"Nun, da ihn eine Art Grippe aufs Bett geworfen und in diesem ...
... für einige Tage festgehalten hatte, fing er an, in seinem unaufgeräumten Hause nach etwas zum Lesen zu suchen. Auf der breiten Holztreppe vom Erd- zum Obergeschoß, in welch letzterem seine Schlafstube sich befand, fand er ein Bündel von fünf gleich gestalteten Büchlein, deren Herkunft ihm nicht mehr bewußt war; lediglich in zweien davon waren als Besitzervermerk einmal "M. Busch" und einmal "Marianne Busch" in schwarzer Tinte auf der zweiten Seite eingetragen.
Eine gewisse, ihm aber nicht weiter helfende Andeutung bestand in wiederum einem anderen der Bändchen - in diesem klebte vorne ein hübsches, nur vielleicht fingernagelgroßes Schildchen, das, wie es seinerzeit üblich war, die Buchhandlung bezeichnete, in der wohl damals das Bändchen - eventuell einzeln, da das besagte Zettelchen in den anderen Bändchen fehlte - gekauft worden war. Weil es auf seine Heimatstadt Düsseldorf hinwies, hielt er es nicht für ausgeschlossen, daß er die hübschen Büchlein vor geraumer Zeit in einem seiner geliebten Antiquariate erworben hatte. Das mußte Jahrzehnte zurückliegen, da er sich mit seinen jetzt 71 Jahren und an sich gutem Gedächtnis um keinen Preis an die kleinen Schätze erinnern konnte. Zuletzt hatte er sie wohl beim Aufräumen eines winzigen Teiles der Bücherkartons im ans Haus angrenzenden Schuppen beiseite gelegt und für spätere Zwecke erreichbar gehalten ..."
:-)))
Die faszinierenden Erzählungen des fast vergessenen Schweizer Dichters habe ich nun zu einem großen Teil gelesen - und bin begeistert von den spannenden Geschichten voller verschiedener, geschickt geschilderter Menschen; Zahn muß ein großer Menschenkenner gewesen sein. Das zu lernen, wenn es nicht sogar angeboren war, hatte er als Gasthausbesitzer, Richter, Gemeinde- und Landrat wahrhaftig Gelegenheit genug!
Gelebt hat er von 1867 (Zürich) bis 1952 (Meggen, Kanton Luzern).
1.11.2024 f
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