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Ursprünge...

... einer längst verschwundenen Höhenangst, die ich mir dort als Kind geholt habe, weil man dort über einen Gitterrost lief und in die Tiefe schauen konnte, musste. Mit jedem Besuch war man dort ... immer wieder ;)) Es hat die Zugspitze gebraucht, um die Höhenangst wieder zu verlieren.

- Schiffshebewerk Niederfinow -

"Das am 21. März 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk Niederfinow ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Es liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow/Brandenburg und überwindet den Höhenunterschied von 36 Metern zwischen der Scheitelhaltung und der Oderhaltung der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße, für die das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oder-Havel zuständig ist. Das Schiffshebewerk Niederfinow ist integraler Bestandteil der internationalen Wasserstraße E70 von Rotterdam bis nach Klaipeda."

Und auch wenn es daneben nun ein größeres Hebewerk steht, schöner ist dieses Meisterwerk der Ingenieurskunst." - sagt wiki

Commentaire 23

  • TheArtCreaders 21/10/2024 21:06

    Richtig schön, waren oft mit den Kindern da, meine Kleinste hat auch Höhenangst.
  • Torsten Senst 11/03/2024 17:46

    Eine sehr schöne Aufnahme. Klasse gezeigt. Dort war ich als Kind häufig... auch oben. LG Torsten
  • MoJo Rising 11/03/2024 8:39

    Beindruckend in Schwarzweiß - nur so wirkt es richtig in seinen Strukturen. Tolle Tonwerte, fein die Kontraste.

    LiGrü Peter
  • RicoB 10/03/2024 11:44

    Ein unerhört tolles Foto dieser technischen Meisterleistung und auch die Diskussion darunter ist spannend.
    LG  Rico
  • UliF 10/03/2024 8:30

    so ein Hebewerk ist was ganz besonderes. Ich staune auch immer wieder
    LG Uli
  • lophoto 09/03/2024 22:23

    Irgendwie fehlen mir hier Charlie Chaplin oder Buster Keaton.....die dort ihre Späße treiben........ irgendwie......

    Der Mensch.....war immer schon kreativ wenn es um die Versorgung oder Beförderung ging..... Höhenunterschiede waren da kein Problem. Interessant ist das diese Systeme noch heute funktionieren...... gegenüber der heutigen Produkte.
    • Per Anhalter 42 10/03/2024 9:53

      Tatsächlich arbeitet das alte Hebewerk zuverlässiger, weil im neuen Hebewerk so viel Computertechnik verbaut ist, dass die sensiblen Systeme dann mal alles blockieren. Das neue hatte wohl ein paar Kinderkrankheiten, aber es ist auch beeindruckend, aber völlig anders.
  • Manfred Ludwig 09/03/2024 20:15

    Wirkt geradezu filigran, und Du hast es sehr gut in s/w fotografiert.
    LG Manfred
  • Der Könich 09/03/2024 19:19

    und ich habe es als schiffshebewerk erkannt . . . :O))
    aber ich habe auch eine schwäche für solche ungetüme und bin jederzeit für solche gleichermassen beeindruckende, wie spezielle lösungen zu begeistern. und für eine- vermutlich- vernietete fachwerkkonstruktion sowieso. 
    mein erster arbeitsplatz als lehrling war in einer halle, in der die kräne (die im grunde genauso aussegen wie diese konstruktion) das baujahr 1939 auf grossen schildern auswiesen. und viele jahre später musste ich- es war eine ohne jeden zweifel unverdiente strafe- mit einem solchen kran fahren (ein sonderfall, weil etwas angeliefert worden war, was schnellstens vom tieflader abgeladen werden musste.). 
    wozu ingenieure- und hier  liegt der namensbestandteil 'genie' nicht grundlos herum- fähig sein können, wenn ihnen nur die denk- und machbarkeit grenzen setzen (weil die kosten bei solchen prestigeprojekten kaum eine rolle spielen) sieht man immer wieder. 
    ein interessantes beispiel für eine völlig andere herangehensweise findet man im falkirk-wheel. wobei natürlich allein die unterschiede in den verfügbaren werkstoffen den heutigen planern andere freiheiten gewähren. und der effekt ist trotzdem derselbe.

    und es beeindruckt mich ja  auch ein 16zylindermotor aus den 30ern weitaus mehr, als eine moderne entwicklung. . . ;O)
    • Per Anhalter 42 09/03/2024 20:01

      Nun liegt Niederfinow nicht weit entfernt von Eberswalde. Eberswalde war für seinen Kranbau mal bekannt. Mein Bruder hat bis zur Wende noch gelernt, welche zu bauen. Motor Eberswalde (Verein des Kranbau) war für uns von Empor (RAW- Reichsbahnausbesserungswerk) und Stahl Finow (Walzwerk) ein harter Konkurrent in der Leichtathletik. War schon ein bisschen wie heute beim Fußball und dann wurde ich mal an Motor ausgeliehen ;))  Es gibt noch ein bisschen vom RAW und obwohl die Kräne ein Exportschlager und Devisenbringer waren, hat man es geschafft, In der Region hatte sowas jedenfalls mal Tradition. Kranfahren als Strafe? Nein ;))

      Das ist kein Prestigebau, sondern war oder ist von hoher Bedeutung... ein Stück weiter weg liegen die früheren Staustufen ... heute unvorstellbar bei den Schiffen ;))

      Das neue Schiffshebewerk stelle ich mal dagegen. Es war echt schwer, beide irgendwie angemessen, ins Bild zu bekommen. 

      Was schwerer wiegt...
      Was schwerer wiegt...
      Per Anhalter 42


      Liebe Grüße Anke
    • Der Könich 09/03/2024 20:41

      also TAKRAF? solche hatten wir auch, aber die waren naturgemäss viel neuer und moderner . . . :O)
      nein, nicht das kranfahren an sich, ich habe es sehr gerne gemacht, alle möchten etwas bewegt haben und man muss sich das irgendwie so einteilen, dass alle gleich unzufrieden sind . . . :O)) . . . nein, nur das fahren mit diesem speziellen kran war eine strafe. fassen wir es mit wartungsstau, unvertrauter hallentopographie und einem extrem schwierigen werkstück bei gleichzeitiger mitsprache von vier einweisern (und dem betriebsleiter) zusammen. eigentlich darf man ohne vorherige einweisung den kran nicht einmal in betrieb nehmen, aber das war eine: oh, sehr gut, komm schnell mal mit! -situation.
      ich meine das mit dem prestige anders, es geht um die machbarkeit, schneller, höher und so weiter, die überlegenheit der heimischen ingenieurskunst und natürlich darum, mehr güter rascher zu bewegen. 
      spannend ist auch die schleusenruine, besser: die nach vier jahren bau einfach abgebrochene baustelle in wüsteneutsch, monumentale stahlbetonwände in einer ansonsten vom wasser abgeschnittenen landschaft. der versuch, immer etwas grösser, etwas schneller und etwas einschüchterndere projekte als alle anderen zu realisieren. freilich hat das ganze nach vier jahren, 1939-1943, sein ende gefunden ohne je an irgendwelche kanäle ageschlossen zu sein oder auch nur selbst fertiggestellt zu werden: die prioritäten erlitten unter dem einfluss der realität schiffbruch.
      aber das war weltumspannend eine spezialität dieser zeit, die gigantomanie um der umsetzung willen, aus dem victorianischen zeitalter mit seinen schnelldampfern zu den luftschiffen, oder projekten, die schlicht der physik trotzen sollten wie etwa die geplante 'grosse halle' mit einer fläche von fast 38.000m². immerhin ist etwas davon geblieben: die schwerlastversuchsgewichte, die zeigen sollten, ob der grund die halle überhaupt tragen können würde. und so blieb der welt die antwort auf die frage erspart, ob der atem von 180.000menschen unter einer kuppel kondensieren und abregnen könnten . . . ;O)
    • Per Anhalter 42 10/03/2024 10:00

      An den Kränen stand tatsächlich "Kranbau Eberswalde" - ich habe mich immer gefreut, wenn ich an irgendeinem Ort einem solchen Relikt begegnet bin. Die Wahrscheinlichkeit ist gesunken... ich denke, da müsste man wohl nach Afrika. 

      Zu allen Zeiten hat man anders gebaut - ich liebe Gebäude aus der Gründerzeit, die so viel mehr Charme verströmen. Auch wenn ich ein echter Bauhaus-Fan bin, der klare Linien und Formen mag, so fehlt mir eben auch etwas, dass eine alle Zeit überdauernden Charme entfaltet. 

      Sicher gab und gibt es einen Hang zur Gigantomanie... Dinge, die viel zu groß gebaut wurden, aber das Schiffshebewerk gehört nicht dazu.

      Schönen Sonntag Dir!
    • Der Könich 10/03/2024 12:47

      kräne sind auch nicht unbegrenzt nutzbar, das material unterliegt alterungs- und ermüdungsprozessen, die man ihm nicht ansieht. und dann kommt der statiker und verbietet die weitere nutzung . . . :O/ 
      auch in unserer überreglementierten welt ist das restriktive risikomanagement wohl einer der eckpfeiler unserer sicherheit. das nachgeben eines einzigen relevanten bauteiles reicht und der unmut ist sowieso in jedem fall gross: abriss und neubau (die schöne alte brücke!) oder einsturz (wie kann das sein? kümmert sich niemand um unsere sicherheit?), es spielt keine rolle. und natürlich habe ich sogar ein konkretes beispiel, die alte linzer eisenbahnbrücke. 
      immerhin gibt es eine menge interessanter gebäude hier, etwa das parkbad (1929/1930) oder der gegenüberliegende restkomplex der sogenannten tabakfabrik (1929/1935), aus dem noch eine gewisse dynamische resteleganz des jugendstiles herauslächelt. bei mir ist es am ehesten reiner jugendstil die ornamentierung weit über das erforderliche hinaus ohne die last des barocken tragen zu müssen, die organische anmutung gigantischer fensterfronten, die eleganz der schriften, die noch heute stolz auf längst nicht mehr existierende geschäfte verweisen. 

      in technischen grossprojekten findet sich häufig der grundsatz: form follows function verwirklicht. und weil sich oft gezeigt hat, dass die ursprüngliche annahme längst von der fortschreitenden entwicklung überholt wurde, baut man- ersteinmal- sicherheitshalber zu gross. ich bin davon überzeugt, dass der panama-kanal für die ersten ihn durchquerenden schiffe bequem dimensioniert war. die letzten US-schlachtschiffe der iowa-klasse etwa waren dann schon alle 'panamax'-schiffe, deren grösse durch die grösse der schleusenkammern begrenzt wurde, seit 2016 gibt es die grösseren neuen post- oder neopanamax-schleusen, aber zu wenig wasser um die potentiell möglichen 38 durchfahrten auch durchführen zu können. aktuell sind es 18.

      lg heinz
  • Tiefdunkelblau 09/03/2024 18:56

    Oh wow, das ist mal eine Architekturaufnahme mit Klasse!
    Interessant...auch der Bezug zur Höhenangst.
    Manche scheuen die Tiefe (auch im Leben), andere die Höhenflüge, dritte haben vor allem Angst und dann gibts noch welche, die verstehen nicht mal den Begriff.
    Gutes Bild, tolle Perspektive, interessante Information und Geschichte.
    Karl
    • Per Anhalter 42 09/03/2024 19:52

      Dieser Ort war nicht nur Ursprung von Höhenangst, sondern auch Kulisse für Albträume ... und dann wird man älter, größer und es ist gar nicht mehr so gigantisch und furchteinflößend, obwohl es schon ziemlich groß ist Angst ist gesund... man sollte immer ein bisschen davon haben - es bedeutet ja nicht, dass man sie nicht überwinden kann.

      Anke