Rennschnecke
Rötlich dämmert es im Westen
Und der laute Tag verklingt,
Nur daß auf den höchsten Ästen
Lieblich noch die Drossel singt.
Jetzt in dichtbelaubten Hecken,
Wo es still verborgen blieb,
Rüstet sich das Volk der Schnecken
Für den nächtlichen Betrieb.
Tastend streckt sich ihr Gehörne.
Schwach nur ist das Augenlicht.
Dennoch schon aus weiter Ferne
Wittern sie ihr Leibgericht.
Schleimig, säumig, aber stete,
Immer auf dem nächsten Pfad,
Finden sie die Gartenbeete
Mit dem schönsten Kopfsalat.
Hier vereint zu ernsten Dingen,
Bis zum Morgensonnenschein,
Nagen sie geheim und dringen
Tief in's grüne Herz hinein.
Darum braucht die Köchin Jettchen
Dieses Kraut nie ohne Arg.
Sorgsam prüft sie jedes Blättchen,
Ob sich nichts darin verbarg.
Sie hat Furcht, den Zorn zu wecken
Ihres lieben gnädgen Herrn.
Kopfsalat, vermischt mit Schnecken,
Mag der alte Kerl nicht gern.
Wilhelm Busch
Elke Cent 05/10/2012 7:09
... wie interessant in Bild und Wort doch so eine banale Schnecke sein kann :))Klasse Mitzieher - gar nicht so leicht bei den Geschwindigkeiten ;-))
lg Elke
Klaus Zeddel 19/09/2012 16:12
Hat sich nicht gerade den besten Untergrund ausgesucht, aber sie scheint mächtig in Fahrt und wird den Pokal wohl gewinnen. In schönen Farben und hervorragender Schärfe hast Dui die aus dieser Perspektive riesig wirkende Schnecke festgehalten.LG Klaus
emf 19/09/2012 0:10
@Norbert Kappenstein - danke für die exakte Bestimmung der Art. ;-) Da werd ich den Titel gleich abändern.Norbert Kappenstein 18/09/2012 21:28
Sehr schön in Bild und Text. Prima erwischt hast Du die Rennschnecke. :-))LG Norbert
Christine Ge. 18/09/2012 21:22
Die hast Du echt gut aufgenommen, die Schärfe am rechten Fleck. Und Wilhelm Busch mag ich auch.Gruß Tina