Retour à la liste
Nachts sind alle Falter grau...75

Nachts sind alle Falter grau...75

1 168 9

KathrinJ


Premium (Basic), Mainz

Nachts sind alle Falter grau...75

Familie: Endromidae (Birkenspinner)
Art: Endromis versicolora (Birkenspinner)

Nun haben wir den Falter schon so oft in der ein oder anderen Weise gezeigt, daß es Zeit wird, ihm ein richtiges Porträt zu gönnen.
Der weithin bekannte Birkenspinner ist die einzige Art seiner Familie in Europa. Die mittelgroßen Tiere, die eine Flügelspannweite von 50-65mm erreichen, zeigen einen deutlichen Sexualdimorphismus. Die Weibchen sind deutlich größer als die Männchen und besitzen insgesamt deutlich mehr Weißanteile auf den Flügeln. Ihre Hinterflügel sind fast nur weiß mit spärlicher brauner Zeichnung, während sie bei den Männchen orangebraun gefärbt sind. Ihre Fühler sind zwar auch gefächert, aber auffallend weniger stark als bei den Männchen.
Ein anderer deutscher Name für die hübsch gezeichneten Falter lautet Scheckflügel - das lateinische "versicolor"=bunt bezieht sich ebenfalls auf die Zeichnung der Tiere. Im englischen heißen sie so wohlklingend Kentish Glory. Dies bezieht sich auf eine vormalig wohl starke Population in der Grafschaft Kent, die aber aufgrund anhaltendem Habitatverlust ausgerottet wurde. In Großbritannien findet man die Art abgesehen von eventuellen Restpopulationen daher wohl nur noch in Schottland.

Die bereits ab Anfang März fliegenden Falter leben vorzugsweise in Gebieten mit lockeren Birkenbeständen an Moorrändern, aber auch in Laubwäldern mit nur einzelnen Birken. Obwohl es weitere Nahrungspflanzen gibt, werden Gebiete gänzlich ohne Birkenwuchs wohl eher gemieden.

Die Weibchen sitzen tagsüber häufig an den Zweigen oder am Stamm der Nahrungspflanzen und locken mit ihren Duftstoffen die männlichen Falter an, die man durchaus auch tagsüber umherfliegen sehen kann. Nach der Paarung legt das Weibchen 20-40 aneinandergereihte Eier an dünnen Zweigen ab. Die anfangs gelb gefärbten, ovalen Eier färben sich kurz vor dem Schlupf der Raupen (Mitte Mai) dunkel. Die Raupen eines Geleges leben gesellig zusammen. Bei Störung strecken sie alles gemeinsam ihren Vorderkörper in die Höhe, so daß eventuelle Freßfeinde wohl irritiert und abgeschreckt werden. Diese Schreckhaltung wird auch bei den sich später mehr vereinzelnden Raupen beibehalten.

Typisch...
Typisch...
Renate


Die anfangs blaßgrünen Raupen sind von einer Vielzahl dunkler Punkte übersät. Diese treten in ihrer Stärke mit zunehmendem Alter zurück. Die erwachsenen Raupen, die bis 63mm lang werden können, sind schließlich kräftig grün gefärbt und tragen weißliche Schrägstreifen auf den einzelnen Segmenten. Auf dem elften Segment erhebt sich ein kleiner Höcker. Sie ernähren sich neben der Hängebirke auch von Haselnuß, Schwarzerle, Winterlinde und Hainbuche. Vor der Verpuppung, die im August stattfindet, färben sich die Raupen rötlich und verlassen ihre Nahrungspflanze, um sich am Boden zwischen dem Fallaub in einem lockeren Kokon zu verpuppen. Die Puppe überwintert anschließend.

Der Birkenspinner ist allgemein weit verbreitet, wobei die Bestände in vielen Gebieten in den letzten Jahren aber zurückgegangen sind. In den meisten Bundesländern steht er daher als gefährdet oder sogar stark gefährdet auf der Roten Liste.

Das Foto zeigt ein Zuchttier :-).


Ein ganz anderes, sehr zartes Wesen kann man sich bei Monty anschauen:


Alles Liebe, Kathrin

Commentaire 9

Information

Section
Dossier Lepidoptera
Vu de 1 168
Publiée
Langue
Licence

Exif

APN Canon EOS 450
Objectif Sigma 150mm F2.8 EX DG APO Macro HSM
Ouverture 8
Temps de pose 1/13
Focale 150 mm
ISO 200