Mallersdorf - ehemalige Abteikirche St. Johannes Evangelist

Mallersdorf - ehemalige Abteikirche St. Johannes Evangelist

Auf einer Anhöhe, schon von weitem sichtbar, befindet sich das Kloster vom Mallersdorf. 1107 als Benediktinerkloster gegründet, wird die Klosteranlage 1869 von der Kongregation der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie erworben. Die Kirche bleibt im Besitz des Staates und dient seit 1921 als Pfarrkirche.
Ab 1740 erfolgt die barocke Umgestaltung der romanischen Kirche aus dem 12 Jhd. Aber erst 1792 sind die Arbeiten abgeschlossen. Erkennbar ist diese lange Bauphase daran, dass der Chor barock ausgestaltet ist, während das Langhaus frühklassizistisch ausgeführt ist. So malt 1747 Johann Adam Schöpf das Chorfresko, erst 1776 freskiert Matthias Schiffer das Langhaus. Stuckiert wird der Chor von Matthias Obermayr.
Ein Glanzpunkt der Klosterkirche ist der Hochaltar von Ignaz Günther., geschaffen zwischen 1768 und 1770. Im Altarauszug nimmt Günther Bezug auf die Offenbarung des Johannes, dem Endkampf zwischen Gut und Böse. Das Böse ist durch einen siebenköpfigen Drachen dargestellt. Der Drache verfolgt die apokalyptische Frau, deren Kind die Menschheit retten soll. Mit der Sonne bekleidet, ihr Haupt umringt mit einem Kranz von zwölf Sternen und den Mond zu ihren Füßen, kann sie mit der Hilfe Gottes und Adlerflügeln vor dem Drachen fliehen. Der Drache wird vom Erzengel Michael mit Flammenschwert bewaffnet und einem blitzeschleuderndem Putto besiegt. Das Altarblatt entstand bereits 1749, gemalt von Martin Speer. Es hat Johannes auf Patmos zum Thema, der seine Visionen niederschreibt und Blitze gegen die Ungläubigen schleudert. Weitere acht Seitenaltäre tragen zur prächtigen Ausstattung der Kirche bei.