Shipwrecking-Tales, Vol. #6

Shipwrecking-Tales, Vol. #6

Neumond und damit jede Springflut verheißen Festtage für die Patriarchen der Yards und manchmal auch deren Arbeiter - ein letztes Mal wird einige Meilen vor der Küste der Hebel eines maroden Containerschiffes, betagten Frachters oder altgedienten Supertankers auf "volle Fahrt" gelegt und der Bug nach Osten, auf die Küste, gerichtet.
Weit auf den Strand schieben sich verendenden Walen gleich die Schiffe auf ihren letzten Metern, bevor sie von Heerscharen von Arbeitern über Ankertrossen, Fallreepe und Jakobsleitern geentert und in mundgerechte Portionen seziert werden.

Untersuchungen haben ergeben, daß der Boden dieses idyllischen, palmenbestandenen Strandabschnittes bis in 100m Tiefe dauerhaft mit Schwermetallen, Ölen und Batterielauge verseucht ist - auch dies ein Resultat globalen und rücksichtslosen Profitstrebens jener Wirtschaftskräfte, die Kostenminimierung über jeden Empathiegedanken stellen und die Drecksarbeit jenen aufbürden, die sich derartige Sentimentalitäten nicht leisten können.

damit möchte ich die kleine Serie über diese beklemmenden Szenarien vorerst beenden und bedanke mich für das bisherige Interesse.

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bei Sitakunda/Chittagong, Bangladesh 2001 - Scan vom Dia