„ RUF! MICH! AN!"
… und schon geht es weiter mit Runzelkorn
s Anmerkung (**Zitat**):
**Und während La Wichtel Rosa das Trio Sorrento in Erinnerung rief und eine Handvoll Heimaterde großzügig unters lauschende Volk verteilte, schwofte Leopold gedanklich ab zu seiner Vielweiberei in seiner erfolgversprechenden Dating-Plattform. Die brauchte, wie jeder sich denken kann, intensive Tests, um weltweit zu wachsen, die der Chef auch gleich in Form von Selbsttests in Angriff nahm, wollte er doch diese Erfahrungen niemandem sonst zumuten oder gar gönnen.
Eine Dame dort in seinem Angebot war ihm sofort aufgefallen, die unverfroren, aber vielversprechend die möglichen Kunden aufforderte: “Ruf mich an!” Wobei es nun an ihm lag zu beweisen, ob die lieblichen Versprechen auch gehalten wurden. Freilich ging das nicht vom Firmentelefon aus, und so stapfte er los, um einen der letzten öffentlichen Gernsprecher zu finden, um von dort aus seine wichtige Pflicht zu erfüllen. Genug Kleingeld, so dachte er zumindest, hatte er ja reichlich im Säckel. Es konnte beginnen.
Aber dann: Gebannt und ebenso ungeduldig wie hoffnungsfroh starrte er auf jenes schweigende Sprechgerät dort vor ihm auf dem schmalen Tischchen, das ihm schon bald mit schrillem Klingeln Wunscherfüllung versprechen sollte.
Sanft, fast zärtlich fuhr er mit steifem Finger über die Löcher der willigen Wählscheibe. "Ruf mich an!", hatte die fremde Schöne ihn dort auf seiner Plattform flehentlich und doch bestimmt gebeten. Und immer wieder:
"Ruf mich an! - RUF! MICH! AN!"
Pflichtbewusst hatte er ihr diesen sehnlichsten Wunsch nur allzu gern erfüllt. Ihre Stimme klang freundlich, fast ein wenig sinnlich. Und das Gespräch mit ihr war nett, man könnte es sogar intensiv nennen. Da störte es ihn auch nicht, dass sich ihr Anliegen zeitweise in einer Tabuzone weit unterhalb der Gürtellinie abspielte. Er mochte das irgendwie. Was ihn freilich etwas erschreckte. Doch dann verschlang der öffentliche Gernsprecher viel schneller und äußerst rücksichtslos sein sämtliches Kleingeld.Viel schneller jedenfalls, als er es geahnt hätte.
Und so bat er seine neue Freundin: "Ruf mich zurück!", während gleichzeitig seine letzte Münze unwiederbringlich durch den Schlitz sickerte. Und so wartete Leopold nun.... **
Ruth U. 16/10/2019 19:19
Und da steht er nun und wartet und wartet und wenn er nicht gestorben ist, dann wartet er immer noch .... ;-)AnJa Fi 15/10/2019 22:55
https://www.youtube.com/watch?v=VK7qqU_W3Ug&list=RDVK7qqU_W3Ug&index=1hab gerade einen Ohrwurm...
Runzelkorn 15/10/2019 13:45
Da steht er nun, der Poldi.Aber bis er den Hörer stemmen kann,
muss er noch ein paar Büchsen Spinat
in sich reinstopfen.
Heide G. 15/10/2019 12:22
ok, wie is deine Numma?Tekla-Maria 15/10/2019 11:26
na hoffentlich ruft sie zurück ;-)LG Sonja
Mira Culix 15/10/2019 10:51
Gleich kann er ein neues Lied ins Repertoire der Band aufnehmen:https://www.youtube.com/watch?v=EfQFsNGdic4
Übrigens stand ich kürzlich im Laden und war versucht, so ein buntes Telefon auf Rädern mit Wählscheibe für den kleinen Neffen zum Schnäppchenpreis zu erstehen.
https://www.real.de/product/318454503/?kwd=&source=pla&sid=4397641&gclid=Cj0KCQjw3JXtBRC8ARIsAEBHg4n9irtBYOmf2KGLPXqH1SzSmQdV0d3HocxdKQJIsiUhOwDfvrgGohAaAi1yEALw_wcB
Aber dann wurde mir klar, dass dieses Kind ein solches Telefon noch nie gesehen hat, dass es vermutlich in seinem Leben nie eine Wählscheibe drehen wird und dass es nie einen Hörer an einer Strippe ans Ohr halten wird und dass es vermutlich überhaupt nicht kapiert, dass das bunte Ding ein Telefon sein könnte.
Starcad 15/10/2019 10:11
Ein schönes, sehr altes Telefon. Das man heute nicht mehr auf die Münzgeräte angewiesen ist, ist allerdings ein Vorteil, wie die Geschichte ja wieder bewusst macht. Ewig fehlte das passende Kleingeld oder war viel zu schnell alle. Heute kann bloss mal der Akku leer sein. Aber darauf kann man ja achten.LG Marc