same but different 24
Die Serie "Same but different" beschäftigt sich mit Klassenunterschieden, Gemeinsamkeiten und Vorurteilen.
Sie entstand, indem ich Viertel besucht habe, wo eher Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen wohnen. Aber auch Viertel, wo die Bewohner als gut situiert gelten. Die Ergebnisse stelle ich gegenüber. Manchmal zeigen sie Unterschiede, manchmal Gemeinsamkeiten. Aber vor allem Vielfalt.
Ich selbst bin immer "zwischen den Welten gependelt". Mein Opa war sehr gut verdienender Arzt mit eigenem Schwimmbad, Tennisplatz im Garten, einem Flügelzimmer nur für den Konzertflügel und einer überdurchschnittlich großen Segelyacht.
Meine Eltern kommen aus der oberen Mittelschicht. Aber großgezogen wurde ich vom Nachbarsehepaar. Er einfacher Arbeiter, sie Hausfrau. Beide mit wenig Schulbildung.
Als Kind waren die finanziellen Unterschiede nicht zu übersehen. Aber irgendwie haben sie nie eine Rolle gespielt, der gegenseitige Respekt war da.
Das gelegentliche gegenseitige Unverständnis hat mir meine Mutter erklärt als "die sind halt anderes gewohnt, das ist so." ... Was ich immer eine sehr schöne Erklärung fand, weil ich den Respekt darin spüren konnte.
Dass es Klassenkonflikte gibt, habe ich erst erfahren, als ich mich in einen Jungen aus der Arbeiterschicht verliebt habe, dessen Eltern dem "reichen Akademikerkind" extrem skeptisch gegenüberstanden. Während meine Eltern Sorge hatten, dass er mit meinem Bildungsniveau nicht mithalten konnte und die Beziehung daran scheitert. Aber in über 30 Jahren Beziehung haben wir sie überzeugt ;-)
Thomas Tilker 28/03/2024 11:31
Zugegeben...die Jungs links wirken etwas bodenständiger...die Lokalität ist offensichtlich ein Vereinsheim...die Szene rechts scheint sich in einer etwas gediegeneren Umgebung abzuspielen. Ob die auffällige Gürtelschnall von ihm nun auf besonders teure Kleidung schließen läßt, vermag ich nicht zu beurteilen...aber ich glaube schon zu wissen, was Du mit der Gegenüberstellung der beiden Aufnahmen implizierst.Fotobock 19/03/2024 20:31
Zusammen- so würde ich die Bilder beschreiben. Was wäre die Welt ohne Freunde. Hier sehe ich keine Klassenunterschiede, nur zwei Fotos von Menschen, die sich nahe sind. Lg BarbaraREN SEN 19/03/2024 12:07
Deine Models kennen wir ja bereits ;)Jetzt weiß ich was mich bei dieser Serie unterbewusst stört / beschäftigt o. zumindest Fragen aufwirft: wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, verstehe ich deinen Gedanken dahinter und auch deine persönlichen Erfahrungen, die hier hinein fließen.
Jetzt stelle ich dir die Frage: ist das noch so wie du es hier zeigst oder schreibst?
Ist es nicht so, dass beides möglich ist in der Zeit in der wir aktuell leben? Lassen sich diese Unterschiede anhand von optischen Oberflächlichkeiten festmachen?
Ich denke nicht. Ich glaube da hat sich in den letzten 20 Jahren viel verändert, verglichen mit den 80ern / 90ern. *Oberen Mittelschicht*, wie du sie beschreibst in deinem Text, ist links und rechts in dieser Gegenüberstellung zu finden. Ich kenne viele Personen auf die das zutreffen würde. Natürlich wird gern gediegen flaniert und sich präsentiert aber genauso gern wird leger, ungezwungen sich amüsiert oder benommen.
(vielleicht spielt mir hier auch meine eigene Erfahrung und Beobachtung einen Streich, wer weiß)
Mehr und mehr wird es zu einer charakterlichen Frage und wie sehr will ich mich selbst verwirklichen. Letzteres spielt eine viel größer Rolle bei den heute jungen Erwachsenen als noch vor 50 Jahren. Damals war die Familie / Familienstand eine essenzielle Frage die lebensbestimmend, außen wie innen, war.
Kurz gefasst: die Unterschiede, wie du sie beschreibst, gibt es nach wie vor und wahrscheinlich sogar in seiner Ausprägung noch heftiger. Aber in der Art und Weise des *zeigens* hat sich viel verändert. Allein von Äußerlichkeiten lassen sich nicht zwangsläufig Rückschlüsse ziehen.
Dennoch: symbolisch betrachtet funktioniert deine Bildaussage mit deiner gewünschten Thematisierung.