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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Modular-Urlaub

Modular-Urlaub
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„Achtung auf dem Weg in Richtung Milchstraße:
In Ihrer Spalte des Zeitplanes für diesen Urlaub kommen Ihnen marodierende Wolken entgegen!
Bitte bleiben Sie in Ihrer Spalte, überholen Sie nicht – wir werden sehen, wann die Gefahr vorüber ist.“
Oder:
„Wegen der aktuell stattfindenden Wolken-Olympiade kann es zu erhöhtem Frust-Aufkommen kommen.“
So, oder so ähnlich, gingen mir während meines kürzlichen Camping-Urlaubes in der Rhön die Gedanken. Ich versuche, einmal pro Jahr sommers eine Woche in die Rhön mehr oder weniger mit dem alleinigen Zwecke der Sternenfotografie zu fahren. Dabei sind schon Nacht-Wetter-Icons mit durchscheinendem Mond als Symbole für halbwegs klare Nächte willkommen. Hätte ich nicht jeden Sommer Tierbetreuungs-Verpflichtungen für 6 Wochen, wäre ich zudem zeitlich in meinem Vorhaben deutlich flexibler.
Diesen Sommer sollte es also Anfang Juli sein. War nur mäßig ein guter Plan und in der Ausführung zäh wie Grafschafter Sirup. War der Tag klar, war es die Nacht nicht. Oft war sie es aber auch nicht, wenn es am Tage schon bewölkt war. Das erlebte ich letztes Jahr noch anders – damals bekam ich gleich mehrere zusätzliche Gelegenheiten. Dieses Mal war ich schon froh über dubiose Chancen.
Und so „musste“ ich auf ein fotografisches Vorgehen zurück greifen, mit welchem ich aber sowieso völlig d’accord bin (im buchstäblich „universellen“ Kontext): Boden und Himmel getrennt aufnehmen – meinetwegen auch an verschiedenen Orten –, um sie dann als Montage zusammen zu bringen. Meist nehme ich beide Komponenten allerdings in einem engen Zeitrahmen auf. So auch hier!
Die Tage habe ich in fotografischer Hinsicht vorwiegend damit verbracht, potentielle Vordergrund-Motive auszuspähen (einen Bauern mit seinem Bullen „Bruno“ kennengelernt, an einer Pfütze wieder Wolfsspuren entdeckt und versehentlich in einem Dorf gelandet, was echt inzestuös abgelegen war – scary!). Der Baum war das Projekt des einen Abends und die Milchstraße jenes der folgenden Nacht.
Ich fahre recht weit von Frankfurt in die Rhön und nutze dabei ein gemietetes Auto, welches auch noch meine Schwester bezahlt. Ich gebe also „fremdes Geld“ aus und investiere viel Zeit – Aufwand!
So habe ich ein erhöhtes Interesse daran, mit Ergebnissen nach Hause zu kommen und stelle mein Motto „Du kannst ohne Foto nach Hause kommen, aber nie ohne eine Geschichte“ auch wegen freundlicher „Fremdbeteiligung“ in den Hintergrund. Tatsächlich erlebe ich aber immer was.
Als ich den Himmel hierfür aufgenommen habe, gab es in meinem Rücken hinter der Bergkuppe ein irrsinniges Wetterleuchten – ein beknackt heftiges Feuerwerk! Während die Kamera ihre Aufnahmen machte, schaute ich (doch einigermaßen nervös) auf die Blitzkarte. Das Ungeheuer näherte sich rasch.
Ich bin sowieso keine Freundin von Gewittern, aber auf einer Bergspitze fällt mir bei einem nahenden Unwetter dann doch das Atmen schwer.
Wieder daheim angekommen, erzählt mir meine Nachbarin Anne von Blitzen, die aus der Steckdose kamen, Frau S. von ausgefallenen elektronischen Devices und in meiner Bude waren zwei Sicherungen rausgeflogen. Das war eine heftige Nacht anscheinend. Auf dem Campingplatz ging es zwar glimpflich ab, aber tief gepooft (wie ich es sonst in meinem geliebten Zelt tue) habe ich in jener Nacht nicht mehr.

nachgeführt | Stapel | Montage | Panorama
(TRACKED | STACKED | COMPOSITION | PANORAMA)

Boden (08.07.2024)
Kamera: Canon EOS 77D
ISO 1600 • n=f/2,8 • 30“ • LLL
Ausschnitt aus Panorama • 2 Reihen à 6 Aufnahmen • Hochformat
Objektiv: Sigma Art 24–35mm f/2,0 @ 35mm

Himmel (09.07.2024)
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
ISO 3200 • n=f/2,8 • 4x90“ • nachgeführt • gestapelt
Panorama • 1 Reihe • 4 Aufnahmen • Hochformat
Objektiv: Sigma Art 24–35mm f/2,0 @ 24mm

Nachführung:
Omegon Minitrack LX3

Bearbeitung:
DSS • PTGui • Photoshop

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