Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Saatkrähen-Gang

Lieblingsvögel zu haben ist die eine Sache, diese zu fotografieren eine andere. Die derzeit im Hessischen Ried überwinternden Saatkrähen aus dem Nordosten kommen meist vergesellschaftet mit Dohlen und auch Rabenkrähen in größeren Gruppen vor. Wenn gleich auch Saatkrähen in der Regel etwas weniger scheu sind als Rabenkrähen, so hat man mit kleineren Brennweiten doch so seine Last – für die Vögel bedeutet Objektiv offensichtlich Gewehr und das möchte man aus verständlichen Gründen nun wirklich nicht in seiner Nähe dulden. Insofern besitze ich zwar diverse Flug- und Baumaufnahmen einzelner Saatkrähen aus großen Gruppen von Mecklenburg, habe es mit meiner Ausstattung hier aber noch nicht geschafft, ein vernünftiges Saatkrähenbild zu machen. Die Geschichte dieses Fotos hier ist eine ganz andere, denn auf einem riesigen Acker bei Rüsselsheim waren insgesamt nur – ziemlich weit von einander entfernt fressend - zwei Saatkrähen, vermutlich ein Paar. Ich schaffte es, mein Auto in einem Feldweg so zu platzieren, dass ich mein Objektiv auf die eine Saatkrähe richten konnte, ohne dass diese gleich die Flucht ergriff. Es passierte schließlich das Gegenteil: an diesem ausgesprochen schönen und sonnigen Vorfrühlingstag begann die von mir ausgesuchte Saatkrähe irgendwann, mein schwarzes Objektiv anzubalzen und legte eine bühnenreife Show hin. Es war einfach köstlich und meine größte Sorge war a) hoffentlich kommt sie wenigstens nicht ständig zu nahe und b) hoffentlich haut das mit der Belichtung bei der prallen Mittagssonne hin. Was der etwas weiter entfernt fressende Partner der Saatkrähe später zu der Sache gesagt hat, ist nicht überliefert. Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, Blende 4,5 bei 1/2000stel Sekunden, IS0 400, Belichtungskorrektur 0, Konverter 1.4, aus der Hand (insgesamt also 420 mm), 70%-Ausschnitt.

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