Sprenginsandur
Radtour Island, September 2013
Es mag schon gut 25 Jahre her sein, als ich als junger Mensch von einer Islanddurchquerung mit dem Rad gelesen habe. "Sprenginsandur" lautete das Zauberwort. Die ziemlich üble Piste versprach ein tolles Fahrradabenteuer auf dem isländischen Hochland. Ich war total begeistert und wäre am liebsten sofort los geradelt. Aber es kam mir immer irgendetwas dazwischen, meist Norwegen oder Schweden, und so blieb die Radtour auf Island ein Traum, irgendwo verborgen in meinem Hinterstübchen.
Die vielen tollen Fotos aus Island hatten mich nun endlich überzeugt, ausserdem dauert die Fährüberfahrt heut zu Tage nicht mehr so lange wie früher. Kurzum..., ich hab´s getan, und wollte vor allem das isländische Hochland erkunden ... ;-).
Es war ein großartiger Urlaub! In der relativ kurzen Zeit von 15 Tagen, + An- und Abreise mit der Fähre, ist unheimlich viel passiert. Es war ein erheblich extremer Urlaub, was die Witterungsbedingungen betrifft. Ich habe auch Fotos mit gebracht. Allerdings trat das Fotografieren während der zweiten Hälfte meines Aufenthaltes mehr und mehr in den Hintergrund, zwangsläufig. Es galt mit zunehmender Tendenz einfach nur noch mein Zelt, Kopf und Kragen in Sicherheit zu bringen. Aber das ging wohl vielen Touristen, als auch Einheimischen, während dieser Zeit so.
Der 16. und 17. September 2013 werden mir in denkwürdiger Erinnerung bleiben. Sonntag morgens aufgewacht, befand ich mich plötzlich, relativ arglos an der Atlantikküste im Südosten Islands, zwischen Höfn und Djúpivogur zeltend, inmitten eines irrsinnigen Orkans mit einer Grundwindgeschwindigkeit von 35 m / s und Windböen bis zu 65 m / s (= etwa 240 km / h ) ...
Anke Gehlhaar 27/07/2015 0:48
Alles Gute schon gesagt!!Der Name jedoch verlockt zu "spring in sand ur-" Tore
und passt doch hier.
RonaldJ 29/09/2013 19:03
Was für eine großartige Landschaft! Und du bist dort, wo der Island-Rundreisende in aller Regel nicht hinkommt. Das verspricht (zumindest für mich) unbekannte Einblicke in diese Insel.Peter hatte mir übrigens per Mail von deinem Orkanabenteuer berichtet.
Viele Grüße
Ronald
Peter Silje 27/09/2013 8:33
Wir hatten ja schon während des Orkans gesimmst.Ich schicke dir mal die dazugehörenden Wetterkarten.
Zum Bild:
Ich finde diese Momentaufnahme der Insel wirklich gut.
Aber schon nach ein bis zwei Tagen würden mir der Totalverlust der Vegetation aufs Gemüt schlagen.
VG Peter
angel-dd 27/09/2013 7:52
Schöne Aufnahme mit dem einsamen Rad in der kargen aber tollen Landschaft und abenteuerliche Geschichten hast Du dazu zu berichten. Bin beeindruckt. Träume hat wohl jeder, schön wenn man sie sich irgendwann auch erfüllen kann.LG Angel
Tore Straubhaar 26/09/2013 23:07
@ Stefan,gepäckmäßig waren das locker 50kg. Das walkt den Reifen schon ordentlich durch, so dass der erste auch nach einhalb Wochen hinüber war, obwohl ich extra ein recht schweres Teil montiert hatte.
Ich hatte Ersatz dabei. So war das nicht so schlimm. Trotzdem muss ich mir diesbezüglich noch etwas überlegen, für den Fall, dass ich das nächste Mal länger bleibe. Vermutlich bleibt nichts anderes übrig, als wirklich schwere und robuste Downhill-Reifen zu montieren.
Viele Grüße von Tore
Stephan.Mertens 26/09/2013 22:58
Hej Tore,da sieht das nicht gerade leicht bepackte Rad doch ganz schön verloren aus in dieser weiten Einsamkeit. Die Straße sieht anspruchsvoll aus, wenn das durchweg so ging, sind doch Platten vorprogrammiert, oder?
Mir gefällt das Bild mit dem großen Himmel, eine gut gewählte Aufteilung, die viel Freiraum schafft. Schließlich hat man sie als Radfahrer ja auch - die 360° Panorama-Rundumsicht.
Gruß,
Stephan
Doreen A. 26/09/2013 17:00
Hallo Tore,wenn Du Deinen Reisebericht veröffentlichst, dann kannst Du mich bitte anschreiben. Den würde ich unheimlich gerne lesen. Es ist wirklich hochinteressant, was Du alles davon berichtest. Ehrlich!!!
L.Gr. Doreen
Manfred Bartels 26/09/2013 15:24
@ToreDa kannst du froh sein, noch eine Unterkunft gefunden zu haben. Es werden wohl nicht alle rechtzeitig informiert worden sein, und die Strassensperrung wurde auch ignoriert. Da hat es dann mächtige Schäden gegeben und Menschen mussten mit gepanzerten Fahrzeugen gerettet werden.
Aber darüber wirst du ja noch berichten....
Fange mal mit den schönen Tagen auf der Fähre an...
;-)
LG Manfred
Tore Straubhaar 26/09/2013 15:13
@ Manfred,die Hütten in den norwegischen und schwedischen Bergen sind auch mit Stahlseilen verankert...
Djúpivogur hat mir auch im Sturm sehr gut gefallen. Die Herbergseltern meinten, dass sie schon seit vielen Jahren keinen solchen Sturm erlebt hätten.
Eigentlich wollten sie die Jugendherberge an jenem Wochenende schon schließen und nach Reykjavik fahren, aber die Ringstraße war gesperrt, und so blieb die Herberge geöffnet.
Die Frau von der Jugendherberge hat uns einen Riesenhaufen Waffeln gebacken. Die Menschen waren alle supernett, auch die anderen Touristen... :-).
Tore
Manfred Bartels 26/09/2013 15:08
@ToreDjúpivogur war so friedlich als ich dort war und im Langhaus gab es ganz leckeren Kuchen. ....
Ist schon ein bißchen her.
Überall gibt es Gebäude die extra verankert sind. Heftige Winde gibt es wohl nicht so selten.. LG Manfred
Tore Straubhaar 26/09/2013 15:00
@ Gerd und Manfred,An den Fjordenden blies der Wind besonders heftig vom Gletscher und hat die Sediment- und Schotterablagerungen aufgewirbelt. Wer dort hindurch gefahren oder hinein geraten ist, war hinterher blank. Das war eine unvorstellbare Naturgewalt. Wir konnten dieses Schauspiel dann zum Glück im weiteren Verlauf aus der Jugendherberge in Djúpivogur beobachten. Aber sogar das ganze Haus hat immer wieder im dröhnenden Orkan gebebt und gezittert.
Das Ganze hat 48 Stunden gedauert. Dann hatten wir nur noch Windgeschwindigkeiten um die 100 bis 120 km / h. Immer noch zu viel, um dagegen mit dem Rad anfahren zu können... ;-). Die Geschichte folgt irgendwann...
Bis bald, Tore
Manfred Bartels 26/09/2013 14:52
@GerdDas war genau der Sturm, von dem ich erzählt hatte.
LG Manfred
lebrac - Waldbilder 26/09/2013 14:45
gestern hat Manfred noch von gesandstrahlten Autos auf Island erzähltLG Gerd
Annette He 26/09/2013 9:21
Ein ganz starkes Bild. Diese eindrückliche Landschaft, die einen doch sehr reduziert und mitten drin Dein einsames Radl. Als ich im Juli dort war, hatte Raymo, der ja dort lebt, davon erzählt, daß er bei einem Sturm auf Island beobachtet hat, wie der Wind einfach so einen Container im Hafen hochgehoben und versetzt hat. Da muß man sich bei Deinem Bericht nachträglich noch Sorgen um Dich machen, mit einem Container kannst Du es dann doch nicht aufnehmen. Ich bin auf jeden Fall froh, daß Du heil wieder da bist und uns von Deinem Abenteuer berichten kannst.Gruß,
Annette
Tore Straubhaar 26/09/2013 8:22
Hallo Editha,die Geschichte mit dem Orkan erzähle ich später. Der Sturm hat sehr viel abgehoben, auch schwere Jeeps und sogar Asphaltdecken, Autos und Busse durchlöchert (durch Sand- und regelrechte Schotterstürme). An Radfahren war da schon lange nicht mehr zu denken...
Viele Morgengrüße von Tore