Über Rheinbrücken und -schiffe III

Über Rheinbrücken und -schiffe III

17 Jahre nach dem verlinkten Foto begegnet uns der Schaufelraddampfer Goethe vor dem Petersberg, dem inzwischen zum Verkauf stehenden Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland.

Der Sommer 2003 war der wärmste und trockenste seit 500 Jahren in Europa, und am 15. September 2003 führte der Rhein noch extremes Niedrigwasser – dadurch war der gesamte Fahrplan der Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrtgesellschaft Makulatur! Lediglich die Goethe konnte wegen ihres geringen Tiefgangs die Anlegestellen relativ gefahrlos Anfahren und hatte deswegen an diesem Sonntag als Lumpensammler den "Langlauf" Rüdesheim–Köln zu bewältigen

Wir sehen die Goethe hier im Zustand nach der 1995/96 durchgeführten Generalrevision incl. neuer Kessel und kompletter neuer Innen- und Sicherheitseinrichtung, die 14 Millionen Euro, großteils von Brüssel finanziert, gekostet hat! Durch den Einbau einer Klimaanlage und den zusätzlich notwendigen Genaratoren lag das Schiff fast 60 Zentimeter tiefer und durch die ungünstigere Gewichtsverteilung der neuen Komponenten außerdem seitlich etwas schief im Wasser.

2008/09 wurde sie erneut "renoviert" und bekam wegen angeblich irreparabler Schäden an der Dampfmaschine (Riss im Zylinder, verursacht durch einen Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg... – das Dampflokausbesserungswerk Meiningen wurde nicht kontaktiert...) und den für 2018 drohenden Brüsseler Sicherheitsvorgaben für die Binnenschiffahrt einen diesel-elektrischen Antrieb, der sie als historisches Schiff endgültig uninteressant macht (Ja ja ich weiß, blabla, war sowieso kaum noch etwas original...).