? - Episode 30
...das kommt drauf an, meinen wir :)
Wir geben einen Einblick in unsere Welt und unser Verständnis
von Hochzeitsfotografie und sprechen über die
schönen Seiten und die Chancen dieses Genres.
..auch für Dich.
Wir wünschen viel Spaß!
Lars & Falk
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Neue Folgen gibt es jeden Mittwoch ab 17 Uhr:
Feierabend-Talk über die Fotografie
und jeden Sonntag ab 15 Uhr:
Kaffeezeit und Bildbesprechung "Editors' Choice"
Hans Joachim Jürgens 10/02/2022 14:48
Dann will ich mal versuchen, als "Fotoamateur" etwas zum Thema beizutragen:Gute Freunde baten mich 2013, Ihre standesamtliche Hochzeit im "Leuchtturm Falshöft" (Gelting) zu fotografieren. Wir (meine Frau und ich) waren gleichzeitig auch die Trauzeugen und die Feier fand in sehr kleinem Rahmen (6 Personen) statt. Mein Frau fotografierte auch und hat mich unterstützt. Es wurden 3 schöne Tage "dokumentiert", die mit Essen, Hochzeitszeremonie, Feier auf dem Segelboot unserer Freunde und Schiffsausflug auf der Schlei angefüllt waren. Die Lokation im Leuchtturm kannten wir vorher nicht. Das Wetter war vor der Hochzeit sehr heiß gewesen, am Tag der Zeremonie aber sehr regnerisch und trüb. Die Lokation im Leuchtturm war sehr eng und auch ohne Fotografie entsprechend "schweißtreibend". Das wenige Licht war fotografisch herausfordernd (wenig rauschfreie EOS 400D und im Metier unerfahrener Fotograf) und so habe ich einen Großteil der Bilder dort mit Blitzlicht und Programmautomatik gemacht. Das Ergebnis waren jedoch sehr lebendige Bilder, die wir dem Brautpaar in Form eines schönen Fotobuches geschenkt haben. Die Vermählten haben sich sehr gefreut und waren wohl zufrieden ;-)
Was habe ich daraus gelernt?
- Trauzeuge, Fotograf und Gast gleichzeitig zu sein ist nicht einfach.
- Die Lokation vorher nicht zu kennen, ist stets ein Wagnis.
- Schlechtes Licht und Enge stellen einen Fotoamateuer schon vor Herausforderungen.
- Lichtstarkes und rausarmes Equipment ist sehr hilfreich, will aber auch beherrscht sein.
- Ein kleiner Rahmen ist intimer, steigert aber den Anspruch auf den richtigen Moment.
- Mehr Bilder erhöhen die mögliche Ausbeute.
- Nachbearbeitung und Präsentation sind sehr wichtig!
P.S.: Zur Hochzeit unseres Sohnes (2017) wurde eine Berufsfotogafin gebucht. Wir konnten dadurch den Tag als "Gäste" sehr genießen, die entstandenen Bilder waren klasse und unsere zusätzlichen Fotos mit dem Smartphone waren eine schöne Ergänzung unter den final 238 Bildern eines Fotobuchs, das wir aus den insgesamt 2.200 zur Verfügung stehenden Bildern erstellt haben.
liebe Grüße
Achim
Tom Bube 10/02/2022 14:31
Tolle Folge mit spannendem und kontroversem Thema. Ich selbst habe 2 Jahre aus Spaß und oft für ein Kasten Bier oder 100€ komplette Hochzeiten fotografiert (ca. 15stk). Einfach nur um zu schauen ob das was für mich ist, und wenn die Chemie zum Paar gepasst hat.Ich habe viele Rückmeldungen bekommen, dass viele Paare keine Profi-Fotografen (2000-3000€) buchen, da sie nicht mit der Zeit gehen und u.a. nicht den "Moody" bzw. Boho Look anbieten der gerade angesagt ist. Ob man das gut heißen will oder nicht sei dahingestellt. Von Reels oder Storys haben viele Profifotografen (in meiner Gegend) auch noch nicht gehört. Es gehört mittlerweile meiner Meinung nach auch zum Job dazu.
Zudem möchten viele Paare nicht 4 Wochen auf die Fotos warten sondern die wichtigsten Momente direkt bei Instagram posten und da kommen viele nicht hinterher.
Was gute Bilder angeht, finde ich, dass man mit den heutigen Kameras (Augen AF) und guten Presets nicht mehr viel können muss. Wenn man etwas Gespür für den Moment hat, sich etwas eingelesen oder bei YouTube weitergebildet hat, ist es kein Problem schöne Hochzeitsreportagen abzuliefern.
Auch wenn Profis vieles natürlich noch besser machen und wissen (kommt meist ja nur aus Erfahrung), dann spart man sich dennoch viel Geld.