Stefan W. Wirtz


Premium (Basic), Gottmadingen

Markt Indersdorf - Klosterkirche Mariä Himmelfahrt

Markt Indersdorf liegt nördlich von München im Landkreis Dachau und hat ca. 10.200 Einwohner. In Mitten des Ortes steht die Klosteranlage der Augustiner mit ihrer äußerst prächtig ausgestatteten Kirche Maria Himmelfahrt.
Verantwortlich für diese Pracht ist Probst Gelasius Morhart, seine ausführenden Künstler sind von Rang: Matthäus Günther (Schüler von Asam) und Georg Dieffenbrunner werden zur Ausmalung der Kirche engagiert, Franz Xaver Feichtmayr erhält einen Vertrag, die Kirche zu stuckieren.
Für diesen Umbau verlangt der Konvent, der alles bezahlen soll, von Morhart folgende Bedingungen:
1. keine neue Schulden
2. der Chor darf nicht verändert werden.
Morhart sagt zu, wohlwissentlich, dass er keine der Bedingungen erfüllen kann und wird. Aber das verschweigt er vor dem Konvent. Morhart präsentiert diesem einen Kostenvoranschlag, der nicht teurer als 3000 Gulden (ca. 135.000 Euro) kommt.
Es wird ab 1754 umgebaut. Feichtmayr erhält 1754 550 Gulden (ca. 25.000 Euro), Günther 300 Gulden (ca. 13.500 Euro). Günther verlässt 1755 die Baustelle, da er noch ander Arbeiten zu erledigen hat. Dieffenbrunner führt dessen Werk fort, seine Fresken gelten als nicht besonders meisterlich.
Es kommt wie es kommen muß, die Kosten explodieren, und der Chor wird natürlich auch verändert.
1783 wird das Stift aufgelöst, angeblich weil es finanziell Bankrott ist, wahrscheinlicher aber ist, der Herzog will die Güter von Indersdorf selbst haben.
Die Kirche selbst ist natürlich viel älter, der erste Kirchenbau stammt aus dem Jahre 1096. Diese erste Kirche erfährt weitere Umbauten und Vergrößerungen.
1249 brennt das gesamte Kloster samt Kirche nieder, eine brennende Kerze ist die Ursache.
Die neue Kirche wird 1264 geweiht, der nördliche Kirchturm stammt aus dieser Zeit.
Im 15. Jhd. hält die Gotik in der Kirche Einzug. Sie wird erneut umgebaut, die Seitenschiffe werden verkürzt, die Holzdecke entfernt und durch ein Gewölbe ersetzt.
1665 erfolgt die erste barocke Umgestaltung, der auch schon bald die zweite folgt, nämlich 1680 – 1691.
Zwischen 1710 – 1721 wird die Kirche neu Ausgestattet, die heute noch größtenteils vorhanden ist. Ein neuer Hochaltar für 1268 Gulden (ca. 57.000 Euro) wird angeschafft, ebenso die Nebenaltäre und die Kanzel.

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