Ob wir entkommen konnten, ich weiß es nicht mehr..., Teil 2

Ob wir entkommen konnten, ich weiß es nicht mehr..., Teil 2

Mit aufgerissenen Augen starrte der schwarze Abt
furchtsam auf unsere handliche Revolverschaltung.
Blankes Entsetzen packte ihn und ließ ihn erblassen
wie kalte Asche. Ein gellender Schrei begleitete den
dunklen Rauch, der von ihm blieb, ein klirrendes
Echo verhallte durch den frühen Morgen. Dann war
Stille. Und wir waren frei. So frei wie unser Magen
knurrend, der sehnsüchtig nach einer großen Portion
grüner Eiernudeln verlangte. Die lieferte uns umgehend
und mit satanischem Grinsen der pomadierte Kellner
gleich nebenan im Frascati, bevor er von irrem Lachkrampf
geschüttelt zurück in die Küche hüpfte. Doch dann? Ein
dumpfes Grollen zerriss die neue Stille. Gänsehaut kroch
uns kalt den Rücken hinab; denn das Grollen schallte
gruselnd vom gegenüberliegenden Gottesacker herüber.
Der schwarze Abt war auf dem Weg in sein trautes
Heim – dort unten in der feuchten Gruft unter der
schweren Platte aus grauem Felsgestein. Nicht ohne
unseren braven R4 vorher ordnungsgemäß an der
Friedhofsmauer zu parken. „So“, dachte ich, „jetzt
kriegen wir dich!“ In Quasimodos Bioladen gleich
um die Ecke erstanden wir einen Kranz von duftenden
Knoblauchzehen, mit dem wir umgehend, unwiderbringlich
und mit reichlich Superkleber die Gruft des klösterlichen
Monsters verschlossen. Wir hatten die Welt gerettet
und unser fröhlicher Franzose kutschierte uns sicher
hin zur geliebte Tante Käthe, die auf Korsika ein schmuckes
Haus besaß. Doch diesmal benahm sie sich seltsam, die
geliebte Tante Käthe. Auch im Haus trug sie ihren weiten
Regenmantel, mit knochigen Fingern zog sie die Kapuze
tief ins Gesicht. Irgendwas stimmte nicht...
Das war Teil 1: