Maritimes Wimmelbild

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Weil die Weser Ende des 16. Jahrhunderts flussaufwärts so stark versandet war, dass größere Segelschiffe die Stadt Bremen nicht mehr direkt anlaufen konnten, wurde in den Jahren 1619 bis 1623 im knapp 25 Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Vegesack der erste künstliche Hafen Deutschlands gebaut. Hier legten die großen Schiffe an, und die Waren wurden auf kleinere flache Schiffe, die sogenannten Leichtschiffe, verladen und weiter nach Bremen transportiert. Von dort wiederum gelangten Bremische Waren auf gleichem Weg nach Vegesack und wurden von dort in alle Welt exportiert. Auch eine kleine Werft, die sich auf Schiffsreparaturen spezialisiert hatte, gab es dort. Im Jahr 1758 wurde der Hafen nach einem Brand sogar noch vergrößert. Ab dem Jahr 1823 allerdings verlor der Hafen Vegesack mit der Gründung der weiter flussabwärts gelegenen Stadt Bremerhaven zunehmend an Bedeutung, denn dank des größeren Tiefgangs der Weser konnnten dort auch größere Schiffe anlegen.

Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts war Vegesack noch ein Zentrum der Loggerfischerei, also des Heringsfangs auf der Nordsee mit der Weiterverarbeitung der Fische an Land. Als diese Fangart eingestellt wurde, beschloss man, aus dem Hafen Vegesack ein Freizeit- und Erholungsgebiet zu machen, doch erst der Schifferverein Museumshaven Vegesack e.V. schuf im Jahr 2006 einen Museumshaven (alte Schreibweise), in dem sich im Laufe der Jahre immer mehr historische Schiffe ansammelten.

Heute liegen dort ein Museumsschiff sowie 23 historische Schiffe aller Gattungen vor Anker. Da der Museumshaven allerdings recht klein ist, liegen die Schiffe so nah beieinander, dass es fast unmöglich ist, sie einzeln zu fotografieren. Aber das Gedränge hat auch durchaus seine Reize, besonders wenn die Abendsonne die Szenerie in ein mildes Licht taucht. Dann kann man sogar die nicht eben schönen Häuser im Hintergrund großzügig übersehen…

Museumshaven Bremen-Vegesack am 28.02.2016