Straßenstand-Klassiker

Nepal. Um nach einem ausgiebigen Aufenthalt nun unseren Himalaya Road Trip zu starten, der uns außerhalb auf einige der höchsten Berge der Welt geben sollte, verließen wir mit zwei Jeeps die Millionenmetropole Kathmandu.

Das Abenteuer konnte beginnen und so steuerten wir auf das größte Schutzgebiet des Landes, die Annapurna Conservation Area, zu. Der Höhenunterschied von Kathmandu aus gesehen, liegt bei 1356m und reicht bis auf atemberaubende 8.091 Meter, eine Höhe, die wir nur aus der Ferne erahnen konnten. Unsere mit dem Jeep maximal erreichte Höhe lag bei ca. 3700m, mehr als genug, um diese beeindruckenden Bergpanoramen zu genießen und fotografieren zu können.

Dieser Abschnitt des Himalaya gilt als einer der schönsten und abwechslungsreichsten Nepals. Von Reisfeldern und üppig grünen Landschaften, über tiefe Schluchten mit Wasserfällen und Flüssen bis zur trockenen Gegend bei Manang, wo wir fantastische Ausblicke auf das Annapurna Gebirge haben würden. Auch die Bevölkerung ist hier sehr gemischt. Wir treffen unter anderem auf die ethnischen Gruppen der Gurung, Thakali und der Tamang. Die Dörfer bestehen aus traditionellen Häusern mit Steinwänden und alten tibetisch beeinflussten Tempeln. Mit Hilfe einer kürzlich fertig gestellten Straße konnten wir einige dieser Orte gut mit dem Jeep erreichen.

Aufgrund dessen, benötigten wir meist wesentlich mehr Zeit, für selbst kleine Distanzen. Wer das erste Mal mit dem Auto durch die Bergwelt der Himalaya Region fährt, wird sich wunden. Zum einem verläuft die größtenteils Kurvenreiche Straße einspurig. Des anderen erfordert es oft gute Rangierkünste, kommen einem Fahrzeuge entgegen. Vor und Zurück, hin und her. Knapp bemessen ist die Breite, beide Fahrzeuge müssen am Ende ihren Kompromiss finden. Manchmal ist eines der Fahrzeuge um Meter zurück gefahren, um in eine kleine Einbuchtung in der Felswand Platz zu finden, das andere Fahrzeug vorbei zu lassen. Wie so manche Kleinbusse hier um die engen Kurven kommen, bleibt mir ein Rätsel. Egal auf welcher Höhe man sich gerade befindet, eine Randbefestigung sucht man vergeblich. So wurde mir so manches Mal mulmig, da ich hinten links saß und ich damit die optimale Sicht den steilen Abgrund hinunter hatte. Die Gefahren, dass auch plötzlicher Steinschlag oder im schlimmsten Fall Erdrutsche passieren könnten, lies einen schon ab und an in Gedanken recht Blass werden. Wir hatten Tagestouren, wo wir uns mit nur 3-5kmh über etliche Stunden fortbewegen konnten, da extrem unwegsame Straßen, ständig Steine im Weg und Fahrinnen die sich durch Regen gebildet hatten, einfach kein schnelles Vorankommen zuließen.

Entspannter war da auf jeden Fall dieser Stopp, um sich die Beine zu vertreten und dabei einen Chai zu genießen, eventuell eine Kleinigkeit Essen. Masala Chai bezeichnet in ganz Südasien ein Getränk aus Schwarztee, Milch, Zucker und einer Gewürzmischung. Und, wie kann es anders sein greift man vielleicht seine Kamera, um auch Momente wie diese einzufangen, die einem einen direkten Einblick in landestypische Kochweise am Straßenrand geben, die es zu Hauf unterwegs zu sehen gibt. Unbedingt zu empfehlen sind u.a. gefüllte Curry Teigtaschen (Samosas), die der absolute Straßenstand-Klassiker Nepals sind. Es gibt sie landesweit überall zu kaufen, sie sind extrem günstig und vor allem sehr schmackhaft.

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