Montage: Typische Todsünden
Eine gute Montage ist ein neu gewebter Teppich, die verschiedenen "Garne" der Ausgangsbilder verschmelzen zu einem homogenen, neuen Ganzen, bei dem erst auf den zweiten oder dritten Blick klar wird, was wo einmontiert wurde. Eine schlechte Montage ist ein Flickenteppich, die einzelnen Bestandteile liegen zwar übereinander, haben aber keinen Bezug, gehen keine Verbindung miteinander ein.
Zur besseren Veranschaulichung das Bild im Anhang. Beide Male haben wir exakt die gleichen Komponenten: Eine Peperoni und die Affenhand.
Im ersten Fall habe ich - natürlich absichtlich :-) - schlecht isoliert und einen schwarzen Rand vom Originalbild stehen lassen, eine der klassischen Todsünden in einer Montage Genausogut könnte ich in Fettdruck "ACHTUNG - MONTAGE!!!" darüberschneiden.
Zweiter gravierender Fehler: Sämtliche Schatten fehlen. Die Hand wirft keinen Schatten auf die Peperoni und die Peperoni dunkelt die dahinterliegenden Bereiche der Hand nicht ab. Erst die Schatten lassen Gegenstände optisch miteinander verschmelzen und stellen räumliche Bezüge in einem Bild her.
Beim zweiten Bild wirkt die Kombination deutlich realistischer, obwohl sie weit davon entfernt ist perfekt zu sein. Vielen flüchtigen Betrachtern wird die Montage aber vermutlich gar nicht auffallen. Das ist in meinen Augen das Ziel einer guten Montage, ich schaffe ein Trugbild, eine Scheinrealität, die aber in sich stimmig und glaubhaft dargestellt wird. Eine gute Montage ist technisch gesehen gar nicht so schwer zu machen, entscheidend ist lediglich ein sehr sauberes und gründliches Arbeiten um typische "Stolperstellen" für das Auge zu vermeiden.
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