Stefan W. Wirtz


Premium (Basic), Gottmadingen

St. Blasien – Stiftskirche St. Blasius

1768, genauer am 23. Juli fällt der Gebäudekomplex des Klosters samt Kirche einem Großbrand zum Opfer.
Fürstabt Martin II. Gerbert beschließt den sofortigen Wiederaufbau. Für die Neuplanung gewinnt der Fürstabt den französischen Baumeister Pierre Michel d'Ixnard .
Ludovico Bossi, Chor, und Johann Caspar Gigl, Kuppelrotunde, stuckieren die Kirche. Das Kuppelfresko malt Johann Christian Wentzinger. Johann Andreas Silbermann, Orgelbauer aus Straßburg fertigt von 1772 – 1775 die große Orgel, sein Hauptwerk.
1783 wird die Kirche eingeweiht.
Der Fürstabt lässt in dem Neubau eine Gruft für die Vorfahren der Habsburger bauen. So lässt er diverse Gebeine der Habsburger aus verschiedenen Gruften nach St. Blasien überführen.
1806 kommt das Kloster nach der Säkularisation an das Haus Baden. Die Mönche müssen St. Blasien verlassen.
1809 kauft ein Zürcher Unternehmer die Klostergebäude und richtet im Ostteil eine Spinnerei und Maschinenfabrik ein.
Die Kuppelrotunde steht leer und soll abgebrochen werden. Schon 1806 wird die Silbermann – Orgel nach Karlsruhe verkauft und dort 1944 Opfer eines Bombenhagels. Die heutige Orgel stammt vom Orgelbaumeister Friedrich Wilhelm Schwarz, der diese 1912 in der Kirche installiert. Das Prospekt stammt von den Gebr. Metzger aus Überlingen.
Friedrich Weinbrenner, Badischer Baudirektor und Architekt, rettet 1810 die Kuppelrotunde vor dem Abbruch. Das Kupfer des Daches ist schon verscherbelt worden.
1874 bricht ein Feuer in der Fabrik aus, fast alle Gebäudeteile sowie die Kuppelrotunde werden dabei zerstört.
Sie bleibt als Brandruine stehen. 1911 – 1913 wird die Kirche durch Friedrich Ostendorf rekonstruiert.
1977 brennt der Westflügel der Abtei, und wird bis 1983 zusammen mit der Kirche mustergültig renoviert.
Die Kirche wird wegen ihrer Größe im Volksmund auch Dom genannt.

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