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Nachts sind alle Falter grau...23

Nachts sind alle Falter grau...23

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KathrinJ


Premium (Basic), Mainz

Nachts sind alle Falter grau...23

Familie: Arctiidae (Bärenspinner)
Unterfamilie: Lithosiinae
Art: Thumatha senex

...aber deshalb nicht weniger süüüüüüüß :-). Ich fand dieses kleine Bärchen unglaublich knuffig, wenn mir dieser unwissenschaftliche Ausdruck gestattet ist. Das Rundflügel-Flechtenbärchen gehört zu den unscheinbareren Bärenspinnern, das sicher nicht zuletzt wegen seines nicht allzu häufigen Vorkommens und seiner geringen Größe leicht übersehen wird (Flügelspannweite 15-20mm). Im Gegensatz zu den anderen Vertretern der Unterfamilie Lithosiinae hat Thumatha senex eine ganz eigene Gestalt, die sich vor allem in den breiten, abgerundeten Flügeln zeigt. Dieses Merkmal, das sich sowohl im deutschen als auch im englischen Namen (Round-winged Muslin) niederschlägt, wird lediglich vom Blankflügel-Flechtenbärchen (Nudaria mundana) und vom Mauer-Flechtenbärchen (Paida rica) geteilt. Die hellbeigen bis hellbraunen Falter tragen zwei auffällige dunkle Punkte auf den Vorderflügeln, die manchmal von einer dunklen, etwas breiteren Linie durchzogen werden. Dahinter ist eine unterbrochene Linie aus Aderpunkten angedeutet. Der Flügelsaum ist gescheckt.
Muslin aus dem englischen Namen bezeichnet einen Baumwollstoff - ich denke mal, er bezieht sich ebenfalls auf das Aussehen des Falters. Das lateinische senex bedeutet "alter Mann" oder "Greis" - was damit gemeint ist, weiß ich leider nicht.

Wie der Name schon sagt, ernähren sich die Raupen des Rundflügel-Flechtenbärchens von Flechten, allen voran der Hundsflechte (Peltigera canina). Aber auch verschiedene Moose stehen auf dem Speiseplan. Sogar von Algen, die an den Stämmen wachsen, ist die Rede.
Die Raupen findet man ab August. Sie überwintern im jungen Stadium, neigen aber bei milden Wintertemperaturen dazu, aktiv zu werden und zu fresse. Die Hauptnahrungsmenge wird aber erst im nächsten Jahr bis zum Mai aufgenommen. Die Verpuppung erfolgt anschließend in einem Kokon in der Streuschicht des Bodens. Im Juni schlüpfen schließlich die Falter. Sie sind vorwiegend dämmerungsaktiv und kommen gerne zum Licht.

Das Rundflügel-Flechtenbärchen lebt in eher feuchten Gebieten wie Moor- und Sumpflandschaften, in Bachauen und in der Nähe von Seen, sowie auf Feuchtwiesen.

Das kleine Bärchen steht in so ziemlich jedem Bundesland auf der Roten Liste. In Thüringen, wo die Aufnahme entstand, gilt der Falter als gefährdet.

Wie man sieht, wieder mal ein Bild direkt von der Leinwand/Tischdecke :-).

Letztes Mal war ein noch ein kleinerer Winzling im Rampenlicht :-)


Alles Liebe, Kathrin

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