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Pioniere der Mikrobiologie (5): Toyama Chemical in Tokio

Pioniere der Mikrobiologie (5): Toyama Chemical in Tokio

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Pioniere der Mikrobiologie (5): Toyama Chemical in Tokio

Auf der Suche nach dem Corona-Impfstoff sollte man sich auch an die Pioniere der Mikrobiologie erinnern.
Die Entdeckung der Bakterien und Übertragungswege war die Voraussetzung für die Entwicklung der ersten Impfstoffe.

Bei Bakterien dienen tote oder geschwächte Erreger als Impfserum, um eine Immunreaktion auszulösen.
Bei Viren wird die Vermehrung infizierter Körperzellen gentechnisch in eine Immunzellenvermehrung umgewandelt.

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Toyama Chemical, seit Oktober 2018 zu Fujifilm gehörend, entwickelte 2014 ein Virostatikum gegen Ebola.
Ein Virostatikum gegen Viren ist ungefähr das, was ein Antibiotikum gegen Bakterien ist.
Es wurde seinerzeit ohne klinische Erprobung erfolgreich gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika eingesetzt.
Mittlerweile wird es unter den Namen Favipiravir und Avigan produziert und gegen viele Virenarten verabreicht.

Wie bei Ebolaviren handelt es sich auch bei Covid-19 und anderen Corona-Arten um Ribonukleinsäure-(RNA-)Viren.
In früheren Versuchen mit Rhesusaffen zeigte Favipiravir bereits heilende Wirkung gegen Corona-Viren.
Deshalb haben es die Ärzte im chinesischen Wuhan jetzt an 80 Corona-Infizierten getestet.
Und in Japan wird es bei Corona-Patienten in nicht-kritischem Zustand als Therapeutikum eingesetzt.

Sowohl in China als auch in Japan wird innerhalb von vier Tagen eine Heilung und Immunität festgestellt.
Der Corona-Test fällt bei diesen Patienten negativ aus, sie dürfen sich wieder frei bewegen.
Daher hat China unverzüglich die Lizenzproduktion von Favipiravir gegen die Corona-Epidemie gestartet.

Vorhin sagte die Bundeskanzlerin in einer Pressekonferenz, es gebe noch kein Therapeutikum.
Da kann ich nur fragen: Schlafen unsere Regierenden, oder fehlt es einfach an den benötigten Mengen?

[Mein Foto enststand 2018 im Tokioter Stadtteil Shinbashi.]

Commentaire 13

  • sabiri 24/03/2020 11:48

    Dachte zuerst Frankfurt. Glaubte das Commerzbank Gebäude erkannt zu haben:-)
    Die Internationale Zusammenarbeit in der Frage ist nicht die Beste aber es ist auch schwer den Streu vom Weizen zu trennen. Ich möchte nicht in der Haut unserer Politiker stecken. Die können eigentlich nur Fehler machen. Aber ich erkennen schon das ehrliche bemühen. Ob es reichen wird eine folgende Depression abzuwenden glaube ich persönlich nicht.
    LG Gerhard
  • homwico 22/03/2020 22:07

    Reiche das mal nach Italien weiter........
    LG homwico
  • anne47 22/03/2020 20:53

    Ich glaube, in Deutschland sind die Zulassungsbestimmungen für solche Medikamente sehr streng, da sind die Asiaten wahrscheinlich etwas großzügiger. Hier werden erstmal zahlreiche Labortests mit Tieren oder Zellkulturen durchlaufen, bis ein neues Medikament dann einer kleinen Population von Probanden verabreicht wird...das kann Jahre dauern.
    Allerdings wurde schon signalisiert, dass es bei Corona möglicherweise anders gehandhabt wird, da die Zeit drängt.
    LG Anne
    • smokeonthewater 22/03/2020 21:50

      Das Medikament ist ja inzwischen zugelassen, unter 2 Handelsnamen. Seit 2014 sind 5 Jahre vergangen. In Japan ist es u.a. ein gängiges Grippemittel. Der Bürger ist in Zeiten des Internet besser informiert.
      Seit 4 Tagen weiß die Welt, dass es was Wirksames gibt. Daher frage ich mich, wo das Problem liegt und warum die Politik uns belügt, es gebe noch nichts. 
      LG Dieter
    • smokeonthewater 22/03/2020 22:02

      Habe nachgelesen, dass es wohl zwei gewichtige Probleme gibt: 1. Das Medikament darf nicht Schwangeren gegeben werden. 2. Durch die Anwendung entwickelt das Coronavirus eine höhere Rate an Mutationen; das könnte bedeuten, dass die Wirksamkeit möglicherweise zeitlich begrenzt ist.
    • anne47 22/03/2020 22:05

      soweit ich weiß, kann man ein Mittel geben, das auch gegen AIDS helfen soll. Diese Medikamente sind natürlich sehr teuer, das dürfte auch noch ein Grund sein
    • smokeonthewater 22/03/2020 22:17

      Ein AIDS-Mittel ist sicher teuer. Die Franzosen geben ein Malaria-Mittel, das auch nicht billig sein dürfte (in Deutschland kosten 10 Prophylaxetabletten 60 Euro). Das japanische Zeug ist ein Grippemittel, das dürfte die billigste Option sein.
  • Fotobock 22/03/2020 20:36

    Das scheint, wenn überhaupt, nur im absoluten Anfangsstadium zu wirken. Es wäre ein kleiner Lichtblick. Eile ist angesagt, die Zulassungen dauern hier ewig, das müsste auch beschleunigt werden. lg Barbara
    • smokeonthewater 22/03/2020 21:55

      Warum sollen wir das Zeug anders vertragen als die Japaner? Wenn Gefahr im Verzug ist, sollte man auf eine Zulassungsstudie in Deutschland verzichten. Aber dazu fehlt den Politikern und Beamten wohl der Arsch in der Hose. Selbst wenn Hunderte Patienten mehr sterben, hat man wenigstens nach Recht und Gesetz gehandelt.
      LG Dieter