"M.P. will nach Hause telefonieren..."

"M.P. will nach Hause telefonieren..."

– Fortsetzung meiner kleinen Herbst-Serie über die belgische Hauptstadt –

Das wohl berühmteste Wahrzeichen Brüssels, das „Manneken Pis“, entdeckt als Souvenir in einem Brüsseler Schaufenster

Und hier - wen`s interessiert - das Original:



~ Für meine süßen Neffen, Amaury & Thibaut, die beide heute fünf Jahre alt geworden sind. Herzlichen Glückwunsch Euch beiden und alles Liebe und Gute von Onkel Markus! ~

Die winzige Bronzestatue des ununterbrochen pinkelnden Knaben wurde 1619 im Auftrag des Magistrats von Jérôme Duquesnoy geschaffen. Der „Petit Julius“, wie er auch im Volksmund genannt wird, gilt ist als d a s Wahrzeichen der respektlosen Brüsseler und war, bevor er zum vielbesuchten und – neben dem „Atomium“ wohl – meistfotografierten Anziehungspunkt avancierte, einer von vielen Stadtbrunnen, die die Bevölkerung mit Wasser versorgten.
Einer der zahlreichen Legenden zufolge soll der Sohn des Herzogs Gottfried von Lothringen während der Schlacht bei Ransbeke in seiner Wiege an eine Eiche gehängt worden sein, um die Soldaten anzuspornen. Schließlich sei er alleine aufgestanden und war soeben dabei, seine Blase zu entleeren, als man ihn, solcherart beschäftigt, fand. Schon im Kleinkindalter war damit sein Heldenmut bewiesen. Eine andere Legende berichtet, dass das Manneken Pis auf die Zündschnur einer Bombe gepinkelt haben und auf diese Weise das Rathaus vor seiner Zerstörung gerettet haben soll, das Terroristen in die Luft sprengen wollte.
Nachdem 1698 Manneken Pis vom bayerischen Kurfürsten Max Emanuel erstmals eine Uniform geschenkt bekommen hatte, hat sich dieser Brauch eingebürgert. Die inzwischen stattliche Kleidersammlung kann im Brothaus (Maison du Roi) an der Grand Place besichtigt werden.
Immer wieder mal wurde in der Vergangenheit versucht, den ewig pinkelnden Knaben zu entwenden. So stahl im Jahr 1817 ein freigelassener Häftling die Skulptur, die nur noch in ihre Einzelteile zerlegt, wiedergefunden werden konnte. Aus den Einzelteilen wurde die kleine Bronzestatue rekonstruiert, die am 6. Dezember 1818 wieder an ihren angestammten Platz zurückkehrte, wo sie seither Touristen aus aller Herren Länder bestaunen können.