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Lichtversuche im Bunkerbereich

Lichtversuche im Bunkerbereich

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THR Cadolzburg


Premium (Pro), Cadolzburg

Lichtversuche im Bunkerbereich

Im ehem. Regierungskrankenhaus der DDR.
Schleuse zu einem Bunkervorraum in der Location.

Langzeitbelichtungen mit Taschenlampe bei Dunkelheit sind eine
Herausforderung, aber man "hat den Bogen schnell heraus".
Wichtig ist, ein Gefühl zu entwickeln, wie lange man belichten muss,
denn es muss alles manuell eingestellt werden.
Schwierig wird es bei Mischlicht.

Bild 1

Endlich Licht!
Endlich Licht!
THR Cadolzburg

Alles dunkel, außer dem reduzierten (Akku sparen) Orientierungslicht meiner
LED-Taschenlampe. Im Hintergrund eine offene Türe zu einem Raum,
in welchem eine Glühlampe brannte. Schönes, warmes, kontrastierendes Licht!
Spot-Messung auf den beleuchteten Bereich.
Iso 100 // Blende f 11 // 10 Sekunden
Keine abgesoffenen Tiefen aber für meinen Geschmack zu dunkel.

Allerdings stellte ich mir inzwischen auch die Frage:
Was will ich mit dem Bild überhaupt ausdrücken?
Eine sachliche Doku mit schönem Licht im HG, dann wäre Bild 3 richtig.
Ein Bild, was die Stimmung vor Ort, die Beklemmung
in der absoluten Dunkelheit ausdrückt?
Da wäre eigentlich ein Black-Screen gut, aber als Bild wäre das doof.
Also ergibt hier Bild 1 noch den besten Kompromiss.

Bild 2
Mit Taschenlampe Gang ausgeleuchtet, dafür musste ich aber auf
4 Sekunden verkürzen
Folge: Raum hinter der Türe zu dunkel und 4 Sec. sind zu kurz,
um eine saubere Ausleuchtung mit der Lampe zu schaffen (s. Schatten rechts)
Helligkeit im vorderen Bereich wäre ok.

Bild 3
Wieder 10 Sec. eingestellt und LED-Taschenlampe in der Leistung auf 1/3 reduziert.
In dieser Zeit konnte ich mit der Lampe überall hinleuchten, wo es mir notwendig
erschien. Ich musste nur aufpassen, dass ich nicht selber ins Bild lief.
So dürfte es passen.
Das neutrale Licht der LED-Lampe (ca. 3500°K) gibt zum Orange
des hinteren Raumes einen spannenden Farbkontrast.
An der Decke des Ganges entsteht nun ein violettes Mischlicht.

Eine Lampe mit höherer Farbtemperatur (über 5000°K) gibt ein blaues
Licht, was nahe am Tageslicht ist.
Ist das die einzige Lichtquelle, so sollte man es über einen manuellen
Weißabgleich korrigieren (besser RAW Format speichern)
Bei Mischlicht wird es schwieriger.
Das Blau bekommt man dann nicht mehr weg.
Also: Beim Lampenkauf auf Lichtleistung UND Farbtemperatur achten!
Im Geschäft ausprobieren und vergleichen!

Weitere Bilder aus diesem Lost Place:
http://www.fotocommunity.de/user_photos/1248911?sort=new&folder_id=939848

Commentaire 8

  • fotoGrafica 26/09/2017 18:50

    tiefe geheimnisse
    (das bild links sollte auch solo erscheinen)
    gruss wolfgang
  • Markus Novak 22/09/2017 16:37

    eine schöne Studie und ein sehr interessanter, gut nachvollziehbarer Begleittext dazu!
    Lieder funktioniert das Lichtsetzen bei völliger Dunkelheit allein quasi gar nicht! Und ich gehe mal davon aus, dass Du alleine Deine Bilder beleuchtet hast!

    Wir haben uns auf solche Motive in völliger Dunkelheit spezialisiert und haben dort wirlich Licht gesetzt!
    Das Geheimnis besteht zunächst darin eine Lichtregie zu führen! Ein anderer übernimmt Deine Anweisungen vom Kamerastandpunkt aus und setzt diese um!
    Drauflich oder Mitlicht wirkt grundsätzlich langweilig und erinnert an ein Blitzbild und ist nur in geringen Dosen brauchbar aber oft auch zwingend nötig.
    Spannend wird es mit der Lichtstimmung wenn Gegenlicht und Streflicht mit ins Spiel kommen ...

    Schau Dich mal bei mir um, dann weißt Du was ich meine ...
    LG markus

    PS Ich danke Dir für Deine ausführliche Anmerkung zur Urologen Villa - da sind wir wirklich einer Meinung!
    • THR Cadolzburg 22/09/2017 17:07

      Bezüglich des Lichtes stimme ich dir prinzipiell zu. Das bedeutet aber auch, dass man den Luxus genießt, Helfer dabei zu haben, was im reinen Hobby-Bereich schwierig ist. Eine Anreise von ca. 500km und ein begrenztes Zeitfenster machen es auch nicht leichter.
      Ich habe versucht, diese Mängel durch LZ-Beleuchtung zu kompensieren und mit der Taschenlampe auch seitlich und in Schattenbereiche hinein zu leuchten. Ich denke, bei einigen meiner Fotos aus dieser Berlin-Serie ist das auch gelungen.
      Bei diesem Bild hier kam mir ja die vorhandene Glühlampe zu Hilfe, wobei ich auf deren Standort keinen Einfluss hatte. Klar machen zusätzliche Lichtquellen das Bild spannender...
      Es war übrigens meine allererste Fototour mit absoluten Dunkelbereichen und dieses Bild habe ich wegen der Möglichkeit der Erklärungen hochgeladen.
      Motivlich finde ich es auch mit aufwändiger Beleuchtung wenig spannend.
    • Markus Novak 22/09/2017 18:11

      Ich will hier weder angeben noch klugscheißen, ich will Dich nur inspirieren!
      Es scheint als hast Du Dich nicht wirklich bei mir umgesehen. Ja wir arbieten zu zweit, aber die Summe der Lichtquellen macht es nicht!
      Auch fahren wir zu solchen Locations 300 bis 500 km, aber auch das hat nichts mit Lichtsetzen zu tun.
      Hier mal ein einfaches Beispiel:
      (alle drei Motive liegen in völliger Dunkelheit)
      Geschütz-Hebeanlage Block 3
      Geschütz-Hebeanlage Block 3
      Markus Novak

      richtig heftig wird es hierbei:
      Mergelgruben - der große Gang
      Mergelgruben - der große Gang
      Markus Novak

      Indiana Jones Quarry, Lore
      Indiana Jones Quarry, Lore
      Markus Novak

      Natürlich ist es nicht selbstverständlich einen Beleuchter dabeizuhaben, aber wenn Du mit einem gleichgesinnten Fotografen losziehst und man die Rollen abwechselt, arbeitet man auf Gegenseitigkeit.

      Deine genannten Bilder aus der Berlin Serie werde ich mir jetzt ansehen!

      LG markus
  • Karla M.B. 19/09/2017 21:22

    Schließe mich hier dem Gerhard voll an.
    Ist eine interessante Collage und Lichtstudie.
    LG Karla
  • sabiri 18/09/2017 10:04

    Der Charakter des Bunkers kommt in Bild 3 am Besten raus - aber Bild 1 ist was für Romantiker. Da sieht man wieder das Licht alles ist beim Fotografieren!
    LG Gerhard