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Plädoyer für die Jagd - § 6 ------ NEUES RÄTSEL ! Die Zähnchen für Bert (-: !

Plädoyer für die Jagd - § 6 ------ NEUES RÄTSEL ! Die Zähnchen für Bert (-: !

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

Plädoyer für die Jagd - § 6 ------ NEUES RÄTSEL ! Die Zähnchen für Bert (-: !

Ohne die Jagd gäbe es dieses Rätsel nicht - ein immerhin schwerwiegendes Argument dafür!
Aber im Ernst: wie bei den alten Anatomen und ihrer heimlichen Seziererei sind viele Kenntnisse der Naturwissenschaften erst durch das Auseinandernehmen von Tieren und Pflanzen zutage getreten.

Diese Unterkiefer meiner drei Ungarn-Böcke vom Ende Juli 2012 bilden die Grundlage zur Frage:
----- Welcher ist der älteste, und wie alt mag er etwa sein? -----
Das ist - wenn man etwas wie diese Zahnreihen "in der Hand" hat, natürlich leichter festzustellen als das Schätzen des Alters eines Stückes Rehwild auf einem Lebendfoto - wie zum Beispiel bei Othmar W. Mayer, der neulich eins in die fc gestellt hat. Wie so oft: Hinterher ist jeder klug.
Ich kenne k e i n e n Jäger, sei er noch so erfahren, der ein Stück Wild in der freien Natur hundertprozentig richtig im Alter schätzt. Alles sind ehrlicherweise nur Näherungswerte, es sei denn, man weiß, wann z.B. ein Bock geboren wurde und verfolgt sein Leben Jahr für Jahr, mit oder ohne Markierung wie z.B. Ohrmarken, Sender o.ä.
Die Wildforschung hat viele ungeklärte Fragen zu lösen. Die Jäger helfen dabei durch Mitteilen von Beobachtungen, Einsenden von Wild oder -teilen an Forschungsstätten etc. Viele der damit gewonnenen Ergebnisse tragen durch Einfließen in die Naturschutzgesetzgebung zum Umweltschutz bei - natürlich ist auch dabei eine absolute Objektivität in der Schlussfolgerung nicht gegeben. Die Meinungsvielfalt ist dort mindestens ebenso groß wie die Menge der Diskussionsstandpunkte in der Jagddiskussion, die mein Foto von den toten Böcken angestoßen hat.

Viel Spaß beim "Raten" - das reicht wahrscheinlich nicht aus; etwas genau hingucken muß man schon . . .

20.10.2012 - Auflösung in ein paar Tagen.

29.10.2012 - AUFLÖSUNG DES RÄTSELS: Der untere Bock ist der älteste. Geschätzt wurde er auf ein Alter zwischen 5 und 7 Jahren . . . und mehr.
Nachdem ich das Gehörn und den Unterkiefer in der Eifel am Wochenende etwa 10 Jägern gezeigt habe, waren sie sich ziemlich einig, daß er wohl 7 Jahre alt ist. Die anderen beiden Böcke liegen bei etwa 4 (- 5) Jahren. Zweijähriger ist keiner dabei.
Ich hatte nach Gebißvergleich und einer Tabelle der Deutschen Jagdzeitung bei Messungen für den Alten 5 bis 7(+) Jahre herausbekommen. In dieser Tabelle wird auch noch der Rosenstock, die knöcherne Basis des Gehörns, ausgemessen.
Nun ist der Zahnabschliff natürlich auch vom Boden abhängig, auf dem der Bock lebte. Bei hohem Sandanteil schleifen sich die Zähne schneller ab. Gehörnaufbau und -gewicht sind ebenfalls herkunftsabhängig.
ALLE HABEN EIN BISSCHEN RECHT - nun ist auch die Bildbeurtelilung schwierig. ich wollte nicht mehrere Bilder dazu einstellen, am besten sieht man natürlich die zu beurteilenden Zähne genau von der Seite. Eine perspektivische Verzerrung wie auf dem Foto macht die Sache schwierig.
Ich denke, gelernt haben alle etwas. - Ich vielleicht am meisten, denn die Beurteilung nach der Länge der Nasenscheidewand war mir nur theoretisch bekannt. Auch danach ist der untere Bock 7jährig. Die Nasenscheidewand verknöchert zunehmend nach vorne.
ALLEN DANKE FÜRS MITMACHEN ! Und für den Mut, überhaupt etwas zu schreiben - nicht wegen der Anfeindung der Jagd, sondern aus Angst vor eventueller Blamage. Ich hätte mich - aus Respekt vor der großen Variation auch höchstens ganz vorsichtig geäußert . . . Und mußte noch etliche erfahrene Jäger fragen!

Commentaire 9

  • Dr.Thomas Frankenhauser 29/10/2012 14:17

    JETZT, Bert! Siehe bitte oben im Bildtext!
  • Bert Bischof 29/10/2012 11:58

    Hallo Thomas, wann kommt die Auflösung? LG Bert
  • die Annette 21/10/2012 19:56

    Amen. So ein kleines Rätsel tut Keinem weh,und vielleicht stolpert jemand drüber, der sich dafür interessiert.
    Der untere Kiefer ist klar der Älteste,würde ihn nach dem Foto so auf ca.8jährig schätzen-wobei ja auch der Zahnabrieb relativ ist.Der in der Mitte ist der Jüngste,2jährig?
    lg Annette
  • Dr.Thomas Frankenhauser 20/10/2012 23:18

    @ klausBE: Genausoviel oder so wenig wie Fotorätsel oder Insektenbestimmungsanfragen . . . Die fc wäre sicher um vieles (sicher auch um viele meiner fotografisch schlechten BIlder) ärmer, wenn es nicht eine c o m m u n i t y wäre, sondern ein reiner Fotobewertungsverein. Ich finde, die Vielfalt macht's - unabhängig von der politischen oder sonst einer Einstellung. Die fc bietet ein Forum für alles, was im weitesten Sinne mit Fotografie zu tun hat; das ist jedenfalls meine persönliche Einstellung. Das Thema ist ja schon mehrfach in der Diskussion gewesen - und darüber besteht immer noch kein Konsens . . .
  • klausBE 20/10/2012 22:43

    Sauber abgekocht, aber was hat das bei fc zu suchen.?
  • Bert Bischof 20/10/2012 17:15

    Am unteren Bildrand der erste Mandibula ist der Älteste. LG Bert
  • Dr.Thomas Frankenhauser 20/10/2012 15:48

    Gut, daß Du wieder da bist, Othmar. Die Geschichte hattest Du mir in Ungarn bei unseren wunderbaren Naturtagen schon erzählt.
    Die Nichtjäger wissen vielleicht nicht, daß ein Bockgehörn nur e i n m a l auf die "Trophäenschau" (tolles Wort, ähnlich wie "Autosalon" !) kommt - nämlich zum Begutachten durch Fachleute, die sich über Jahre mit der Materie beschäftigt haben. Der Sinn der Trophäenschau ist folgender: Die Altersstruktur der entsprechenden Tierart wird sichtbar, die Öffentlichkeit sorgt dafür, daß kein Jäger so viele Tiere schießen darf, wie er will - und der "Abschußplan" wird überprüft. damit läßt sich feststellen, ob zu viel, zu wenig - oder, wie leider in manchen Fällen - das Falsche geschossen wurde.
    Dies dient letzten Endes auch dem Naturschutz, dessen Gedanken den Jägern oft - zu Unrecht - abgesprochen werden.Die Jäger sind verpflichtet, in gewissen Abständen ihre Trophäen zu zeigen. Damit ist eine Kontrolle über die Jagd gewährleistet, die gerade in Deutschland nicht ohne feste Regeln funktioniert.
    Und die habe ich versucht, während der inzwischen auf eine große Länge und Intensität angewachsenen - wie ich meine, aber fruchtbaren - Diskussion verständlich darzulegen - soweit es meine Kenntnisse erlauben.
    Sollten meine Argumente Fehler enthalten, bitte ich gerade Dich als Jagdfreund und ausgewiesenen Kenner der Materie, mich zu verbessern - der Wahrheit wegen! Habe ja auch in Ungarn eine Menge von Dir gelernt (-: .
    LGT
  • Othmar W. Mayer 20/10/2012 15:25

    Habe ich Dir die Geschichte vom „Roten Punkt“ erzählt? Macht nichts, vielleicht lacht wer.
    Trophäenschau im Hegering Groß ...
    Die Trophäe eines meiner bäuerlichen Jagdkollegen wird in die Gruppe der 2-, 3- und 4- jährigen Böcke gereiht. Die Eintragung am Bewertungsanhänger lautet Fehlabschuss, 3-jährig und zeigt den gefürchteten Roten Punkt.
    Vier Jahre später. Gleicher Jäger, gleicher Ort
    Die Trophäe des bäuerlichen Jagdkollegen wird in die Gruppe der 2-, 3- und 4- jährigen Böcke gereiht. Die Eintragung am Bewertungsanhänger lautet Fehlabschuss, 3-jährig und zeigt den gefürchteten Roten Punkt.
    Wortwechsel zwischen Jäger und Bewerter
    I morn es seits alle Deppert. Da Bock war vur 4 Jahr do und es habts gsagt er is 3 Jahr jetzten is a do 7 Jahr.

    Othmar
  • Macro-Jones67 20/10/2012 0:18

    Bin nur Insektenjäger aber ich schätze das der Untere Kiefer dem Ältesten gehört, aber genaues Alter oder annähernd habe ich keine Ahnung.
    BG Mario

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Dossier Säugetiere
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